Die Herausforderer der Deutschen
Starkes Duo: Fabriek (li.) und de Jong
Zu der aufstrebenden Generation der fliegenden Holländer bestehend aus Jannick de Jong (22) und dem WM-Dritten Dirk Fabriek (24) gesellt sich zum ersten Mal Theo Pijper (29) hinzu. Seit Jahren fährt Pijper nach einem Zwist mit der nationalen Föderation, dem KNMV, mit französischer Lizenz und ist seither an keinem Lauf zur niederländischen Meisterschaft sowie der Team-WM angetreten.
Bei der WM im eigenen Land scheinen die Streitigkeiten jedoch ad acta gelegt worden zu sein. Durch Ex-Europameister Pijper sind die Oranjes noch besser geworden.
Die Gastgeber selbst sehen die deutsche und die finnische Mannschaft als ihre härtesten Konkurrenten an. Bei den Finnen haben sie besonders vor Joonas Kylmäkorpi, der wie Pijper erstmalig bei der Team-WM dabei ist, sowie vor Kaj Laukkanen mächtig Respekt.
«Die Deutschen sind für mich die zu schlagende Mannschaft. Da steckt viel Erfahrung und Know-how dahinter», weiss Jannick de Jong. Der zweifache niederländische Champion zählt zu den talentiertesten jungen Fahrern und gehört bereits mit 22 Lenzen seit einigen Jahren zum Kreis der Weltelite.
In diesem Jahr scheint das Material auch wieder perfekt zu sein. Seit dem Langbahn-GP in Marmande hat er von JRM auf GM-Motoren gewechselt, Ex-Langbahn-Weltmeister Marcel Gerhard ist sein neuer Tuner. Anscheinend passen die vom Schweizer präparierten Aggregate bestens zum Mann aus Groningen. Prompt belegte er in Frankreich Platz 5 und erzielte sein bestes Ergebnis bei einem WM-Finallauf.
Wie das Rennen am Sonntag am Ende ausgehen wird, weiss auch Jannick de Jong nicht. «Ein Vorrausage ist schwierig zu machen. Es ist wie beim Lotto: Man denkt, man hat alles richtig, aber am Ende liegt man doch wieder daneben.»
Wer den vierten Platz in der Truppe um Teammanager Bert Eijbergen einnehmen wird, steht noch in den Sternen. Zunächst war Mark Stiekema (23) eingeplant, doch der zog sich bei einem schweren Sturz eine Fleischwunde zu, die mit 30 Stichen genäht wurde und wird, wenn überhaupt, nicht fit an den Start gehen können.
Der Heimvorteil des Vizeweltmeisters ist nicht nur wegen den besseren Bahnkenntnissen nicht zu unterschätzen. Die Zuschauer werden wie der fünfte Mann hinter ihrem Team stehen und mit etlichen Oranje-Shirts ihre Unterstützung auch optisch sichtbar machen.