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Sebastian Vettel bei Ferrari: Flinker als Schumacher?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Michael Schumacher beim Race of Champions

Sebastian Vettel und Michael Schumacher beim Race of Champions

Den berühmtesten Rennstall der Welt wieder auf Titelkurs bringen, mit diesem Ziel wechselte Michael Schumacher Ende 1995 von Benetton zu Ferrari. Gelingt das Sebastian Vettel schneller?

Michael Schumacher ist für Sebastian Vettel ein Idol gewesen. Als sie sich besser kennenlernten, hat sich das Verhältnis verschoben. Aus Vorbild und Bewunderer wurden Freunde auf Augenhöhe. Die Vergleiche mit dem grossen Schumi waren Vettel immer unangenehm. Die Bezeichnung «Baby-Schumi», als Sebastian im Teenager-Alter in der Formel 1 debütierte, hat er gehasst.

Heute ist alles anders. Michael Schumacher kämpft sich nach seinem schweren Skiunfall vor fast einem Jahr ins Leben zurück, zuhause, im Kreise seiner Familie. Sebastian Vettel ist Ferrari-Werksfahrer. 19 Jahre nach Michael Schumacher versucht auch Vettel, Ferrari wieder an die Spitze zu bringen. Aber wie schnell wird ihm das gelingen?

Der vierfache Weltmeister Vettel hat die Öffentlichkeit um Geduld gebeten. Er hat dabei fast die gleichen Sätze verwendet wie Schumi vor der Saison 1996. Aber natürlich wird es ständig Vergleiche zwischen Schumacher und Vettel geben, und so haben wir analysiert, wie schnell sich erste Erfolge bei Schumacher eigentlich einstellten und versuchen, diese Richtwerte auf die erste Vettel-Saison bei Ferrari 2015 umzusetzen.

Premiere in der ersten Startreihe
Schon zum dritten WM-Lauf der Saison 1996 (Argentinien-GP) ging Michael Schumacher aus Startreihe 1 ins Rennen, als Zweiter hinter Damon Hill im Williams. Dritter WM-Lauf 2015 für Sebastian Vettel: das wird Bahrain sein.

Erste Pole-Position
Mit der ersten Bestzeit im Abschlusstraining klappte es damals bei Michael Schumacher passenderweise zum San-Marino-GP in Imola, im fünften Qualifying in Diensten der Roten. Um mit Schumi gleichzuziehen, müsste Vettel beim Spanien-GP im kommenden Mai auf Pole stehen.

Erster Podestplatz
Schon im zweiten Rennen für Ferrari guckte Michael Schumacher mal auf dem Siegerpodest nach dem Rechten – als Dritter im Brasilien-GP hinter Damon Hill (Williams) und Jean Alesi (Benetton). Da wird sich Vettel sputen müssen, das wäre schon in Malaysia im März.

Erste schnellste Rennrunde
Es dauerte bis zum siebten WM-Lauf der Saison 1996 in Barcelona, bis Michael Schumacher die schnellste Rennrunde fuhr. Das wäre, umgesetzt auf das Jahr 2015, in Montreal.

Erster Sieg
Im gleichen Spanien-GP 1996 fuhr Michael Schumacher im Regen zu einem seiner grössten Erfolge – dem ersten Triumph für Ferrari. Wie gesagt: Vettel müsste in Kanada gewinnen, um damit schrittzuhalten.

Die erste Saison
Michael Schumacher schloss seine erste Saison auf WM-Rang 3 hinter den überlegenen Williams von Damon Hill und Jacques Villeneuve ab. Die 59 Punkte von damals sind nicht eins zu eins umsetzbar, weil es damals nur für die ersten Sechs Punkte gab und nach einem anderen Schlüssel. Im 2015er Punktesystem eroberte Schumi damals 173 Zähler. Zum Vergleich: Vettel holte in der abgelaufenen Saison 2014 deren 167.

Und was ist mit dem WM-Titel?
Schon im zweiten Jahr mit Ferrari hätte es für Michael Schumacher klappen können, aber der Rammstoss gegen Jacques Villeneuve in Jerez machte alles zunichte. 1998 unterlag Schumi knapp gegen Mika Häkkinen (McLaren-Mercedes). 1999 zog sich Michael in Silverstone Beinbrüche zu. Erst 2000 klappte es endlich mit dem Titel und Ferrari – in der fünften Saison. Wenn das bei Vettel so lange dauert, müssten sich die Ferrari- und Vettel-Fans bis 2019 gedulden!

Und wenn wir schon beim Weltmeister-Vergleich sind: Vor Schumacher 2000 lag der davor letzte Fahrer-WM-Titel eines Ferrari-Fahrers 21 Jahre zurück, mit Jody Scheckter 1979. Immerhin das sollte dann wohl bei Vettel nicht so lange dauern. Denn sonst müssten die Tifosi nach dem Titelgewinn von Kimi Räikkönen 2007 bis zur Saison 2028 warten ...

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