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Max Verstappen bei Red Bull Racing: Das grössere Bild

Von Mathias Brunner
Max Verstappens Weg führt zu Red Bull Racing

Max Verstappens Weg führt zu Red Bull Racing

​Der Wechsel des Niederländers Max Verstappen von Toro Rosso zu Red Bull Racing hat mit Daniil Kvyats Patzer beim Russland-GP weniger zu tun als die meisten Fans glauben.

Der Paukenschlag bei Red Bull bleibt das dominierende Thema: Max Verstappen wird schon beim Grossen Preis von Spanien (15. Mai) in einem Red Bull Racing-Renner sitzen, Daniil Kvyat wird aus dem Hauptteam zurück zur Scuderia Toro Rosso befördert. Aber der Fehler des Russen in Sotschi (Sebastian Vettel zwei Mal berührt) war nicht unbedingt der Grund für den Platztausch.

Auch der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle weiss: «Vielleicht war der Patzer in Sotschi gewissermassen der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Aber es gibt ein grösseres Bild – und das ist der künftige Vertrag für Max Verstappen.»

Grundsätzlich hat Red Bull Racin ein Luxusproblem: Zwei gute Autos, aber drei potenzielle Fahrer. Denn an sich war geplant, Max Verstappen nach zwei Lehrjahren bei Toro Rosso (2015 und 2016) zu RBR zu rücken. Dann hätte sich die Frage gestellt: Wer muss weichen? Daniel Ricciardo oder Daniil Kvyat?

Denn die beiden anderen Top-Teams der Formel 1 sind längst hinter den Red-Bull-Talenten her. Ferrari erkundigte sich hinter den Kulissen nach der Vertragsdauer von sowohl Ricciardo als auch Verstappen. Bestätigt hat die Scuderia das nie. Teamchef Maurizio Arrivabene versteckte sich hinter dem Stehsatz: «Es gibt viele talentierte Fahrer.»

Fakt aber ist: Ferrari wird früher oder später einen Nachfolger für Kimi Räikkönen haben müssen.

Gleichzeitig machte Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko klar: «Wir bilden keine Fahrer aus, um sie nachher jemand anderem zu geben.» Der Grazer signalisierte an Ferrari, aber ebenfalls an Mercedes-Benz: Finger weg von unseren Jungs.

Bevor Verstappen bei Toro Rosso gelandet ist, hätte aus dem Jahrzehntetalent leicht ein Mercedes-Fahrer werden können. Red Bull konnte jedoch Jos und Max Verstappen etwas garantieren, was Mercedes-Teamchef Toto Wolff damals nicht bieten konnte: Ein Renncockpit für den damals 17-Jährigen schon für 2015. Das war der ausschlaggebende Punkt, wieso Max Verstappen zu Red Bull ging.

Der Kontakt zwischen der Familie Verstappen und Wolff ist jedoch nie abgerissen, und ein Käffchen mit dem Wiener und den Niederländern, für alle im Fahrerlager zu sehen, war nicht nur ein Höflichkeitsbesuch. Damit sollte auch signalisiert werden: Wir könnten auch wonanders fahren.

Der Personalwechsel zwischen Kvyat und Verstappen löst einige Probleme: Erstens hat sich Red Bull Verstappen auf Jahre hinaus gesichert. Zweitens ist der Druck vom Kessel, was das Duell zwischen Verstappen und Sainz bei Toro Rosso angeht. Drittens ist die Rochade auch eine gute Möglichkeit zu sehen, wie sich Verstappen an der Seite eines Daniel Ricciardo schlägt.

Wie geht es nun also mit den ganzen Red-Bull-Fahrern weiter?

Daniel Ricciardo und Max Verstappen sollen für die kommenden Jahre das RBR-Duo bleiben. Sollte mittelfristig einer davon wegziehen, könnte Carlos Sainz von Toro Rosso zu Red Bull Racing rücken. Immer vorausgesetzt, der Madrilene entwickelt sich weiterhin so gut. Daniil Kvyat ist der Pilot, der der am gefährdetsten ist: Er wird Ende 2016 drei Jahre lang für die Formel-1-Teams von Red Bull gefahren sein. Scheitert er an Carlos Sainz, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass der nächste Red-Bull-Junior seine GP-Chance erhält: der Franzose Pierre Gasly.

Dann würde Kvyat zum Red-Bull-Frührentner, wie das zuvor schon dem Spanier Jaime Alguersuari oder dem Franzosen Jean-Éric Vergne passiert ist.

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