WM-Finale Abu Dhabi: Letzter Grand Prix ohne Halo!

Von Mathias Brunner
​Der Weltmeisterschaftslauf auf dem Yas Marina Circuit ist nicht nur das Formel-1-Finale. Es ist auch ein Rennen, bei dem wir Abschied nehmen – etwa von Grand-Prix-Boliden ohne Kopfschutz Halo.

Das WM-Finale von Abu Dhabi ist immer mit einer Prise Wehmut verbunden. Denn auch dieses Mal heisst es auf verschiedenen Ebenen Abschied nehmen.

Halo
Der Grosse Preis von Abu Dhabi 2017 wird als jenes Rennen in die Formel-1-Historie eingehen, bei welchem die GP-Boliden letztmals ohne Kopfschutz unterwegs waren. 2018 kommt der Schutzbügel Halo (Heiligenschein). Ob es den Fans und den Fahrern nun passt oder nicht.

Felipe Massa
269. und letzter Grand Prix für den beliebten Brasilianer. Wir werden den WM-Zweiten von 2008 vermissen, wegen seiner Offenheit, seiner Leidenschaft, seiner Menschlichkeit. Obrigado, Felipe.

Brasilianer
Unglaublich, aber wahr: 2018 werden wir erstmals seit fast fünfzig Jahren keinen brasilianischen Stammfahrer im Feld haben. Mit Emerson Fittipaldi 1970 begann eine lange Serie von tollen Piloten aus Brasilien, die nun gebrochen wird.

McLaren-Honda
McLaren wird Honda keine Träne nachweinen. Aus der Traum-Ehe wurde ein Alptraum. Drei Jahre Formel 1, nur zwei fünfte Ränge als bestes Ergebnis (Monaco und Austin 2016), kein Wunder floh McLaren in die Arme von Renault.

Vier Motoren
Bis Ende 2017 gilt: Ein Fahrer muss pro Saison mit vier Antriebseinheiten auskommen. Was bisher nur der Hälfte des Startfelds gelungen ist. Ab 2018 gibt’s nur noch drei Motoren, dafür aber ein Rennen mehr. Im Schnitt müssen die Antriebseinheiten also sieben GP-Wochenenden aushalten. Da sind noch mehr Strafversetzungen programmiert.

Force India
Otmar Szafnauer, Leiter des operativen Geschäfts bei den WM-Vierten von 2016 und 2017, hat bestätigt: Der Name Force India wird verschwinden. «Wir haben uns schrittweise verbessert, das macht uns für Sponsoren attraktiver. Wir reden hier von internationalen Firmen, leider nicht von indischen Geldgebern. Also entstand intern die Diskussion, ob wir nicht in Form eines Namenswechsels dem Team einen internationaleren Geschmack geben sollten.» Force One wird das Team aber nicht heissen, der neuen Führung des Sports war das zu nahe an Formula One.

T-Flügel
Formel-1-Weltmeister Damon Hill nannte die filigranen Zusatzflügel bei der Motorverkleidung spöttisch «Kleiderbügel». Die teils dreistöckigen Luftleit-Elemente sind ab 2018 verboten. Gut so.

Ruhe zwischen den Rennen
2018 werden in der Formel 1 erstmals drei WM-Läufe innerhalb von drei Wochen durchgeführt – Le Castellet am 24. Juni, Red Bull Ring am 1. Juli, Silverstone am 8. Juli. Im Fahrerlager der englischen Traditionsstrecke werden wir sehr viele müde Gesicher sehen.

GP Malaysia
Von 1999 bis 2017 war der Grand Prix in Sepang «das heisseste Rennen des Jahres», wie die Malaysier ihr Rennen zu nennen pflegten. Nun ist Schluss: Die Regierung wollte die hohen Antrittsgebühren der Formel 1 nicht mehr entrichten. Das ist bedauerlich, weil wir in Malaysia einige atemraubende Rennen erlebt haben. Und einige epochale Gewitter.

Daniil Kvyat
Der junge Russe hat sich bei Red Bull ins Abseits gefördert. Ob es für ihn einen Weg zurück in die Formel 1 gibt, ist ungewiss. Hinter den Kulissen wird daran gearbeitet, dass mindestens ein Russe seinen Fuss in der Formel-1-Tür behält: Der bisherige Renault-Reservist Sergey Sirotkin wird im Anschluss an den Abu-Dhabi-GP für Williams testen.

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