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Lewis Hamilton zu Sebastian Vettel: «Wo ist Respekt?»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton

​Ein Weltmeister spricht über einen anderen Weltmeister. WM-Leader Lewis Hamilton redet offen über seinen Pistenrivalen Sebastian Vettel und über etwas, das ihm vor dem Deutschland-GP quer im Halse steckt.

Lewis Hamilton hat in Silverstone erneut eine Probe seines grossen Könnens gezeigt – Sieg im Heimrennen. «Aber ich habe den Grand Prix nicht angeschaut, ich war in der letzten Woche auf Reisen. Und üblicherweise halte ich mich ohnehin nicht lange mit der Vergangenheit auf.»

Hamilton hat nun sieben von zehn Rennen gewonnen. Er sagt: «An Siegen war keine erste Saisonhälfte meiner Karriere besser. Darauf dürfen wir sehr stolz sein, aber wir müssen auch auf dem Gas bleiben und nicht nachlassen. Ich habe nie etwas geändert: Ich nehme ein Rennen nach dem anderen, das funktioniert für mich. Ich denke zu diesem Zeitpunkt nicht an den WM-Titel. Ich konzentriere mich darauf, Gutes zu behalten, wie unser Speed im Rennen, und weniger Optimales zu verbessern, wie etwa meinen Speed im Qualifying.»

«Wir müssen auch die Hitzerennen im Auge behalten. Hier und heute ist es in Hockenheim sehr heiss, ich höre, das wird am Samstag und Sonntag anders sein. Darüber bin ich sehr froh, denn das Rennen in Österreich hat gezeigt, dass wir da schwächeln. Wir haben ein Design-Problem, an dem wir arbeiten, aber ich bin nicht sicher, ob wir da alle Schwierigkeiten hinter uns haben.»

Eine gute Frage eines französischen Kollegen: Ist im vergangenen Jahr hier in Hockenheim in Sebastian Vettel etwas zerbrochen? Als er seinen Ferrari in Führung liegend in den Kies setzte. Lewis meint: «Generell denke ich nicht sehr oft über Sebastian nach. Ich glaube jedoch nicht, dass mit ihm etwas Besonderes passiert ist, weder in Hockenheim, noch an einem anderen Rennwochenende. Gewiss, er und Ferrari haben Mühe. Er hat auch einen jungen Stallgefährten, der einen sehr guten Job macht. Das sind keine einfachen Zeiten für Sebastian.»

«Aber wir sprechen hier noch immer von einem vierfachen Weltmeister. Die Leute neigen zur Vergesslichkeit. Ich weiss, welch ein formidabler Gegner er ist. Wo bleibt Respekt für Vettel? Ich bleibe davon überzeugt, dass er die schwierigen Zeiten hinter sich lassen wird und bald wieder ganz starke Leistungen zeigt.»

Und wenn wir schon von Gegnern sprechen: Kommt der Tag, an welchem Max Verstappen und Charles Leclerc den derzeit besten Formel-1-Fahrer tüchtig unter Druck setzen werden? «Dieser Tag wird kommen, ohne jeden Zweifel», meint Hamilton. «Red Bull Racing hat einen beachtlichen Schritt nach vorne gemacht, auch dank Fortschritten ihres Motorpartners. Das ist fabelhaft. Max ist zwar noch jung, hat aber schon viel Erfahrung. Leclerc fährt auf sehr hohem Niveau, obschon er sich in seiner erst zweiten Saison befindet. Charles wird nur stärker werden. Beide werden fabelhafte Leistungen zeigen. Ob Ferrari mehr Speed findet, weiss ich nicht, da geht es ein wenig Auf und Ab. Im vergangenen Jahr lagen die drei Teams teilweise auf Augenhöhe, das fand ich grandios. Ich bin bereit!»

Mit grosser Wahrscheinlichkeit gibt es 2020 keinen Grossen Preis von Deutschland mehr. Lewis sagt: «Das finde ich sehr bedauerlich, weil Deutschland eine grosse Renntradition hat und mit dem Nürburgring und dem Hockenheimring auch zwei tolle Rennstrecken. Selbst wenn mir die alte Pistenführung des Hockenheimrings besser gefallen hat als die gekürzte. Ich finde, wir sollten Traditionsrennen unbedingt im Kalender halten, selbst wenn hier nicht so viele Zuschauer kommen wie in Silverstone oder Monza.»


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