Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Christian Horner: «Wir montieren den Heckflügel ab»

Von Adam Cooper
Daniel Riccirado holte in Spa seinen dritten Saisonsieg

Daniel Riccirado holte in Spa seinen dritten Saisonsieg

Christian Horner freut sich, dass Red Bull Racing immer dann groß punkten kann, wenn bei Mercedes etwas schiefläuft und sein Team die Silberpfeile so etwas in Schach halten kann.

Es war nicht zu erwarten, dass Red Bull in Spa zum Gejagten wird, wenig Abtrieb bei seinem RB10 verhalf Daniel Ricciardo aber zu einem unerwarteten Sieg.

«Wir haben heute von dem Zusammentreffen der Mercedes profitiert», sagte Teamchef Christian Horner. «Es ist aber gut, dass wir sie ein bisschen in Zaum halten können. Auf dieser Strecke haben wir nicht erwartet, konkurrenzfähig zu sein, aber wir haben gewonnen. Das ist unser dritter Sieg des Jahres, wir haben in Montreal und Spa gewonnen, auf zwei Strecken, die wir vor der Saison wohl als die unwahrscheinlichsten angesehen hätten. Wir können uns nur auf uns selbst konzentrieren und ein Rennen nach dem anderen nehmen. Es ist bemerkenswert, dass Daniel in dieser Saison bisher nur ein Rennen weniger gewonnen hat als Nico.»

Horner gab zu, dass er sich sogar nach dem Qualifying keine großen Hoffnungen machte.

«Ich habe mir vor dem Rennen die Wetten angeschaut. Für Sebsatian standen sie 20:1 und für Daniel 30:1. Ich könnte mir vorstellen, dass es nur ein oder zwei glückliche Gewinner gibt, die mutig genug waren, so eine Wette abzugeben. Ich hätte den Mut nicht gehabt, bei diesem Grand Prix auf uns zu wetten, auch nicht bei diesen Quoten.»

«Das war eine ziemlich unglaubliche Vorstellung von Daniel. Ich glaube, dass die Strategie, für die wir uns entschieden haben, mit wenig Abtrieb, es uns ermöglichte, in Sektor 1 und 3 schnell zu sein und das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Der zweite Sektor war unser Schwachpunkt. Nach dem Aufeinandertreffen der beiden Mercedes ging es darum, Daniel vorne zu behalten und es nach Hause zu fahren.»

«Am Ende hatten wir die Wahl und dachten, Nico würde noch einen Satz neue Reifen holen. Wir hätten reagieren können, wenn wir gedacht hätten, dass es gefährlicher gewesen wäre, Daniel mit nur drei Sekunden Vorsprung auf der gleichen Strategie zu lassen anstatt ihn draußen zu lassen.»

«Also haben wir schnell alles durchgerechnet und sahen, dass Nico pro Runde 2,5 bis drei Sekunden schneller war, also wäre der Abstand am Ende des Rennens innerhalb einer Sekunde. Wir gaben Daniel eine bestimmte Rundenzeit vor und er hat alles richtig gemacht. Er hat keinen Fehler gemacht und schaffte einen fantastischen Sieg. Wir gaben ihm, glaube ich, die Vorgabe von 1:53,4 Minuten, die er fahren musste. Das basierte auf Nicos Zeit von 1:51 und es hat geklappt.»

Im Hinblick auf Monza scherzte er: «Wir werden den Heckflügel abmontieren, denn ich glaube nicht, dass wir mit noch weniger Abtrieb fahren können! Wenn wir konkurrenzfähig sind, können wir hoffentlich das halbe Feld schlagen, aber das ist auch wieder eine Mercedes-typische Strecke.»

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