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Pascal Wehrlein: Tage beim Sauber-Team sind gezählt

Von Vanessa Georgoulas
Pascal Wehrlein: «Man kann heutzutage nicht alleine ein Cockpit finden, wenn man keine Sponsoren hat»

Pascal Wehrlein: «Man kann heutzutage nicht alleine ein Cockpit finden, wenn man keine Sponsoren hat»

Pascal Wehrlein wird das Sauber-Team verlassen, wie der Deutsche im Fahrerlager von Brasilien bestäitigt. Er erzählt: «Mir wurde schon ziemlich früh gesagt, dass da wahrscheinlich kein Platz für mich ist.»

Für Pascal Wehrlein ist die Situation nicht neu: Die Saison neigt sich dem Ende zu und der Sauber-Pilot gehört zu den wenigen Piloten im Fahrerlager, die noch immer nicht wissen, ob und wie es mit ihrer Formel-1-Karriere weitergehen wird. Klar ist: Für seinen aktuellen Brötchengeber wird der Mercedes-Nachwuchspilot nur noch die beiden letzten WM-Läufe in diesem Jahr bestreiten.

In seiner Presserunde im Fahrerlager von São Paulo bestätigt der Deutsche: «Mir wurde schon ziemlich früh gesagt, dass bei Sauber wahrscheinlich kein Platz für mich ist im nächsten Jahr.» Da drängt sich die Frage auf: Womit wurde diese Entscheidung begründet?

Darauf reagiert Wehrlein erst ausweichend: «Es muss nicht immer eine Begründung geben, oder?» Auf Nachfrage fügt der junge Rennfahrer trotzig an: «Weil entweder zwei Ferrari-Nachwuchsfahrer kommen oder Marcus Ericsson bleibt und ein Ferrari-Junior kommt. Das weiss ja eh jeder im Fahrerlager.»

Und auf die Frage, wieviele Optionen ihm denn nun bleiben, erklärt der 23-Jährige: «Eine.» Denn Wehrlein gehört noch zu den Kandidaten für die Cockpit-Nachfolge von Felipe Massa beim Williams-Team. Der Brasilianer hatte kurz vor der Reise zu seinem Heimspiel nach São Paulo sein Karriere-Ende verkündet.

Beim Traditionsrennstall aus Grove sind aber auch Comeback-Kandidat Robert Kubica und Reservist Paul di Resta im Gespräch. Wie gross seine eigenen Chancen auf das Williams-Cockpit sind, will Wehrlein deshalb nicht abschätzen: «Ich weiss es nicht, die Gespräche laufen noch», flüchtet sich der 37-fache GP-Pilot in Floskeln.

Wehrlein spricht aber auch Klartext, etwa wenn es um seine letzten Einsätze für das Sauber-Team geht: «Ich denke nicht, dass das Rennen hier oder in Abu Dhabi entscheidend wird für nächstes Jahr. Die Saison ist fast vorbei und Punkte werden wir nicht holen. Das weiss auch jeder.»

Die unangenehme Frage nach einem Plan B, falls es mit der Formel 1 nicht klappen sollte, lässt natürlich auch nicht lange auf sich warten. Wehrlein dazu: «Priorität hat wirklich, in der Formel 1 zu bleiben. Falls es nicht klappen sollte, dann gibt’s immer noch Optionen. Ich denke, ganz draussen wäre ich dann auch nicht und ausserdem glaube ich auch, dass man wieder zurückkommen kann.»

Der Sauber-Pilot hofft weiterhin auf die Unterstützung von Mercedes, auch wenn die Beziehung zur Sternmarke gewisse Einschränkungen bei der Cockpit-Suche mit sich bringt. «Ich verdanke Mercedes, dass ich überhaupt in der Formel 1 bin», stellt er zuerst klar. «Natürlich, wenn man sich den Kommentar von (Red Bull-Motorsportberater, Anm.) Helmut Marko anschaut, der gesagt hat, dass sie keine Mercedes-Fahrer nehmen... Aber für mich ist wichtig, dass ich Mercedes meine Formel-1-Karriere verdanke. Ich habe eine Riesenunterstützung von ihnen bekommen und hoffe, dass ich das auch in Zukunft werde und sie mir im nächsten Jahr wieder ein Cockpit besorgen können.»

Wäre es nun nicht an der Zeit, selbst die Initiative zu ergreifen? «Ich werde mein Bestes dafür tun und versuche natürlich, selbst etwas zu finden. Aber das ist heute nicht möglich, wenn man keine Sponsoren hat. Das funktioniert nicht. Hätte ich jemanden, der mich finanziell unterstützt, oder könnte meine Familie fünf bis zehn Millionen zahlen für nächstes Jahr, dann hätte ich auch ein Cockpit, aber das ist leider nicht der Fall.»

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