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Sebastian Vettel: «Ausstieg Red Bull – ein Schock»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel spricht über die Erfolgsaussichten mit seinem Rennstall in Sotschi und über den sich anbahnenden Formel-1-Ausstieg von Red Bull.
Sebastian, wir verwenden in Sotschi die gleiche Reifenkombination wie in Singapur – weich und superweich. Ist das von Vorteil für euch?

Singapur ist eine ganz andere Strecke als Sotschi. Zunächst einmal müsste jemand das Licht ausschalten. Abgesehen von der Reifenkombination erkenne ich da nicht viel Ähnlichkeiten. (Beginnt zu lachen.) Wenn das Ergebnis das Gleiche wäre wie in Singapur, hätte ich bestimmt nichts dagegen! Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Wir müssen zunächst mal den Wagen auf dieser Bahn zum Funktionieren bringen. Das Wetter könnte eine grosse Rolle spielen, denn gemäss Prognose könnte es durchaus sein, dass wir morgen weder die weiche noch die superweiche Mischung fahren, sondern mit Regenreifen ausrücken! Im letzten Jahr hat sich gezeigt: Die Strecke ist nicht ohne. Wir hatten unübliche grosse Abstände zwischen den Autos, es war nicht einfach, alles auf die Reihe zu bekommen. Einige Teams hatten mehr Mühe als üblich.

Was war denn so schwierig?

Sotschi ist keine einfache Strecke. Viele waren im vergangenen Jahr davon überrascht, wie anders sich der Asphalt hier anfühlt. Die Reifen haben deutlich länger gehalten als angenommen, daher dieses Jahr auch der Schritt zu weicheren Mischungen. Die Charakteristik des Rennens bedeutet, dass du als Fahrer viel Sprit sparen musst, das schlägt sich aufs Fahren nieder. Zudem sind die Reifendrücke in diesem Jahr etwas höher.

Noch ist die Fahrer-WM nicht entschieden …

Wir versuchen natürlich, unsere Chance zu wahren, so lange wir das können. Aber man muss schon realistisch sein: Wir liegen hinten, und wir sind nicht die Favoriten. Also beschränken wir uns darauf, unser eigenes Ding zu machen und zu versuchen, jeweils das beste aus unserem Paket rauszukitzeln. Ob das dann reicht, wird sich zeigen. Gerade in Japan hat sich gezeigt, wer nach wie vor vorne liegt. Wenn wir Mercedes aber ein wenig ärgern können, dann ist das natürlich schön.

Red Bull bereitet offenbar den Formel-1-Ausstieg vor, das könnte unter anderem bedeuten, dass die Top-Teams 2016 drei Autos einsetzen. Was heisst das für dich?

Ich weiss jetzt nicht, wie realistisch das ist. Ich weiss, dass viel über das dritte Auto geredet wird, aber es fällt mir schwer einzuschätzen, ob das wirklich kommt. Es wäre ein Schock, Red Bull Racing als Team zu verlieren. Jeder weiss, wie lange ich dort gefahren bin, ich kenne dort viele Menschen, ich kenne das Potenzial. Für die Formel 1 wäre es generell beschämend, zwei oder gar vier Autos zu verlieren. Ich kann mir das derzeit einfach nicht vorstellen, ich hoffe wirklich, dass Red Bull der Formel 1 erhalten bleibt.

Wäre es mit Blick auf das grosse Bild nicht klug von Ferrari, Red Bull 2016er Motoren zu offeriren?

Ich bin nicht der, der die Entscheidung trifft. Und ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass ich das nicht machen muss. (Lacht.) Zum Glück bin ich nur der Kutscher.

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