Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Flavio Briatore: «Am liebsten Hamilton mit Leclerc»

Von Mathias Brunner
​Ex-Benetton- und Renault-Teamchef Flavio Briatore sieht sich bestätigt: «Ich habe schon vor zwei Jahren gesagt, Ferrari sollte Charles Leclerc holen. Am liebsten sähe ich ihn neben Lewis Hamilton.»

Vor kurzem hat der 69jährige Flavio Briatore auf dem Radiosender GR Parlamento in der Sendung «La Politica nel Pallone» klargemacht, wo für Ferrari die Reise hingegen sollte: Der Weltmeister-Macher von Michael Schumacher und Fernando Alonso sieht in Sebastian Vettel die Vergangenheit und in Charles Leclerc die Zukunft.

«Charles Leclerc ist schneller als Sebastian Vettel. Der Monegasse ist schon jetzt titelreif, er ist dazu vorherbestimmt, Weltmeister zu werden. Wenn ich Teamchef wäre, würde ich ihn zur Nummer 1 machen. Leclerc ist ein unfassbares Talent, er fährt aggressiv und holt alles aus dem Wagen.»

Der Italiener sieht sich in seiner Einschätzung bestätigt: «Ich habe schon vor zwei Jahren gesagt, dass Ferrari den jungen Leclerc holen sollte, anstelle von Kimi Räikkönen. Denn der Finne war einfach zu wenig gut, um Ferrari die Chance auf den Gewinn des Konstrukteurs-Pokals zu geben. Es ist vergleichbar mit der Zeit, als ich Teamchef bei Benetton war. Ich setzte Fernando Alonso ins Auto statt Jenson Button, weil ich wusste – mit dem Engländer werden wir nie Weltmeister.»

«Ich hoffe, Ferrari opfert 2020 nicht noch ein Jahr. In dieser Saison haben sie einige Entscheidungen getroffen, welche Leclerc nicht unbedingt geholfen haben. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Sebastian Vettel gar keine echte Titelmöglichkeit hatte.»

«Leclerc ist ein potenzieller Weltmeister, aber dazu muss er auch das richtige Auto bewegen. Das Auto ist heute so viel wichtiger als der Fahrer. Ein herausragender Pilot kann vielleicht zwei oder drei Zehntel wettmachen, wenn er nicht im besten Fahrzeug sitzt, aber ist der Wagen eine halbe Sekunde langsamer als das Top-Auto, dann geht das nicht mehr.»

«Leclerc kann schon jetzt Weltmeister werden, was das Können angeht. Michael Schumacher und Fernando Alonso haben bewiesen, dass es nicht ums Alter geht, es geht ums Talent.»

«Lewis Hamilton ist so stark, weil er kaum Fehler macht, auch der Mercedes-Rennstall leistet sich fast keine Blössen. Der Silberpfeil ist schon sehr gut.»

«Der Fahrer spielt schon noch eine Rolle. Ich bleibe davon überzeugt: Fernando Alonso hätte 2018 mit einem Ferrari den WM-Titel erobert. Weil er weniger Fehler gemacht hätte als Vettel.»

«Die Weltmeister der Zukunft aber heissen Leclerc und Verstappen. Wenn Leclerc in einem Mercedes sässe, dann würde er auf Augenhöhe mit Hamilton fahren. Am liebsten würde ich so etwas sehen – Leclerc und Hamilton bei Mercedes, oder Verstappen und Hamilton bei Mercedes.»

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