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Michael Grabmüller: «Tschüss IDM!»

Von Helmut Ohner
Das Kapitel IDM ist für Michael Grabmüller geschlossen

Das Kapitel IDM ist für Michael Grabmüller geschlossen

Nach den Vorkommnissen beim Rennen in Hockenheim verabschiedet sich Michael Grabmüller von der IDM Seitenwagen.

Auch Wochen nach den Vorfällen beim IDM Rennen in Hockenheim ärgert sich Michael Grabmüller über einige seiner Rennfahrerkollegen. «Nach dem WM-Finale in Magny Cours sind wir sofort aufgebrochen, um beim IDM-Rennen in Hockenheim einen Gastauftritt zu absolvieren. Laut Sonderabkommen mit dem DMSB haben Gespanne, die am Training nicht teilnehmen können, im Warm-up die Möglichkeit, sich für das Rennen zu qualifizieren. Von dieser Gelegenheit wollte ich natürlich Gebrauch machen, doch in einer Sitzung der IG Gespannrennen wurde mehrheitlich beschlossen, dass meine Teilnahme nicht erwünscht ist, weil ich Einfluss auf den Ausgang der Meisterschaft nehmen könnte.»

Dass der Wiener mit Beifahrer Axel Kölsch trotzdem in der letzten Reihe Aufstellung nehmen durfte, verdankte er den Offiziellen der IDM, für die das Abstimmungsergebnis der IG Gespannrennen nicht bindend war. «Obwohl wir keine Trainingsrunde drehen durften, haben wir uns an die dritte Stelle nach vor gearbeitet, dann habe ich mich dazu entschlossen, das Rennen nach sechs Runden aufzugeben. Für mich ging es nur darum zu zeigen, dass wir in der IDM jeder Zeit siegfähig sind und das ist mir mit meinem Auftritt gelungen», versichert der ehemalige Vize-Meister der IDM Seitenwagen.

Anstatt auf dem Lausitzring das Saisonfinale zu bestreiten, folgte Grabmüller einer Einladung aus Großbritannien und fuhr dort zwei Rennen in Brands Hatch. «Das war eine tolle Erfahrung, die ich machen durfte. Die Rennen werden live im Fernsehen übertragen, man kann also seinen Sponsoren etwas bieten. Dazu kommt noch ein ansehnliches Preisgeld», schwärmt der LCR Kawasaki-Pilot von der britischen Meisterschaft. «Ich habe mich von meinen Kollegen wie Tim Reeves oder Ben Birchall willkommen gefühlt. So macht das Rennfahren richtig Spaß.»

Deshalb fällt Grabmüller die Entscheidung nicht schwer, wohin er nächstes Jahr seine Aktivitäten verlagern wird. «Ich habe meine Lehren aus den Vorgängen in Hockenheim gezogen. Scheinbar ist meine Teilnahme an der deutschen Meisterschaft bei vielen Gegnern nicht erwünscht. Aus diesem Grund werde ich mich auch nicht mehr daran beteiligen. Mein Fokus liegt künftig definitiv auf der britischen Seitenwagen-Meisterschaft und den Rennen zur Tourist Trophy auf der Insel Man. Ich werde mein Material in Großbritannien lassen und nur zu den Rennwochenenden mit dem Flugzeug anreisen.»

Neben der IDM verabschiedet sich Grabmüller aber auch als permanenter Teilnehmer aus der Seitenwagen-Weltmeisterschaft. «Die WM ist für mich wegen der großen Entfernungen mittlerweile zu zeitaufwändig geworden, deshalb kommt eine komplette WM-Saison nicht mehr in Frage. Wenn es keine Terminüberschneidung mit der britischen Meisterschaft gibt, will ich den einen oder anderen Auftritt in der Weltmeisterschaft allerdings nicht ausschließen», lässt der 40-jähre WM-Sechste durchblicken.

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