Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Sergio Pérez: «Es wäre einfach gewesen, aufzugeben»

Von Andreas Reiners
Sergio Pérez

Sergio Pérez

Sergio Pérez hat einen Traum. Einen Traum, den wohl jeder ambitionierte Formel-1-Pilot hat. Der Mexikaner will irgendwann um den Titel in der Formel 1 fahren. Je früher, desto besser. Soweit, so logisch.

Der 26-Jährige hatte diese Chance bereits, so dachte er zumindest. 2013 fuhr er schon einmal für ein Top-Team: McLaren. Die Erfahrung hat ihn geprägt, aber anders, als er ursprünglich dachte.

«Jeder sagte damals: „Wir haben das beste Auto der Welt gebaut. Wir haben das Beste vom McLaren-Auto, das Beste vom Red-Bull-Auto und das Beste vom Ferrari genommen und zusammengefügt“. Und ich dachte: „Wow, das hört sich fantastisch an», erinnert sich Pérez bei GPUpdate an die damalige Zeit zurück.

Und dann fuhr sein Teamkollege Jenson Button beim ersten Test in Jerez auch noch die Bestzeit. Alle dachte, es würde eine erfolgreiche Saison werden. Es konnte also eigentlich nichts schiefgehen. Eigentlich. Doch Pérez war zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt bei einem Top-Team, das kein Top-Auto besaß.

«Aber dann haben wir gemerkt, dass wir die Aufhängung falsch herum eingebaut hatten. Nachdem wir das korrigiert haben, endete alles im Chaos», so Pérez, der sich nie auf das Auto einstellen konnte, es änderte sich ständig, an Rennwochenenden von Freitag auf Samstag.

Er konnte kein Gefühl für seinen Dienstwagen entwickeln, und so hatte er auch keine Chance im internen Teamduell. Button war ihm überlegen, und schnell gab es Gerüchte um seine Zukunft. Die lag schließlich wenig überraschend nicht bei McLaren, und nach nur einer Saison war das Abenteuer schon wieder beendet, die Chance dahin. Da half ihm auch eine deutlich bessere zweite Saisonhälfte nichts.

Was folgte, war eine harte Zeit. Vor allem mental. «Es ist nicht einfach, sich von diesen Schlägen zu erholen. Es wäre einfach gewesen, aufzugeben. Aber ich blieb fokussiert», sagte er. Und er wartete auf eine neue Chance.

Doch die Ängste blieben. Die Ängste, niemals mehr eine Chance in einem Top-Auto zu bekommen. Gedanken, dass er dann vielleicht doch nicht gut genug sei. Selbstzweifel kamen auf, die Motivation sank.

Für 2014 bekam er eine Chance bei Force India, und die nutzte er. Im dritten Rennen fuhr er auf das Podium. Ein Schlüsselerlebnis. «Das hat mir den Hunger zurückgebracht, das Vertrauen. Mit dem Podium habe ich mir selbst bewiesen, dass ich es kann.» Inzwischen hat er sich wieder die Chance erarbeitet, einen Platz bei einem Top-Team zu bekommen.

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