Helmut Marko zu Corona: «Keine Angst, aber Respekt»

Von Vanessa Georgoulas
Dr. Helmut Marko

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Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko hat im ORF-Gespräch seine Vermutung noch einmal bestätigt, sich bereits mit dem Covid-19-Erreger angesteckt zu haben. Deshalb will sich der Grazer im Nachhinein testen lassen.

Er war einer der lautesten Kritiker der GP-Absage in Australien, dabei zählt Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko zur Hochrisikogruppe und damit zu jenen Leuten, die besonders von der Covid-19-Pandemie bedroht sind. Trotzdem fürchtet sich der 76-Jährige nicht vor dem Coronavirus, das in vielen Teilen der Welt das öffentliche Leben und die Wirtschaft zum Erliegen gebracht hat.

«Ich habe keine Angst, aber Respekt», erzählt der Le Mans-Sieger von 1971 im ORF-Interview. «Ich flog von Australien zurück über Dubai und der Flughafen war überfüllt mit zehntausenden von Leuten aus allen Nationen. Da wurde gespuckt und gehustet – wenn das kein Hotspot von Corona war. Das habe ich scheinbar unbeschadet überstanden, aber nichtsdestotrotz habe ich Respekt.»

Der Grazer vermutet ohnehin, sich schon im Februar angesteckt zu haben: «Ich hatte eine, wie ich dachte, schwere Erkältung und die Symptome würden zu Corona passen. Es war auch etwas, das ich bis dato noch nie hatte in dieser Intensität. Ob es so war, weiss ich nicht, weil die Testmöglichkeiten ja momentan sehr eingeschränkt sind. Aber sobald es die Chance dazu gibt, möchte ich mich im Nachhinein testen lassen.»

Dass er sich kritisch zu den Massnahmen gegen die Covid-19-Ausbreitung geäussert und diese sogar als überzogen bezeichnet hat, streitet Marko nicht ab. «Mir fehlt das nötige Fachwissen», schickt er voraus. «Aber es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, um den Virus durchzuschleusen, wenn man beispielsweise Länder wie Holland oder Schweden sieht. Es gibt zum Beispiel die Herdeninfektion, Durchseuchung. Das Entscheidende ist aber, dass man unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen schaut, dass die Wirtschaft nicht komplett zum Erliegen kommt und es vor allem keine nachhaltigen Folgen geben wird», erklärt er.

Selbst dem Red Bull Racing-Goldjungen Max Verstappen riet er, sich anzustecken, um immun zu sein, wenn es dann wieder losgeht, bestätigt der Österreicher. «Wir haben vier Formel-1-Fahrer und acht oder zehn Junioren und die Idee war, dass wir ein Camp veranstalten, um die tote Zeit geistig und körperlich zu überbrücken. Dann wäre es doch ideal, denn das sind wirklich junge, starke, in guter Gesundheit befindliche Männer, die dann gut gerüstet wären, wenn die WM losgeht.» Die Idee kam – wenig überraschend – nicht besonders gut an, wie Marko hinterherschickt.

In Österreich wurden bereits 8.711 Coronavirus-Infizierte ausgemacht, 86 Opfer forderte die Pandemie bereits. Alleine am heutigen Sonntag wurden 440 neue bestätigte Fälle und 18 Opfer gemeldet.

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