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Ron Dennis: Aeroscreen besser als Halo, mit Vorbehalt

Von Mathias Brunner
​McLaren-Mitbesitzer Ron Dennis findet, dass der von Red Bull entwickelte Aeroscreen den Piloten besser vor Kopfverletzungen schützen kann als der Halo. Aber der Spitzenmanager hat auch Bedenken.

Die Entscheidung beim Autoverband FIA ist gefallen, offiziell wird es jedoch erst im Sommer: Ein Kopfschutz wird eingeführt, der so genannte Halo schon im kommenden Jahr, ein Aeroscreen dann 2018, es ist nicht ausgeschlossen, dass es 2019 oder 2020 sogar ein ganz geschlossenes Cockpit geben wird.

Für den Halo und gegen den Aeroscreen 2017 sprechen zwei Gründe: Die FIA hat länger am Halo geforscht. Zudem sind die Gegner von Red Bull Racing argwöhnisch, dass die vierfachen Weltmeister mit Einführung eines Aeroscreen aerodynamische Vorteile erlangen würden. Der Aeroscreen beeinträchtigt die Luftströmung mehr als der Halo. Die Designs für die 2017er Renner sind so gut wie fertig. Vor allem der Aeroscreen beeinträchtigt den Luftfluss und die Kühlung in dramatischer Art und Weise.

Die zweite Version des Heiligenscheins (Halo II) ist abnehmbar und mit Gelenken am Chassis angebracht. Dies soll Kritiker verstummen lassen, die vor dem Hintergrund des Alonso-Unfalls in Australien meinten – der Spanier hätte mit einem Halo nicht aus seinem McLaren krabbeln können. Die Streben sind schmaler als bei der ersten Version und überdies nicht aus Kohlefaser (wie bei der Ferrari-Attrappe von Barcelona) oder Stahl (wie bei den FIA-Versuchen), sondern aus Titan. Die Form ist Formel-1-mässiger, schnittig und elegant. Damit wären wir dann optisch wieder näher an der ersten Version von Mercedes. Aber auch die gefällt nicht allen. Einige Fans schrieben in Foren abschätzig von einer Klobrille.

Die Lösung von Red Bull hat jedoch auch viele Fürsprecher. Einer davon ist McLaren-Mitbesitzer Ron Dennis. Der Engländer, der heute 1. Juni 69 Jahre alt geworden ist, sagt gegenüber der britischen Sky: «Man kann einen Grand-Prix-Renner nie sicher genug machen. Aber ich halte die Lösung mit einer Scheibe für widerstandsfähig genug, um Objekte abzulenken. Was mir noch nicht gefällt, ist die Ausführung. Die Form ist noch ein wenig klobig, ich glaube, da finden wir eine nicht nur sichere, sondern auch elegante Lösung.»

«Ich habe auch noch Vorbehalte, was Regen angeht oder optische Effekte, wenn ein Pilot beispielsweise unter den Bäumen von Monza fährt. Wir sollten das so lange nicht einführen, bis wir alles verstanden haben.»

Es ist auch für die FIA nicht von der Hand zu weisen, dass die Scheibe mehr Schutz bietet als der Halo. Die Fachleute des Autoverbands wollen nun das Prinzip verfeinern und den Red-Bull-Konkurrenten die Möglichkeit geben, die Aerodynamik rund um den Aeroscreen in Ruhe zu erarbeiten.

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