Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Dr. Helmut Marko: Mercedes-Dominanz als Ticketbremse?

Von Andreas Reiners
Dr. Helmut Marko

Dr. Helmut Marko

Der GP von Österreich in Spielberg war in der vergangenen Saison ein voller Erfolg. Das Rennen geriet zum Volksfest, war mit 95.000 Zuschauern am Renntag ausverkauft.

Die Veranstaltung erfreut sich zudem bei den Fahrern großer Beliebtheit. Doch in diesem Jahr erwischt die aktuelle Krise der Formel 1 auch das Heimspiel von Red Bull Racing. 2015 rechnen die Veranstalter aufgrund der bisherigen Vorverkaufszahlen mit höchstens 70.000 Fans.

Das bestätigte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko der APA. Die Gründe für den doch überraschenden Rückgang? Sind vielfältig. «Es ist die Gesamtsituation der Formel 1. Wir haben eine unglaubliche Dominanz von Mercedes. Das nimmt die Spannung heraus», sagte Marko.

Hinzu kommen natürlich die aktuellen sportlichen Probleme von Red Bull Racing selbst. Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo haben sowohl mit der Zuverlässigkeit der Renault-Motoren, als auch mit der Performance ihrer Boliden zu kämpfen. Beim Kanada-GP am vergangenen Wochenende gab es lediglich zwei Punkte durch Platz neun von Kvyat.

Red Bull Racing ist derzeit nicht wirklich konkurrenzfähig. «Das muss man offen und ehrlich sagen. Als Red Bull haben wir ja doch viele Fans in Österreich. Dazu kommt, dass es keinen österreichischen Fahrer gibt. Da ist leider nichts in Sicht», sagte Marko.

Der 72-Jährige weiß allerdings auch, wie man das Problem, das ja nicht nur in Spielberg eines ist, lösen kann. «Man muss das Ganze wieder spektakulärer machen. Natürlich gehören da auch eine entsprechende PS-Zahl und eine entsprechende Dezibelzahl dazu», sagte Marko und forderte mehr Taten als Worte. «Es wird viel zu viel geredet und zu wenig gemacht.» Jeder wolle seinen Vorteil erhalten. «Aber keiner denkt daran, was für den Sport gut ist. Es hilft ja nichts, wenn ich überlegen bin, das aber nur einem immer geringeren Auditorium kundtun kann.»

Sportlich sind von Red Bull Racing wohl auch in Spielberg keine Wunderdinge zu erwarten. «Spielberg ist für uns noch schwieriger. Das Rausbeschleunigen aus engen Kurven und dann relativ lange Geraden, das ist in der jetzigen Motorensituation das Ärgste, was uns passieren kann», erklärte Marko.

Daneben wird für einen der beiden Autos wohl auch der fünfte Motor fällig, was eine Strafversetzung um zehn Startplätze zur Folge hätte. Zwar sind die Antriebseinheiten inzwischen standfester. «Performancemäßig passiert aber überhaupt keine Weiterentwicklung», sagte Marko. «Wir werden beim Chassis alles versuchen, was möglich ist. Aber das sind nur Nuancen.»

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