Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Toto Wolff: «Ich will nicht über Ferrari reden»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff zeigt nach dem Qualifying-Debakel der Roten in Spielberg Mitgefühl für die Ferrari-Mannschaft, betont aber auch: «Ich habe keinen Grund, Mattia Binotto aufzumuntern.»

Dass Ferrari beim verspäteten Saisonauftakt auf dem Red Bull Ring nicht dominieren würde, war selbst den Optimisten im Lager des italienischen Rennstalls klar. Zu ernüchternd war die Analyse der Wintertestfahrten ausgefallen, als dass man sich zu grosse Hoffnungen machen durfte. Ferrari-Talent Charles Leclerc dämpfte die Erwartungen noch bevor er den ersten Meter in seinem GP-Auto zurückgelegt hatte.

Dass die roten Renner im Qualifying gleich 0,920 sec langsamer als im Vorjahr sein würden, war dennoch eine Überraschung. Auch die Ferrari-Kunden waren im Abschlusstraining deutlich schwächer als im Vorjahr unterwegs, was angesichts der Diskussionen um die Legalität des 2019er-Triebwerks aus Maranello für viele hochgezogene Augenbrauen bei der Konkurrenz sorgte.

Schliesslich hatten die Regelhüter der FIA die Antriebseinheit der Italiener genau unter die Lupe genommen. Die Untersuchung endete mit einem Abkommen zwischen dem Weltverband und Ferrari, über dessen Inhalt man Stillschweigen vereinbarte – sehr zum Ärger der Ferrari-Gegner.

Trotzdem wollte sich Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff in seiner Presserunde nicht auf dieses Thema einlassen. Auf die schwache Performance der Ferrari-befeuerten Autos angesprochen, winkte der Österreicher ab: «Ich will nicht über Ferrari sprechen, da geht es mehr darum, wie die Dinge gemanagt werden. Deshalb sollten wir nicht wieder damit anfangen. Ich denke, dazu wurde schon alles gesagt und sie haben heute keine grossartige Performance gezeigt.»

Letzteres sei bedauerlich, beteuerte der Kopf der Mercedes-Werkstruppe: «Wir wollen natürlich, dass sie konkurrenzfähig sind und gegen uns kämpfen können, dass wir nach denselben Regeln gegeneinander fahren. Und nichts würde mich glücklicher machen, wenn wir drei oder vier Teams haben, die an der Spitze kämpfen und uns herausfordern.»

Wolff zeigte denn auch Mitgefühl mit den Ferrari-Mitarbeitern, als er gefragt wurde, mit welchen Worten er deren Teamchef Mattia Binotto aufmuntern würde: «Ich würde gerne jeden bei Ferrari aufheitern, denn es ist ein fantastisches Unternehmen mit grossartigen Leuten. Aber ich habe keinen Grund, Mattia aufzumuntern.»

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