Toto Wolff (Mercedes): Billig-Turbo falscher Ansatz?

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt wollen sich der Abhängigkeit von den Motorherstellern entziehen und einen Billig-Turbo einführen.

Formel-1-Baumeister Bernie Ecclestone ist es ein Dorn im Auge – dass sich der GP-Sport in der verfahrenen Situation befindet, weil Red Bull für seine beiden Rennställe Red Bull Racing und Toro Rosso mangels konkurrenzfähigen Motors vor dem Formel-1-Ausstieg steht. Der Engländer kann es sich nicht leisten, in seinem Zirkus auf einen Schlag vier Autos zu verlieren. Schon in Russland hat der Serienpromoter gesagt: «Wir brauchen ein neues Cosworth, wir brauchen einen unabhängigen Motorhersteller, wir brauchen für die Teams eine echte, bezahlbare Alternative.»

Schon in der kommenden Woche könnte der Autoverband FIA eine Ausschreibung verkünden – für Kandidaten, die einen 2,2-Liter-Biturbo in V6-Version mit abgespeckter Energierückgewinnung anbieten wollen. Über den Ladedruck würde der Motor auf ein Niveau geregelt, so dass er mit den gegenwärtigen 1,6-Litern-Hybriden auf Augenhöhe antreten kann.

Mögliche Kandidaten für einen solchen Motor, der ab 2017 eingesetzt werden soll: die britischen Motorenwerke Cosworth und Ilmor.

Die Pläne von Ecclestone und Todt kommen nicht bei allen gut an. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagt in Austin: «Das kann nicht unser Ansatz sein. Wir haben uns für die heutige Motorformel entschieden, weil wir das mit Konzepten für die Strassenautos verknüpfen können. Um einen standartisierten Motor einzuführen, dazu müsste das Reglement geändert werden.»

Mercedes findet, man habe schon genug getan, um die Konkurrenzfähigkeit im Feld zu verbessern: Die Weltmeister haben zugestimmt, dass die Motoren 2016 frei entwickelt werden dürfen. Toto Wolff: «Würden wir nur aus unserer Perspektive urteilen, so hätten wir bei der teilweise eingefrorenen Entwicklung bleiben müssen, um unseren Vorsprung zu verwalten. Aber wir verstehen das grössere Bild in der Formel 1. Ein ausgeglichener Sport ist gut für die Formel 1 und letztlich auch für die Marke Mercedes. Also haben wir zugestimmt, dass die anderen die Möglichkeit erhalten, auf uns aufzuholen.»

Das mag stimmen, ist aber am Thema vorbei argumentiert. Denn Todt und Ecclestone wollen nachholen, was sie bei Einführung der neuen Turbo-Generation versäumt haben: Einen unabhängingen Motorhersteller zu haben, der kleineren Teams den Zugang zu einem bezahlbaren Triebwerk erlaubt.

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