Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Ross Brawn: «Das alte Formel-1-Logo war keine Ikone»

Von Rob La Salle
​Ross Brawn (63), bei «Formula One Management» für Technik und Sport zuständig, spricht über das WM-Finale von Abu Dhabi und äussert sich zur Kontroverse unter den Fans, was das neue Formel-1-Logo angeht.

Der Engländer Ross Brawn ist langjähriger Wegbegleiter von Michael Schumacher bei Benetton und Ferrari, heute Technik- und Sportverantwortlicher bei «Formula One Management» (FOM). Im Rahmen seines News-Letters der Formel 1 sagt er zum Doppelsieg der Silberpfeile in Abu Dhabi: «Noch am Freitag hatte ich den Eindruck, dass Ferrari und Red Bull Racing den Weltmeistern nahekommen können, aber dann legte Mercedes für Samstag und Sonntag nach. Bottas hat die Saison auf die beste Art und Weise beendet. Das war wichtig, denn im Sommer war der Finne in ein Loch gefallen. Gleichzeitig hatte Hamilton den inneren Turbo gezündet, nach den Formel-1-Ferien hiess es Hammer-Time. Ich fand, in Sachen Reife hat Hamilton ein neues Niveau erreicht.»

«Ferrari war ein würdiger Gegner. Zunächst schien Sebastian Vettel auf Titelkurs zu segeln. Aber die schwarze Serie bei den asiatischen Rennen von Singapur, Malaysia und Japan hat die Titelchancen erheblich beeinträchtigt. Das war jammerschade, denn auch ich hätte gerne einen WM-Kampf bis zum Finale erlebt.»

«Auch wenn die Ergebnisse das nicht immer gezeigt haben: Ferrari war das ganze Jahr über konkurrenzfähig. Das zeigt, welch guten Job Ferrari-Technikchef Mattia Binotto und seine Mitarbeiter gemacht haben. Nun muss Ferrari nochmals ein paar Schippen nachlegen, um den Kampf mit Mercedes bis zum Schluss aufrecht zu erhalten.»

«Abu Dhabi hat gezeigt, wie weit vorne die drei Top-Teams sind. Nach zehn Runden lang der siebtplatzierte Nico Hülkenberg schon zwanzig Sekunden hinter Leader Bottas, am Ende waren es 85 Sekunden. Und wir reden hier von einem hervorragenden Piloten in einem Werksrennwagen. Es ist unsere Pflicht, dass wir eine ausgeglichenere WM erzeugen. Daran arbeiten wir hinter den Kulissen seit mehreren Monaten. Denn ich bin davon überzeugt, dass es auch die Fans zu schätzen wissen, wenn wir spannendere Kämpfe haben und nicht eine Zweiklassengesellschaft.»

Das neue Formel-1-Logo hat in Abu Dhabi einigen Wirbel verursacht. Die Champions Sebastian Vettel und Lewis Hamilton haben gleich festgehalten, dass ihnen das alte Logo besser gefallen hat. Auch wir bei SPEEDWEEK.com haben thematisiert: Hat ein neues Logo bei der neuen Formel-1-Führung wirklich Priorität?

Ross Brawn findet: «Ja. Wir halten das neue Logo für vielfältiger verwendbar, vor allen in Sachen Merchandising und in der digitalen Welt. Das alte Logo war doch weder ikonisch noch erinnerungswürdig. Es ist wichtig für die Fans zu spüren, dass wir in eine neue Ära gehen. Unser Sport verändert sich, und wir müssen in die Zukunft blicken, wir brauchen wieder mehr junge Zuschauer. Wir glauben, dass das neue Logo dieses Bestreben verkörpert. Die visuelle Kommunikation wird immer wichtiger, und dem müssen wir Rechnung tragen.»

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