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Mercedes EQ-Chef Ian James: «Hamilton ist willkommen»

Von Gerhard Kuntschik
​Jüngste Äusserungen von Lewis Hamilton zur Elektromobilität liessen die Augenbrauen vieler hochgehen. Aber ist der bald sechsfache Formel-1-Champion bereit für einen Wechsel in die Formel E.

Der Engländer Lewis Hamilton hat immer wieder betont, wie umweltbewusst er ist. Und er beobachtet genau, wie sich die Elektro-Formel E entwickelt. «Die Formel E repräsentiert die Zukunft. Vielleicht ist das ja ein Bereich, um welchen in eines Tages ebenfalls mein Können unter Beweis stelle.»

Doch wer meint, der bald sechsfache Weltmeister wäre tatsächlich ein wenig Formel-1-müde und würde vestärkt auf die Elektroformel schielen, ist wohl etwas zu früh dran. «Natürlich wäre Lewis bei uns herzlich willkommen, würde er unser Auto ausprobieren wollen. Doch es gab bisher keinen Kontakt mit ihm», erklärte Mercedes-EQ-Teamchef Ian James am Rande der Formel-E-Testfahrten in Valencia.

Der 41jährige Engländer James hat mit der Vorbereitung seines Teams auf die erste Formel-E-Saison der Silberpfeile alle Hände voll zu tun. Der erfahrene Ingenieur und Controller (seit 2005 bei Daimler mit Erfahrung im US-Werk Tuscaloosa/Alabama, bei den Hochleistungsmotoren in Brixworth und als Projektleiter der G-Klasse) ist von seinem neuen Job mehr als angetan: «Ich bin stolz, hier zu sein und den Stern auf meinem Hemd zu tragen.» Dass die Formel E enorm komplex sei, «habe ich nicht erst an den ersten Testtagen erfahren. Die Herausforderungen für einen Neueinsteiger sind gross, aber wir haben Lösungen für alle.»

Das Lernjahr von HWA in Saison 5 sei enorm wichtig gewesen, erklärt James, es gebe Mercedes einen kleinen Vorteil gegenüber Mit-Neuling Porsche.

Doch noch mehr schätzt James den Input der Techniker in Brixworth und die Zusammenarbeit mit dem Formel-1-Team, da gibt es Austausch beim Know-how und an Manpower. «In gewisser Weise ist der Superjob, den das Grand-Prix-Team macht, das Vorbild für uns», sagt James – und anerkennt damit auch den Druck, der auf der Elektrofraktion zweifellos lastet.

Dass Mercedes mit Venturi gleich ein Kundenteam zur Seite hat, sieht James als weiteren Vorteil. «Wenn Venturi einen besseren Job als wir machen sollte, wissen wir, dass wir etwas ändern müssen.»

Die Philosophie der Formel-1-Kollegen, nach jedem Titel von null zu beginnen und neue Herausforderungen anzunehmen, «ist eine gute Vorgab. Wir wollen diese Denkweise und auch gewisse Arbeitsabläufe übernehmen.»

Was die Fahrerwahl mit dem Belgier Stoffel Vandoorne und dem niederländischen Formel-2-Champion Nyck de Vries betrifft, erklärt James: «Wir hatten eine ziemlich lange Liste, evaluierten viele Fahrer. Nyck ist ein Rookie, aber sein Talent ist unbestritten, wie er in der Formel 2 bewiesen hat. Er ist sehr reif und fügt sich gut ins Team ein. Vandoorne ist das verbindende Element mit Erfahrung aus der vergangenen Saison.»

Dass in der Formel E jetzt alle vier deutschen Premiumhersteller erstmals aufeinandertreffen, sieht James nur als Vorteil für alle: «Es wird eine spannende Geschichte, schon die Tests zeigten das unterschiedliche Herangehen und die verschiedenen Pläne. Insgesamt wird das Interesse an der Formel E deutlich steigen.»

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