Brad Binder (KTM): «Es ist sehr frustrierend»

Von Otto Zuber
Moto2-Rookie Brad Binder musste vor dem Saisonstart einen harten Sturz einstecken, dessen Folgen weitreichender ausfielen, als zuerst klar war. «Das ist zweifellos der schlimmste Moment meiner GP-Karriere», gesteht er.

Die erste Hälfte seiner Moto2-Debütsaison dürfte sich Brad Binder anders vorgestellt haben. Der Südafrikaner aus dem Team Red Bull KTM Ajo brach sich beim Valencia-Test im November 2016 bei einem Crash die linke Speiche und musste sich in Folge gleich mehrmals unters Messer legen. Rückblickend erzählt er: «Es war sehr hart. Erst dachte ich, dass ich nur das Training im Dezember verpassen würde, doch Ende Januar wurde mir gesagt, dass ich mich noch einmal operieren lassen musste.»

«Alles sah in Ordnung aus, als in Argentinien die Platte in meinem Arm verrutschte und ich mir die Speiche nochmals brach. Das passierte, als ich am Fahren war, und ich musste mich in der Folge ein drittes Mal unters Messer legen», schildert der 21-Jährige. «Die letzte Operation war schwieriger als die beiden zuvor, denn die Rehabilitation dauert viel länger. Nun brauche ich einfach etwas Zeit, um die nötige Kraft wieder aufzubauen.»

«Jedes Mal, wenn ich aufs Motorrad steige, fühle ich mich besser und wohler. Wir bewegen uns also in die richtige Richtung», macht sich Binder Mut, und gesteht frei heraus: «Das ist zweifellos der schlimmste Moment meiner GP-Karriere. Es war eigenartig. Ich lebte gerade einen Traum, hatte meinen ersten WM-Titel eingefahren und das letzte Rennen des Jahres gewonnen. Ich hatte meinen ersten Moto2-Test – und dann holte mich ein Crash auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich hatte Pech, aber auch das gehört zum Motorsport dazu. Ich hoffe natürlich, dass ich keine weiteren Verletzungen erleiden werde. Aber wenn es so kommt, bin ich nun besser vorbereitet.»

Immerhin schaffte es Binder in seinen bisherigen sechs Moto2-Einsätzen drei Mal in die Punkte, beim jüngsten Kräftemessen auf dem Sachsenring kam er als Siebter über die Ziellinie. Es ist nach Argentinien (P9) der zweite Top-10-Platz, den der Serienneuling in diesem Jahr einfahren konnte. «Der Start war sehr hart und ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, einhundertprozentig fit aufs Bike zu steigen. Das ist sehr frustrierend. Doch jedes Mal, wenn ich aufs Motorrad steige, lerne ich etwas Neues dazu. Mir war auch von Anfang an klar, dass Ajo kein Motorrad akzeptieren würde, das nicht in der Lage ist, Siege einzufahren.»

«Es ist trotzdem beachtlich, welche Ergebnisse Miguel (Oliveira, Anm.) mit diesem Bike einfährt», betont der Rookie mit Blick auf seinen Teamkollegen, der nach vier Podestplätzen den dritten WM-Zwischenrang belegt. «Es ist gut für mich, dass er so stark ist, denn das ist eine Referenz für mich. Er und das Team helfen mir, meinen Lernprozess zu beschleunigen.»

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