McLaren-Fahrer ernüchtert
Button wirkt nicht begeistert vom McLaren
«Keine Knochen gebrochen, Auto unbeschädigt, das war das Beste heute», fasste Lewis Hamilton, der Zweite des Tages mit einer Zehntelsekunde Rückstand auf Mark Webber (Red Bull Racing) die ersten beiden freien Trainings zum Spanien-GP zusammen.
Das klang etwas zynisch, zumal McLaren-Mercedes für das Rennen in Barcelona am Sonntag ein Dutzend Neuteile angekündigt hatte.
Hamilton sagt dazu: «Ja, wir haben einige neue Teile, wie einen neuen Frontflügel. Alles in allem ist das Auto etwas besser als vorher.»
Da klang Frust durch, der sich noch steigerte: «Die neuen superharten Reifen (von Pirelli) sind ein Desaster. Die sind ja drei bis vier Sekunden langsamer als die Zeiten, die wir beim Testen hier gefahren sind. Der Reifen hat keinen Grip und hält auch nicht lange. Aber auf dem weichen Reifen ging es ordentlich dahin.»
Zusammenfassung des britischen Weltmeisters von 2008: «Die Red Bulls werden wir hier kaum attackieren können, die haben auch hier das schnellste Auto. Die haben auch noch Reserven für Samstag. Das haben die Dauerläufe heute gezeigt.»
Teampartner Jenson Button fragte neugierig: «Was hat Lewis denn gesagt?»
Antwort: «Das die härteren Reifen hier ein Desaster sind.»
Darauf Button: «Ach ja? Da hat er recht.»
Button sieht eine interessante Konsequenz aus dem enormen Unterschied zwischen den neuen, härteren und den weicheren Reifen: «Die Mittelfeld-Teams werden schon in Q1 weiche Reifen aufziehen, um sich durchzusetzen. Und zwingen uns damit zu der gleichen Massnahme. Alle werden in der Qualifikation hier mehr weiche Reifen verbraten. Das wird sehr lustig.»
Das könnte Probleme für Timo Glock nach sich ziehen, sich zu qualifizieren, falls auch Red Bull in Q1 auf die weichere Mischung zurückgreifen muss.
Button monierte ansonsten, ohne Begeisterung vom Fahrverhalten redend, ein loses Heck. «Die Balance passt mir noch gar nicht.»
Die McLaren-Fahrer hatten in der Türkei die Ränge 4 und 6 belegt.