Sandro Cortese: Hat er die Moto2-WM unterschätzt?

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese schwebte vor einem Jahr nach dem Moto3-Titelgewinn auf Wolke 7. In seinem ersten Moto2-Jahr ist er wieder in der Realität gelandet.

«Ich weiss jetzt, was in der Moto2-WM auf mich zukommt», sagt Sandro Cortese, der die erste Saison in der 600-ccm-Klasse als WM-20. abgeschlossen hat. «Ich habe für 2014 andere Voraussetzungen als vor der ersten Saison. Letztes Jahr, da gab es den WM-Titel, alles war super. Man kommt in eine neue Klasse, man hat ein paar Tests gemacht. Vor der ersten Konfrontation beim IRTA-Test in Valencia waren wir zweimal in Almeria. Wir haben alle gewusst, es wird hart. Aber wie hart es wird, das haben wir erst im Februar mitgekriegt.»

Das erste Aufeinandertreffen mit allen Gegnern fand Mitte Februar 2014 in Valencia statt.

Cortese stürzte am ersten Tag – und lag dann an 28. Stelle.
«Ich habe Sandro noch nie so nachdenklich gesehen», urteilte Jürgen Lingg damals, der Technische Direktor des Dynavolt Intact GP-Teams.

«Ich denke, es könnte auch für die Neulinge, die 2014 in die Moto2 einsteigen, irgendwann zu Rückschlägen kommen», gibt der Berkheimer zu bedenken. «Es ist jetzt noch alles schön. Bei den Tests sind noch nicht alle Teilnehmer dabei. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, zu dem es mal nicht so gut läuft. Dann stürzt man vielleicht auch noch, man kommt ins Grübeln.»

«Ich lasse mir jetzt am 19. Dezember rechts die Platte aus dem Handgelenk entfernen. Dann werde ich mit meinem Konditionstrainer gezielt mit der Saisonvorbereitung beginnen. Ich weiss jetzt, was ich brauche, um noch besser zu werden», schilderte der Moto3-Weltmeister von 2012. «Das sind Dinge, die wir zuvor nicht so erwartet haben. Jürgen Lingg hat auch gedacht: Ja, es wird eine harte Saison. Aber womit wir uns rumschlagen mussten... Gerade auch von der Kraft her. Ich habe beim Konditionstraining echt viel mehr gemacht als im Jahr zuvor. Aber die 600er hat viel grössere Anforderungen gestellt als die 250er. Vielleicht kommt irgendwann die Zeit, dann fährt man lockerer und braucht nicht mehr so viel Kraft. Schau den Tito Rabat an, der ist sicher nicht muskullös. Aber der beherrscht das. Er hat natürlich mit seiner 600er in Almeria unzählige Runden abgespult.»

Stefan Bradl hat in seiner ersten Moto2-Saison das vorletzte Rennen gewonnen und den neunten Schlussrang sichergestellt. Cortese gelang in seiner Debütsaison nur ein zehnter Platz. War das eine Belastung? «An die Ergebnisse von Stefan habe ich keine Minute gedacht», versichert Sandro. «Ich habe mich nie mit einem anderen Deutschen verglichen, auch mit Schrötter nicht.»

Jetzt kommt mit Jonas Folger der nächste deutsche Rookie in die Moto2-WM. Er tat sich bei den bisherigen Tests im Vergleich zu Viñales ziemlich schwer und büsste zum Beispiel in Almeria 1,5 Sekunden auf den Moto3-Weltmeister ein.

«Aber Jonas ist eines der grössten deutschen Talente, die wir haben. Da ist der Stefan, da ist Marcel, der wirklich auch ein sehr, sehr guter Fahrer ist. Dann kommen Jonas und ich. Es sind nicht so viele. Philipp Öttl dürfen wir nicht vergessen. Das ist einer, der nachkommt. Er hat sich super entwickelt. Ich traue Philipp zu, dass er 2014 in der Moto3 um Podestplätze kämpft. Er hat einen guten Background. Bei Jonas, das kann ich jetzt nicht einschätzen, wie er 2014 abschneiden wird. Ich bin auch zum ersten Rennen nach Doha gekommen und war im ersten freien Training 13. Aber im Rennen ging es rückwärts. Ich wurde dann 17.»

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