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Nico Rosberg (Mercedes): GP mit vielen Unbekannten

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg auf dem Weg zur Bestzeit

Nico Rosberg auf dem Weg zur Bestzeit

​Kann Nico Rosberg seine Sotschi-Pole in den ersten Sieg seit Österreich umsetzen? Der Silberpfeil-Pilot sagt, wie er zum Sieg im Grossen Preis von Russland fahren will.
Nico, du hast nun nach Japan die zweite Pole-Position in Folge errungen. Bedeutet das, du hast in deiner Vorgehensweise im Abschlusstraining etwas geändert?

Nein, leider nicht. Ich muss das selber genauer angucken, um zu sehen, wieso es in letzter Zeit besser läuft. Heute fühlte sich einfach der Wagen von Anfang an gut an, die Balance stimmte, ich konnte attackieren, ich habe keine Fehler gemacht, da kam alles zusammen.

Ihr seid im freien Training aus unterschiedlichen Gründen kaum zum Fahren gekommen. Wie sehr kompromittiert das das Rennen?

Es macht unsere Aufgabe schwieriger, weil wir nicht die übliche, gründliche Rennvorbereitung erledigen konnten. Das gibt einen GP mit vielen Unbekannten. Aber wir glauben, dass wir ungefähr wissen, was auf uns zukommt. Andererseits: Wir fahren mit weicheren Reifen als vor einem Jahr. Vielleicht kommt da doch die eine oder andere Überraschung auf uns zu. Generell habe ich es lieber, wenn wir im Training mehr Zeit haben, dann kann ich den Wagen besser auf meine Anforderungen hintrimmen.

Ist Sotschi noch immer ein Einstopprennen?

Ein Stopp ist eine Option, die wir uns anschauen, ja.

Ihr habt zum Schluss des Qualifyings hin eine eher seltene Strategie verfolgt – mit vier Runden am Stück.

Ja, das stimmt. Wir wollten eine langsame Einführungsrunde machen, dann attackieren, den Reifen anschliessend sich beruhigen lassen und dann nochmals attackieren. Die Reifen waren in guter Verfassung. Ich hatte etwas mehr Übersteuern im letzten Lauf, aber die Runde war fast so schnell wie meine erste.

Wir werden zum Rennen hin eine wärmere Piste haben als in jedem Training, weil das Wetter morgen freundlicher sein wird. Wie kann man das von der Abstimmung her antizipieren?

Es wird eine Rolle spielen, wie sich der Wagen bei den Aufwärmrunden morgen anfühlt, wie sich die Balance anfühlt. Anschliessend kannst du nur noch mit den Reifendrücken und mit der Einstellung des Frontflügels reagieren, um vielleicht etwas mehr Untersteuern zu erzeugen. Aber das ist schon alles. Mehr darfst du nicht machen. Mal gucken, ob das notwendig sein wird.

Auch in Japan wurde es zum Rennen hin warmer, dann habt ihr Probleme mit der Kühlung bekommen. Habt ihr das dieses Mal besser gemacht?

Ich weiss es nicht. Aber die Rennen sind schwer zu vergleichen, weil man hier auch sehr viel Spritsparen muss, aufgrund der Charakteristik der Bahn. Und wenn du das machst, dann hilft das automatisch den Temperaturen. Ich gehe davon aus, dass alles okay sein wird. Wir sind da nicht am Limit.

Wir haben einen langen Anlauf zur ersten richtigen Kurve? Könntest du da einen Fehler beim Start noch ausbügeln?

(Lacht) Ich habe nicht vor, einen Fehler ausbügeln zu müssen! Ich habe vielmehr vor, aus einem Superstart gleich einen Vorteil zu gewinnen. Und dann könnte ich ein wenig Hilfe gebrauchen – von einem Williams oder einem roten Auto.

Bist du überrascht über den grossen Vorsprung auf die Konkurrenz?

Ja, weil wir nach dem freien Training nicht so recht wussten, wo wir stehen. Wir dachten eher, dass es im Qualifying eng werden würde.

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