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Vijay Mallya zur Formel E: Aggressiver Look wichtig

Von Mathias Brunner
​Force-India-Mitbesitzer Vijay Mallya (62) gefällt die Rolle seines Teams als Aussenseiter. Und der Inder mag den Look des neuen Formel-E-Renners: «Ein aggressiver Look ist ganz wichtig!»

Die Force-India-Renner sind seit Jahren ein verlässlicher Wert in der Formel-1-WM, und der Rennstall aus Silverstone konnte sich stetig steigern – vom zehnten WM-Rang 2008 über die Ränge 9 (2009), 7 (2010), 6 (2011), 7 (2012), erneut 6 (2013 und 2014) auf Rang 5 2015 und dann, als Krönung, WM-Schlussrang 4 in der Saison 2016. Hut ab vor dieser Truppe!

Mit Rang 4 ist Ende Gelände, jedenfalls wenn es nach Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul geht. Der Pariser stellte vor einem Jahr in den Raum, gegen Werksteams werde es Force India 2017 wohl schwer haben und daher sei dieser vierte Platz kaum zu halten. Und was tat Force India? Sie wurden erneut WM-Vierte!

Mitbesitzer Vijay Mallya schmunzelte: «Ich hatte viele Skeptiker, die können sich nun ihre Worte nochmals im Mund zergehen lassen, ich hoffe, es schmeckt ihnen. Ich bin sehr stolz darauf, was unser Team mit beschränkten Mitteln erreicht hat. Wir haben mehr geschafft als uns viele zugetraut hätten.»

Um genau zu sein, ist Force India beinahe Effizienz-Weltmeister, nur Mercedes erreicht eine höhere Quote, wenn wir den Aufwand der zehn Teams mit ihrem Punkte-Ertrag vergleichen.

Effizienz-Tabelle (Euro/WM-Punkt)
1. Mercedes 744.461
2. Force India 775.936
3. Ferrari 907.088
4. Red Bull Racing 1.167.391
5. Williams 2.232.530
6. Toro Rosso 2.364.150
7. Haas 2.502.128
8. Renault 4.757.894
9. McLaren-Honda 15.056.666
10. Sauber 18.040.000

Mallya darf auf zehn Jahre Formel 1 zurückblicken und sagt gegenüber dem indischen Portal Firstpost: «Wenn ich daran denke, wie weit wir als Team gekommen sind, dann freut mich das unheimlich. 2008 waren wir ein Hinterbänkler, nun haben wir uns auf dem vierten WM-Rang eingenistet. Das ist ein gewaltiger Aufstieg, und es erfüllte uns alle mit Stolz, dabei Rennställe wie Williams, McLaren oder Renault hinter uns zu lassen.»

Klar weiss auch Mallya, dass die Aufgaben von Force India nicht einfacher werden: «Zwischen den drei Top-Teams und den anderen Rennställen klafft eine riesige Lücke. Wir sind Realisten. Wir wissen, was wir erreichen können. Unser Ziel besteht darin, unseren Platz zu halten und die Lücke zu den Top-Teams zu verringern.»

«Ein unabhängiges Team zu sein, das hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil besteht darin, dass wir unseren Motor frei wählen können, und die Allianz mit Mercedes hat sich als strategisch klug erwiesen. Nachteil: Uns fehlen die Ressourcen von Werksrennställen. Und wir können nicht so viel ausgeben wie Mercedes oder Ferrari. Die grossen Teams kommen überdies in den Genuss von Sonderzahlungen, welche die Kluft zwischen ihnen und dem Rest der Welt noch vergrössern. Wir haben immer darauf hingewiesen, dass dies für den Sport nicht gesund ist. Das Preisgeld muss gerechter verteilt werden. Erst wenn das passiert, werden wir vielleicht in die Lage kommen, dass auch unabhängige Teams regelmässig Rennen gewinnen können.»

«Vielleicht werden wir 2018 kein Rennen für uns entscheiden, aber wir werden nach wie vor über unseren eigentlichen Möglichkeiten abschneiden. Wenn die Journalisten unsere Effizienz betonen, dann ist das für mich besonders befriedigend.»

Wir haben 2017 in der Formel 1 einen neuen Look erhalten, mit Autos, die schnittiger aussehen. Was die Formel E nun gezeigt hat, ist jedoch eine ganz andere Hausnummer. Vijay Mallya meint in Sachen Design: «Ich bin mit den Autos der 70er und 80er Jahre gross geworden und habe sie daher in warmer Erinnerung. Mir haben auch die Autos Anfang der 90er Jahre gefallen. Aber letztlich bringt es nichts, in der Vergangenheit zu schwelgen. Wir müssen eine gute Balance finden zwischen Tradition und aufregend neuer Technik. Der neue Formel-E-Renner sieht beispielsweise sehr aggressiv aus, trotz Halo. Und ein solcher Look ist ganz wichtig, um wieder jüngere Fans anzuziehen.»

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