Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Joest Racing steigt mit Mazda DPi in die IMSA ein

Von Martina Müller
Mazda gestaltet sein DPi-Programm in der amerikanischen IMSA-Serie komplett um. Die Erfolgsmannschaft Joest Racing übernimmt vom Langzeitpartner Speedsource. Erste Tests in Europa schon im August angesetzt.

Im Sportwagen-Motorsport zählt das Team Joest aus dem Odenwald zu den besten Adressen der Welt. Jetzt hat die Mannschaft um Reinhold Joest und Ralf Jüttner ein neues Betätigungsfeld gefunden. Ab der Saison 2018 werden zwei Mazda DPi in der amerikanischen IMSA-Serie eingesetzt. «Wir von Joest Racing sind sehr stolz, die Partnerschaft mit Mazda eingegangen zu sein. Damit kommen wir zurück nach Amerika. Schon in der Vergangenheit hatten wir mit Porsche und Audi immer große Freude an der Atmosphäre und dem Racing dort»,strahlte Jüttner in einer kurzfristig einberufenen Video-Konferenz an der SPEEDWEEK.com teilnahm.

Schon Mitte August will das deutsche Team erste Testfahrten mit dem Mazda DPi unternehmen. Diese sollen zunächst sogar in Europa stattfinden. «Wir werden hier damit beginnen. Das ist eine logistische Sache. Wir werden viel Arbeit am Auto mit unseren Equipment durchführen müssen. Deswegen brauchen wir den Wagen hier. Aber danach werden wir auch in Amerika testen. Die Strecken dort sind anders und somit ist die Herangehensweise etwas unterschiedlich», so Jüttner weiter.

Joest wird bis dahin auch eine eigene Basis in Nordamerika installieren, so wie es die Odenwälder schon zu Audi-Zeiten in den 2000er Jahren gemacht hatten. «So wie es aussieht haben wir auch schon etwas gefunden. Die Station wird in der Nähe von Atlanta sein. Wir planen irgendwann im Herbst einzuziehen – also Ende September oder Anfang Oktober», so Jüttner über die Pläne.

John Doonan (Mazda-Motorsport-Direktor für Nordamerika) wollte keine vertraglichen Details enthüllen, meinte jedoch, dass es sich um eine mehrjährige Zusammenarbeit handeln würde. In Bezug auf Piloten sieht es so aus, dass Mazda den Hut bei der Entscheidung aufhaben wird. «Mazda hat sein eigenes gutes System, auf welches sie sehr stolz sind. Bis jetzt haben wir noch mit keinem dieser Piloten zusammen gearbeitet. Doch darauf freue ich mich. Ich bin sehr offen, die Arbeit mit diesen Jungs zu beginnen. Es ist ja auch nicht so, dass wir mit einem großen Wagen voll mit eigenen Fahrern ankommen, die wir unterbringen wollen», stellt Jüttner klar.

Bislang lief das Mazda-IMSA-Programm über das Team Speedsource von Silvan Tremblay. Doch die Zusammenarbeit hatte in der letzten Vergangenheit nicht wirklich viele Früchte eingebracht. Selbst die letzten drei IMSA-Rennen der Saison 2017 in Road America, Laguna Seca und das 'Petit Le Mans' werden nicht mehr gemeinsam bestritten. «Der Grund dafür ist, dass wir alle Ressourcen nun auf das Testprogramm fokussieren wollen. Damit wir für die Saison 2018 bereit sind», erklärt Doonan.

Die DPi-Klasse ist eine IMSA-spezifische Abwandlung der weltweiten LMP2-Kategorie. Dabei haben Hersteller die Möglichkeit, einen eigenen Motor in ein LMP2-Chassis zu stecken und auch optische Retuschen am Aussehen der Fahrzeuge vorzunehmen. Cadillac arbeitet hier mit dem Dallara P217 und Nissan mit dem Ligier JS P217. Basis des Mazda ist der Riley Mk.30. Vor wenigen Tagen verkündetet auch Acura/Honda ein DPi-Programm, welches vom Team Penske betreut wird. Dieses baut auf dem Orcea 07, dem aktuell erfolgreichsten LMP2, auf.

Joest Racing setzte von 1999 bis 2016 die Audi LMP1 im Werksauftrag ein. Nach dem Ende des Programms im letzten Herbst, war es das große Ziel der Mannschaft um Ralf Jüttner, weiter im Prototypen-Sport vertreten zu sein. Dieses wurde mit der nun erfolgen Ankündigung also tatsächlich erreicht.


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