Robert Kubica: «Ich arbeite hier wie ein GP-Pilot»

Von Mathias Brunner
​Der Pole Robert Kubica ist bei Williams lediglich Reservist. Der WM-Vierte von 2008 definiert seine Rolle so: «Ich arbeite hier, als wäre ich Grand-Prix-Pilot, das ist meine Einstellung.»

Grosser Auflauf bei Williams: Robert Kubica spricht über seine Rückkehr in die Formel 1. Der Pole grinst: «Es hat sich nicht viel verändert, ich erkenne viele Gesichter, die ein wenig älter geworden sind, so wie meines auch. Der Sport aber hat sich komplett verändert – andere Autos, andere Motoren, andere Reifen, anderer Fahrstil, andere Abstimmung. Was geblieben ist, das ist die Intensität der Arbeit. Und dass wir noch immer die Königsklasse haben, mit High-Tech-Rennwagen.»

Kubica definiert seine Rolle so: «Ich verhalte mich, als würde ich in Australien am Start zum Grand Prix stehen. Ich verliess die Rennstrecke gestern um Mitternacht und war kurz nach sieben wieder hier. Ich bin dazu da, dem Team zu helfen und das mache ich mit allem, was ich einbringen kann.»

«Ich habe 2006 als Reservefahrer angefangen und 2018 bin ich es wieder. Das hat schon eine gewisse Ironie. Aber sonst bin ich nicht mehr der gleiche Kubica. Ich bin älter, vor allem aber bin ich viel erfahrener. Ich kann viel weniger testen als früher, das ist schade. Umso wichtiger ist meine Erfahrung, um Williams zu helfen. Ich bin viel eher in die Arbeit eingebunden als einst. Ich bin happy damit, wie es läuft.»

Kubica hat den Williams FW41 bei klammen Temperaturen bewegt und vertieft: «Es ist nicht einfach, den Wagen einzuschätzen, wenn es so kalt ist. Du musst einschätzen, welche Probleme du hast, weil du die Reifen nicht auf Temperatur bringst. Denn diese Schwierigkeiten lösen sich in Luft auf, wenn du normal fahren kannst. Du musst also abschätzen können, wie sich der Wagen bei normalen Bedingungen verhalten würde. Ich glaube auch nicht, dass es einen Rennstall gibt, der zuhause im Werk je solche Bedingungen simuliert hat. Aus dem einfachen Grund, weil wir sie während der Saison nie haben. Meine Erfahrung hilft auch hier. Du musst die Reifen extrem aufwärmen, denn wenn sie einmal aus dem optimalen Betriebsbereich kippen, dann kannst du es vergessen. Ich hoffe, die Leute haben nicht zu genau zugeschaut. Da eierst du in den ersten Runden mit gebrauchten Reifen herum, nicht als wäre das dein erster Einsatz in einem Grand-Prix-Auto, sondern die erste Autofahrt überhaupt! Es war wirklich lächerlich.»

Kubica spielt die Tatsache herunter, dass er am Dienstag schneller gefahren ist als Stammpilot Sergey Sirotkin: «Das ist völlig unwichtig. Es geht hier nicht um Rundenzeiten. Es geht darum, dem Team zu helfen. Das bedeutet auch, dass ich vorsichtig bin. Es wäre leicht, ein gehöriges Stück schneller zu fahren. Aber damit würde das Riskiko steigen, dass ich den Wagen in ein Kiesbett setze – was würde das Williams helfen? Für mich ist es wichtig zu wissen: Ich stieg gestern ein, war nach einem Dutzend Runden auf Speed und fühlte sich wohl.»

Wie wird Williams mit Kubica an den Rennwochenenden arbeiten? «Ich werde einige Freitagtrainings fahren, aber da geht es darum einzuschätzen, was die jüngsten Verbesserungen bringen. Das genaue Programm ist noch nicht definiert. Auch dort wird es nicht um Rundenzeit gehen. Es geht darum, was ich über den Wagen sagen kann.»

«Ich hoffe nur, in der kommenden Woche haben wir wärmere Bedingungen. Dann kann auch ich richtig arbeiten, und wir lernen viel mehr über den neuen Wagen.»

Zum Fahren mit Halo meint der Kanada-GP-Sieger von 2008: «Das Fahren selber ist nicht das Problem. Einsteigen auch nicht. Aber aus dem Wagen wieder heraus zu kommen, das ist etwas Anderes. Vielleicht mache ich mir einen Spass daraus, in Singapur ins Parc fermé zu gehen und zu beobachten, wie die Piloten nach einem körperlich harten Rennen um den Halo herum aus dem Wagen krabbeln. Wir haben so viele seitlichen Teile, dass das Aussteigen wirklich knifflig wird. Und dann gibt es ja auch Situationen, in welchen du wegen der Energierückgewinnung aus dem Wagen springen solltest. Da werde einige wohl auf den Halo klettern. Wir werden 2018 viele fliegende Rennfahrer sehen!»

Barcelona-Test, Tag 2 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (98)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (94)
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:20,325 (37)
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (67)
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,212 (65)
6. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (80)
7. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (41)
8. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (52)
9. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (79)
10. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (81)
11. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,727 (32)

Barcelona-Test, Tag 1 (Montag)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (103 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,349 (58)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (80)
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (73)
5. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:21,339 (47)
6. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:22,168 (26)
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:22,327 (25)
8. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (93)
9. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,452 (46)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (55)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (63)
12. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (22)
13. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW41-Mercedes, 1:44,148 (23)

Und so geht es am Mittwoch, 28. Februar, weiter, wenn denn mal endlich gefahren werden könnte:

Barcelona-Test, Tag 3, Fahrer
Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H
Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes
Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari
Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+
Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18
Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer
Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari
Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda
Lance Stroll (CDN), dann Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes

Die wichtigsten Termine 2018

Wintertests
26. Februar bis 1. März: Circuit de Barcelona-Catalunya
6. bis 9. März: Circuit de Barcelona-Catalunya

Testfahrten innerhalb der Saison
15./16. Mai: Circuit de Barcelona-Catalunya
31. Juli/1. August: Hungaroring

Formel-1-WM
25. März: Australien (Melbourne)
8. April: Bahrain (Sakhir)
15. April: China (Shanghai)
29. April: Aserbaidschan (Baku)
13. Mai: Spanien (Barcelona)
27. Mai: Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Kanada (Montreal)
24. Juni: Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Österreich (Spielberg)
8. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Ungarn (Budapest)
26. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Italien (Monza)
16. September: Singapur
30. September: Russland (Sotschi)
7. Oktober: Japan (Suzuka)
21. Oktober: USA (Austin)
28. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Brasilien (São Paulo)
25. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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