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Renault-Comeback: Alain Prost wie Lauda bei Mercedes?

Von Mathias Brunner
Niki Lauda und Alain Prost am Red Bull Ring

Niki Lauda und Alain Prost am Red Bull Ring

Aufregung in Frankreich: Der französische Konzern stehe kurz davor, den Lotus-Rennstall zu übernehmen – und Alain Prost soll bei Renault werden, was Niki Lauda bei Mercedes ist.

Einer der Weichensteller bei Mercedes zum WM-Titel von Lewis Hamilton 2014 ist Niki Lauda (66). Die Rennlegende hatte den Engländer davon überzeugt, McLaren zu verlassen und einen Silberpfeil zu fahren. Als Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Rennstalls und Zehn-Prozent-Teilhaber ist Lauda die Graue Eminenz beim GP-Rennstall von Mercedes, als hervorragende Ergänzung von Teamchef Toto Wolff. Die beiden Wiener führen den Rennstall mit Sachverstand, gesundem Augenmass und offensichtlich mit viel Erfolg.

Dieses Modell gefällt Alain Prost. Der vierfache Formel-1-Champion hatte 1997 den Ligier-Rennstall übernommen, vier Jahre später war das Team pleite – Prost hat sich jahrelang über den Mangel an Unterstützung im eigenen Land beschwert, er fühlte sich im Stich gelassen. Es war eine der grössten Niederlagen des 51fachen GP-Siegers.

Als Prost unlängst beim Canal+ zum Interview sass, meinte der 60-Jährige auf die Frage, ob es eigentlich für ihn eine Zukunft in der Formel 1 gebe, verlegend lächelnd: «Vielleicht.»

Das Vielleicht heisst Renault.

Prost ist dem Hause Renault eine Karriere lang verbunden geblieben, heute ist er Sonderbotschafter der Franzosen. Und er soll endlich umsetzen, was schon vor drei Jahren geplant war: 2012 gab es bei Renault konkrete Pläne, das Lotus-Team von Gérard Lopez zurückzukaufen. Die Autos waren konkurrenzfähig, mit Romain Grosjean und Kimi Räikkönen war ein atemraubendes Fahrerduo unter Vertrag. Aber der Plan scheiterte – angeblich hatte der heutige Peugeot-Chef Carlos Tavares sein Veto gegen die Rückkehr eingelegt.

Das heutige Lotus war bis 2009 der Renault-Werksrennstall. Mit Fernando Alonso hatte das Team 2005 und 2006 die Formel-1-WM gewonnen. 2001 hatte Renault das Team aus Enstone von Benetton übernommen, Benetton wiederum hatte den Rennstall einst von Toleman gekauft, die Wurzeln dieser Truppe reichen also bis in die 80er Jahre zurück. Mit Michael Schumacher hatte Benetton 1994 und 1995 den WM-Titel erobert.

Mit Prost bei Renault in der Rolle von Lauda bei Mercedes will Renault zunächst 51 Prozent von Lotus übernehmen. Unklar ist, wie man die Vertragssituation mit Mercedes löst, welche seit 2015 Motorenlieferant von Lotus ist.

Der heutige Lotus-Fahrer Romain Grosjean, Doppelbürger der Schweiz und von Frankreich, sagt gegenüber Radio Monte Carlo: «Das Gerücht über eine Rückkehr von Renault in die Formel 1 als Werksteam finde ich sehr cool. Natürlich wäre das für mich überaus verlockend. Schliesslich bin auch ich Formel-1-Fan, und da fände ich ein französisches Team grossartig. Wäre es nicht fabelhaft, auf einem Siegerpodest eines Tages wieder die Marseillaise zu hören? Alain Prost ist ein Gentleman unseres Sports. Es wäre grossartig, mit so einem Mann arbeiten zu dürfen.»

Renault-CEO Carlos Ghosn hatte vor wenigen Tagen festgehalten: «Was unsere Zukunft in der Formel 1 betrifft, so wird es bald eine Ankündigung geben. Noch ist nichts entschieden und alle Wege sind grundsätzlich möglich – Formel-1-Ausstieg, Kauf eines Rennstalls, den wir dann unter eigenem Namen einsetzen, die Fortsetzung des Wegs als Motorenlieferant.»

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