GP Australien 2015: Saisonbeginn mit Streit um Motor?

Von Rob La Salle
So ist eine moderne Antriebseinheit im Formel-1-Renner eingebaut

So ist eine moderne Antriebseinheit im Formel-1-Renner eingebaut

Angeblich wollen die Gegner von Mercedes im Reglement ein Hintertürchen gefunden haben, wie man die Homologationsfrist umgeht. Doch dieser Weg führt in eine Sackgasse.

Im März 2014 begann die Formel-1-Saison mit einem handfesten Skandal: Daniel Ricciardo wurde nach dem Melbourne-GP ein feiner zweiter Platz wegen Unregelmässigkeiten mit dem Benzindurchflussmesser aberkannt. Nun zeichnet sich ab, dass es im nächsten März erneut Knatsch geben könnte, dieses Mal um die Motoren.

Die Ausgangslage: Die Gegner von Mercedes wollen länger und mehr entwickeln dürfen, um den Rückstand in Sachen Antriebseinheit wettzumachen. Mercedes hat ein Kompromissvorschlag vorgelegt, den die anderen Motorhersteller abgelehnt haben. Damit ist für den Autoverband FIA klar – es bleibt alles beim Alten, so wie es im Reglement zum Vornherein vereinbart gewesen ist.

Renault und Ferrari sind der Überzeugung, ein Hintertürchen gefunden zu haben, welches eine längere Entwicklungsdauer zulassen würde. Im Reglement ist offenbar kein Datum verankert worden, wann die Triebwerke 2015 homologiert sein müssen (gemäss Informationen aus Japan wurde Honda mitgeteilt, Stichtag sei der 28. Februar).

Ohne einen reglementarisch verankerten Tag wäre theoretisch der Weg frei, an den Motoren länger zu arbeiten, was das Ziel von Ferrari und Renault war. Sie hatten sogar gefordert, im Sommer eine zweite Homologations-Version ihrer Antriebseinheit einreichen zu dürfen.

Doch die Gegner von Mercedes unterliegen aus zwei Gesichtspunkten einem Irrtum.

Irrtum 1: Wer sagt eigentlich, dass Renault und Ferrari bei einer längeren Entwicklungszeit gezwungenermassen Boden gutmachen auf Mercedes? Wenn länger entwickelt werden darf, so werden die Techniker von Mercedes den Gegnern kaum den Gefallen machen und untätig herumsitzen.

Irrtum 2: Im Reglement steht zudem nachzulesen, dass pro Jahr nur eine Antriebseinheit homologiert wird. Die FIA-Regelhüter würden bei einem Streit zu Recht argumentieren: Wer in Australien mit einer bestimmen Motorausführung antritt, der hat damit diese eine Version eingereicht.

Das Gegenargument lautet: Ein Hersteller könnte an sich mit der 2014er Motorenversion die Saison beginnen. Nur: Wie konkurrenzfähig wäre eine solcher Hybrid-Motor?

Vertreter des Automobilverbands FIA wollen die Sache innerhalb der kommenden Wochen geklärt haben. Eine PR-Blamage wie um nicht korrekt arbeitende Benzindurchflussmesser kann sich die FIA nicht bei jedem Saisonbeginn leisten.

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