Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Wegen Toro Rosso? Wehrlein bald ohne Mercedes-Hilfe

Von Vanessa Georgoulas
Pascal Wehrlein ist nach dieser Saison ohne den Stern auf seiner Brust unterwegs

Pascal Wehrlein ist nach dieser Saison ohne den Stern auf seiner Brust unterwegs

In der Hoffnung auf ein Formel-1-Comeback bei einem Mercedes-Gegner trennt sich Pascal Wehrlein von der Sternmarke, die ihn sechs Jahre lange unterstützt und 2015 mit ihm den DTM-Titel gefeiert hat.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner meinte unlängst mit Blick auf Mercedes-Junior Esteban Ocon, der Gefahr läuft, 2019 ohne Cockpit dazustehen: «Es hilft ihm natürlich nicht, dass er vertraglich mit Mercedes verbunden ist.» Das trifft auch auf Pascal Wehrlein zu, der genauso zur Nachwuchstruppe der Sternmarke gehört und auf der Suche nach einem Platz im GP-Zirkus für die nächste Saison ist.

Denn die Konkurrenz der Silberpfeile ist nicht scharf darauf, in einen Junior der Silbernen zu investieren. Das weiss auch Wehrlein, der sein Glück nun auf eigene Faust versucht. Der Deutsche und Mercedes gehen deshalb nach sechs gemeinsamen Jahren nach dieser Saison getrennte Wege. «Mein Vertrag mit Mercedes läuft am Ende der Saison 2018 aus und wir haben gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen. Ich sehe mich nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten um und spreche im Moment mit anderen Teams über ein Cockpit für die nächste Saison», sagt der 23-Jährige dazu.

«Ich bin Mercedes für all die Unterstützung sehr dankbar», beteuert Wehrlein, und erzählt: «Von meinem ersten Treffen mit Gerhard Ungar und Norbert Haug 2012 über die Entscheidung mit Toto Wolff, 2013 in der DTM statt der Formel 3 zu starten, bis zu meinem Titelgewinn 2015. Für mich ist damit ein Traum wahr geworden. Schliesslich bin ich nur eine Stunde von Stuttgart entfernt aufgewachsen.»

«Der Titelgewinn und die Unterstützung von Mercedes haben mir dann die Tür zur Formel 1 geöffnet, zunächst mit Manor und dann mit Sauber. Die Punkte, die ich mit beiden Teams eingefahren habe, waren überwältigende Momente für mich. Vielen Dank an jeden Einzelnen in Stuttgart, Affalterbach und Brackley, der mich auf meinem Weg unterstützt hat. Jetzt ist es an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen», fügt der 39-fache GP-Pilot an.

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff meint: «In unserem Nachwuchsprogramm ging es schon immer darum, junge Fahrer zu unterstützen und Möglichkeiten für sie zu finden, die im besten Interesse für ihre Karrieren waren. Der Weg an die Spitze verläuft nicht immer in geraden Bahnen und manchmal muss man auch akzeptieren, dass es an der Zeit ist, eine Beziehung zu beenden.»

«Leider konnten wir Pascal kein konkurrenzfähiges Cockpit für das nächste Jahr anbieten», bedauert der Wiener. «Deshalb haben wir in seinem besten Interesse gemeinsam mit Pascal entschieden, unsere Zusammenarbeit nicht zu verlängern. Das soll ihm die bestmögliche Chance geben, andernorts eine Möglichkeit zu finden, die seinem Talent entspricht. Wir möchten ihm für seine fantastischen Leistungen für Mercedes-Benz in den vergangenen Jahren danken und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft.»

Als Mercedes-Talent wurde Pascal in der Saison 2013 der jüngste Teilnehmer in der DTM-Geschichte. Ein Jahr später kürte er sich zunächst zum jüngsten DTM-Sieger bevor er 2015 der jüngste Champion der Serie wurde. Diese Erfolge waren der Grundstein für sein Formel 1-Debüt mit Manor in 2016, auf das 2017 eine zweite Saison mit Sauber folgte.

In beiden Jahren zeigte Wehrlein dabei herausragende Leistungen, indem er mit beiden Teams wertvolle und unerwartete Punkte für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft einfuhr. Da Mercedes ihm für die Saison 2018 keinen Platz in der Formel 1 sichern konnte, kehrte Pascal in die DTM zurück. Dort liegt er aktuell auf dem achten Platz der Fahrerwertung.

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