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Carlos Ghosn in U-Haft: Keine Chance auf Entlassung

Von Mathias Brunner
Carlos Ghosn

Carlos Ghosn

​Der frühere Renault-, Nissan- und Mitsubishi-Chef Carlos Ghosn (64) sitzt in Japan in Untersuchungshaft und wird nicht so bald freikommen. Auch wenn am Montag nicht Anklage erhoben werden sollte.

Carlos Ghosn sitzt in Tokio hinter Gittern. Dem 64jährigen Franzosen mit libanesischen Wurzeln wird vorgeworfen, in grossem Stil Firmengelder für private Zwecke verwendet und Gehälter unkorrekt versteuert zu haben. Für ähnliche Vergehen wie sie Ghosn zur Last gelegt werden, werden in Japan bis zu zehn Jahre Gefängnis ausgesprochen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ohne Anklage kann ein Mensch in Japan maximal 23 Tage lang in Untersuchungshaft behalten werden. Der bei Renault, Nissan und Mitsubishi entmachtete Ghosn wird die Feiertage mit grosser Wahrscheinlichkeit im Gefängnis verbringen. Er war am 19. November dingfest gemacht worden, damit enden die 23 Tage am 10. Dezember. In Japan wird berichtet, dass am kommenden Montag Anklage erhoben wird. Und selbst wenn die nicht käme, gäbe es ein Vorgehen, das in Japan üblich ist – oft erhebt die Staatsanwaltschaft nach Ablauf der genannten 23 Tage frische Vorwürfe und nimmt formal eine weitere Verhaftung vor. Auf diese Weise kann die U-Haft theoretisch auf Monate ausgebaut werden, auch ohne Anklage.

Die Wirtschaftszeitung «Nikkei» berichtet in ihrer Ausgabe vom 7. Dezember, die Staatsanwaltschaft werde Anfang kommender Woche Anklage erheben werden, gegen Ghosn und auch gegen seinen ebenfalls verhafteten Vetrauten Greg Kelly, der bei Nissan als Einflüsterer von Ghosn galt. Der 62-Jährige sass als einziger US-Amerikaner im Vorstand des japanischen Autobauers Nissan. Die Vorwürfe an Kelly: Er soll vom widerrechtlichen Verhalten Ghosns gewusst und diese Vorgänge verschleiert haben.

Die Vorwürfe gegen Carlos Ghosn sind happig. Der in Brasilien geborene Spitzen-Manager steht im Verdacht, von 2011 bis 2015 systematisch Einkommen zu gering angegeben zu haben, in Höhe von insgesamt fast 40 Millionen Euro. Es ist auch davon die Rede, dass Ghosn mit Firmengeld in verschiedenen Städten Luxuswohnungen gekauft haben soll, in Rio und Paris, in Amsterdam und Beirut. Verdächtig scheint auch ein 1,7-Millionen-Dollar-Beratervertrag für Ghosns Schwester. Es wird sogar behauptet, Ghosn habe sich seine Scheidung von der Firma finanzieren lassen.

Carlos Ghosn und Greg Kelly beteuern über ihre Anwälte ihre Unschuld.

Die Aktienkurse von Renault und Nissan waren durch die Festnahme des einflussreichen Auto-Managers eingebrochen. Fraglich ist, wie es durch dieses Erdbeben mit der Allianz zwischen Renault und Nissan weitergeht.

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