Silverstone: Freude und Frust bei den Briten

Von Petra Wiesmayer
Bei Force India freute man sich über Adrian Sutils zweitschnellste Zeit, Susie Wolff zeigte, dass sie mit den Männern mithalten und bei McLaren lief ziemlich viel schief.

Adrian Sutil war der Mann des Tages bei Force India. Nicht nur, dass der Gräfelfinger am Freitagmittag die Bestzeit hielt, die erst Sebastian Vettel am Nachmittag unterbot, Sutil saß auch fast den ganzen Tag im Auto und das Team aus Silverstone ließ James Calado kurz vor Schluss gerade mal fünf Runden fahren. «Es ging heute nur darum, die Reifen zu testen, aber es war interessant zu sehen, wie die neuen Walzen reagieren», erklärte Sutil am Abend.

«Sie sind leichter zu beherrschen und der Abbau wird nicht so dramatisch sein, wie in den letzten Rennen. Silverstone ist eine gute Strecke zum Testen, denn sie beansprucht die Reifen sehr und wir konnten alle Informationen sammeln, die wir diese Woche brauchten», sagte der 30-Jährige weiter.

«Es war sehr windig und total anders als vor ein paar Wochen beim Rennen, aber das war kein großes Problem. Ich bin zufrieden mit dem Tag und glaube, dass er gut war für die Ingenieure. Wir haben viel gelernt und können das hoffentlich in Ungarn umsetzen und eine gute Leistung zeigen.»

Susie Wolff zeigt es ihren Kritikern

Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff begann ihren Testtag mit Aerodynamik-Arbeiten und durfte dann einige schnelle Runden drehen, bevor am Nachmittag Boxenstopp-Übungen und Dauerläufe auf dem Programm standen. Am Ende markierte die Ex-DTM-Pilotin die neuntschnellste Zeit und schlug sich mit einem Rückstand von etwas mehr als zwei Sekunden auf Weltmeister Sebastian Vettel wacker. «Viel Leute haben gesagt, Williams sei verrückt und würde Zeit damit verschwenden, mich fahren zu lassen», sagte die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. «Ich freue mich, dass ich einen guten Job machen und dem Team etwas für die Chance, die es mir gegeben hat, zurück geben konnte.»

«Rückblickend wäre es besser gewesen, wenn ich die neuen Reifen erst dann eingesetzt hätte, als ich später am Tag schon etwas mehr Erfahrung hatte, dann hätte ich mehr rausholen können», gab die 30-Jährige zu. Alles in allem sei es aber «ein fantastischer Tag» gewesen.

«Ich war zufrieden. Es war wichtig für mich zu zeigen, dass ich Leistung bringen kann. Es war wichtig zu zeigen, dass ich schnell sein kann. Wenn das für einige Leute eine größere Bedeutung hat, weil ich eine Frau bin, dann werde ich das zu meinem Vorteil nutzen, aber ich werde nicht die Karte ausspielen, ich bin ein Mädchen, also gebt mir das Auto, ich bin schnell genug», relativierte sie ihre Chancen auf ein Cockpit in der Königsklasse.

Lotus zufrieden – McLaren frustriert

Nicolas Prost, der seinen zweiten und letzten Testtag für Lotus als Dritter beendete, beschrieb die Tage in Silverstone zwar als «fantastische Woche», stellte aber den Nutzen seiner Arbeit für sein Team in den Vordergrund.

«Wir haben heute Vormittag etwas an der Leistung gearbeitet, das macht immer Spaß, und es war ganz besonders gut nach dem Tag, den ich gestern im Simulator verbracht habe», sagte der Sohn von Ex-Weltmeister Alain Prost. «An meinem ersten Tag am Mittwoch ging es nicht um Rundenzeiten, daher hat es heute richtig Spaß gemacht. Ich hoffe, dass es dem Team nächste Woche in Ungarn zugute kommt.»

Bei McLaren ging es im Laufe der drei Tage stetig bergab. Nach Kevin Magnussens Bestzeit am Mittwoch war Oliver Turvey am Donnerstag Fünfter, Gary Paffet landete am Freitag nur auf Rang 8. Die neue Nase, die das Team aus Woking ans Auto montiert hatte, brachte den DTM-Piloten nicht nach vorne und aufgrund eines Motorproblems musste er einen großen Teil des Vormittags sogar in der Garage verbringen. Am Nachmittag konnte der Brite dann aber das geplante Aerodynamik-Programm weiter abspulen und auch mit dem Bodenabstand experimentieren.

«Es war schön, am Nachmittag fahren zu können und nach dem Problem mit dem Motor am Vormittag ein bisschen testen zu können», sagte der 32-Jährige. «Es war Geschenk, dieses Auto fahren zu dürfen, denn wir arbeiten größtenteils nur noch im Simulator in Woking und nur sehr wenig auf der Strecke. Es war großartig, wieder im Auto zu sitzen. Das ist für uns sehr wichtig um sicherzustellen, dass wir in die richtige Richtung arbeiten.»

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