Mick Schumacher (Ferrari) in Belgien: Dreher, nur 7.

Von Mathias Brunner
​Erstes Training für Ferrari-Zögling Mick Schumacher zum Formel-2-Rennen in Belgien: Der Sprintrennsieger von Ungarn nach einem Dreher nur Siebter. Schnellster ist Nick de Vries.

Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumachers Plan sieht so aus: Der Formel-3-Europameister von 2018 hat auf dem Hungaroring seinen ersten Sieg in der Formel 2 errungen, im Sprintrennen, diesen Schwung will der junge Deutsche in die Läufe nach der Sommerpause mitnehmen. Überhaupt hat Mick einen guten Lauf: Vier Mal Punkte in den letzten fünf Rennen, damit hat sich der junge Schumacher auf den elften Platz im Zwischenklassement vorgearbeitet.

Sein Prema-Teamchef René Rosin sagt: «Spa-Francorchamps gibt vor, wie die kommenden Rennen verlaufen werden. Ich bin sicher, der erste Sieg von Mick gibt ihm noch mehr Sicherheit, ich erwarte weiterhin konstant gute Leistungen.»

Das Fundament dazu wurde im einzigen freien Training zum Rennen auf der belgischen Traditionsrennstrecke gegossen. Zur Erinnerung: Die Formel-2-Fahrer haben nur 45 Minuten freies Training, dann geht es schon in die Qualifikation (Freitag, 16.55 Uhr). Am Samstag, 16.45 Uhr, dann das Hauptrennen (25 Runden oder 60 Minuten), am Sonntag der Sprint, um 11.05 Uhr (18 Runden oder 45 Minuten).

Die extrem lange Piste in Spa-Francorchamps (sieben Kilometer) mit einer Fahrzeit von rund zwei Minuten bedeutet: Es gilt, aus jeder Runde das Beste zu machen.

Tabellenführer Nick de Vries: «Ich ändere nichts an meiner Taktik. Ich nehme ein Rennen nach den anderen und versuche, aus jedem das Beste zu machen. Wo mich das hinführt, wird sich zeigen.» Der Niederländer geniesst einen bequemen Vorsprung von 30 Punkten auf den Kanadier Nicholas Latifi, der in Spa-Francorchamps im Williams das erste freie Training zum Formel-1-GP bestritten hat.

Schöne Geste: Die DAMS-Renner von Latifi und Sergio Sette Camara treten mit einem letzten Gruss an den verstorbenen Teamgründer Jean-Paul Driot an. «JP wir werden dich vermissen», steht auf dem Halo, die gleiche Nachricht mit vollem Vornamen an der Seite der Rennwagen.

Latifi und de Vries setzten die ersten Ausrufezeichen, nur durch 48 Tausendstelsekunden getrennt, Mick Schumacher tauchte nach zehn Minuten auf dem sechsten Platz auf. Der Deutsche bezeichnet Spa-Francorchamps als seine Lieblingsstrecke. Vor einem Jahr holte er in den Ardennen seinen ersten Formel-3-Sieg, danach war Mick kaum mehr aufzuhalten – es folgten sieben Siege in zwölf Rennen!

Reihenfolge nach einer Viertelstunde: De Vries, Latifi, Louis Delétraz, Sette Camara, Jack Aitken, Luca Ghiotto und Schumacher.

Nicholas Latifi weiss: «Der Vorsprung von Nicky ist massiv. Ich weiss, dass ich mir kein schlechtes Ergebnis mehr leisten kann. Ich muss in jedem Lauf üppig punkten. Und ich muss ein wenig darauf hoffen, dass de Vries auch mal Pech hat. Das kann in der Formel 2 schnell passieren. Wir haben noch acht Rennen an vier Wochenenden hier in Belgien, dann in Italien, Russland und Abu Dhabi, das ist noch nicht gegessen.» De Vries überliess nichts dem Zufall, er hatte neue Bestzeit erzielt, 0,383 sec vor Latifi.

Sauber-Nachwuchsfahrer Juan Manuel Correa aus den USA verpasste die erste Hälfte des Trainings wegen eines Motorproblems.

Erster Fahrer in Schwierigkeiten auf der Strecke: Giuliano Alesi mit einem Dreher am Ausgang der Rivage. Der Sohn des früheren GP-Stars Jean Alesi konnte aber weiterfahren.

Eine Viertelstunde vor Schluss des Trainings nebelte Mick seine Gegner mit einem gewaltigen Dreher ein, virtuelle Safety-Car-Phase. Mick hatte sich am Ausgang der Stavelot gedreht und konnte den Wagen nicht wieder in Gang bringen. Die Sttreckenposten schoben den Wagen zur Seite, damit war das Training des Europameisters zu Ende. So hatte sich Mick das gewiss nicht vorgestellt.

Fünf Minuten vor Schluss rote Flagge – Ralph Boschung hatte seinen Wagen wegen eines technischen Defekts in Stavelot zur Seite stellen müssen. Das Training wurde nicht wieder aufgenommen.

Die besten Zehn: De Vries, Latifi, Delétraz, Sette Camara, Aitken, Ghiotto, Schumacher, Boschung, Alesi und Matsushita.


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