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Domenicali: «Reifen machen die Formel 1 langweilig»

Von Petra Wiesmayer
Der Verlauf des Grand Prix in Austin macht manchen Teamchefs Sorgen

Der Verlauf des Grand Prix in Austin macht manchen Teamchefs Sorgen

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali und einige seiner Kollegen machen sich Sorgen, dass die Formel 1 aufgrund der Reifen zum großen Langweiler werden könnte.

Pirelli kann es offenbar niemand recht machen. Bauen die Reifen zu schnell ab und beeinflussen die Rennen, schimpfen Fahrer und Teams. Halten sie und die Fahrer kommen mit nur einem Boxenstopp problemlos über eine Renndistanz, schimpfen sie auch. Der Grand Prix der USA und der Mangel an Spannung in Austin sollte ein Weckruf sein, im kommenden Jahr mit den Reifen nicht zu konservativ zu sein, meinten einige Teamchefs am Sonntagabend.

Pirelli hat bereits angekündigt, dass sie mit den Pneus für 2014 auf Nummer sicher gehen wollen, da sie die ständige Kritik satt hätten, die immer kam, als sie versuchten, Reifen zu produzieren, die die Teams dazu zwangen mindestens zwei Stopp pro Rennen einzulegen. Bei den Rennen nächstes Jahr sollte – ähnlich dem US-Grand-Prix 2013 – nur ein Reifenwechsel genügen, heißt es in Italien, außer, die FIA schreibe per Reglement mehrere Halte vor.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gab zu, dass er sich Sorgen mache, was die Spannung auf der Strecke für nächstes Jahr betreffe. «Das ist etwas, worüber wir in den nächsten Wochen reden müssen, denn es kann nicht sein, dass es keine Spannung mehr gibt, weil man sehr konservativ sein will», sagte der Italiener unseren Kollegen von Autosport. «Ich bin sicher, Pirelli wird die richtige Lösung finden, denn es geht nicht darum, das eine oder andere Team zu bevorzugen, es ist wichtig für den Sport und die Show. Die Autos nächstes Jahr werden eine andere Durchzugskraft haben, ganz besonders am Heck. Ich glaube daher, das ist ein Punkt, den man in den nächsten Wochen intensiv diskutieren muss.»

Christian Horner findet ebenfalls, dass es ein Fehler wäre, wenn es künftig bei allen Rennen nur noch einen Boxenstopp gäbe. «Ich glaube, man muss da eine gute Balance finden. Austin war vom Reifenstandpunkt aus ein Rennen ohne viel Risiken und auch ein recht statisches Rennen», sagte der Red-Bull-Racing-Teamchef. «Es geht jetzt darum, eine Balance zu finden und es ist wichtig, dass man Pirelli nicht das Leben schwer macht, eine Mischung zwischen Abbau und Zuverlässigkeit zu finden.»

Man müsse aber vorsichtig sein, denn es dürfte auf keinen Fall passieren, dass alle Rennen nur noch Ein-Stopp-Rennen würden, warnte der Brite. «Man muss eine gute Mischung aus Strategien haben und dabei sind die Reifen natürlich ein Schlüsselfaktor.»

Im Gegensatz zu seinen Kollegen bei Red Bull Racing und Ferrari macht sich Mercedes-Teamchef Ross Brawn weniger Gedanken um die Reifensituation und, dass die Formel 1 nächste Saison langweilig werden könnte. «Ich glaube, dass wir nächstes Jahr jede Menge Action sehen werden. Die Zuverlässigkeit der Autos wird sicher nicht bei 100 Prozent liegen und daher wird genug los sein. Ich schätze, wir werden daher aus dieser Sicht, zumindest für ein Jahr, genügend Spannung haben und würde mir keine großen Sorgen machen, das die Reifen zu konservativ sein könnten.»

Sollte sich das ändern, könnte man immer noch über die Reifensituation reden, meinte Brawn. «Wenn die Rennen nicht mehr aufregend sind, dann müssen wir vielleicht über die Reifen nachdenken. Ich fürchte aber, dass wir nächstes Jahr mit den Autos alle Hände voll zu tun haben werden.»

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