Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Motegi FP2: Johann Zarco weltmeisterlich – 2. Lüthi

Von Günther Wiesinger
Jubel in der Ajo-Box: Manager Laurent Fellon und Johann Zarco

Jubel in der Ajo-Box: Manager Laurent Fellon und Johann Zarco

Es ist noch nie passiert, dass ein Fahrer zwischen dem ersten und zweiten Freitag-Training Weltmeister geworden ist. Johann Zarco blieb trotzdem cool – und fuhr Bestzeit.

Im zweiten Moto2-Training auf dem Twin Ring Motegi präsentierte sich ein neuer Weltmeister. Johann Zarco war der WM-Titel zugefallen, weil Tito Rabat (in der WM mit 78 Punkten Rückstand ohnedies aussichtlos zurück) vier Tage nach seinem Trainingssturz von Almeria das Handtuch werfen musste.

«Tito hat nicht so starke Schmerzen gehabt, aber es wir wussten schon am Donnerstag, dass es schwierig werden würde. Tito hat im FP1 einfach nicht genug Kraft beim Bremsen gehabt», erklärte Marc VDS-Teamchef Michael Bartholemy. «Natürlich hätten wir die Titelentscheidung gerne hinausgezögert. Aber die Ärzte sagten uns, mit den elf Schrauben in der Hand könnten bei einem weiteren Sturz schwerwiegende Folgen für die Zukunft auftreten. Jetzt schauen wir, ob Tito ins Australien fahren kann. Sonst verschieben wir das Comeback auf Malaysia und schauen dann, dass er sich mit zwei guten Rennen aus der Moto2-WM verabschieden kann. Nachher werden wir uns gewissenhaft auf die erste MotoGP-Saison auf den grossen Bikes vorbereiten.»

«Als ich in Japan angekommen, war ich sicher, dass ich fahren kann, aber wegen der Verletzung fehlte mit die Kraft, ich fühle mich auf dem Motorrad wie ein kraftloses Baby. Es wurde von Runde zu Runde schlimmer. Es wäre zu gefährlich gewesen. Es war rasch klar, dass ich unter diesen Umständen keine Punkte holen könnte...»

Johann Zarco (25) hat die Mittelgewichtsklasse als erster Franzose seit Olivier Jacque (2000 auf Yamaha) gewonnen. Dazu kommen die Titelgewinne in der kleinen 125-ccm-Klasse mit Arnaud Vincent 2002 und Mike di Meglio 2008.

Übrigens: Die Moto2-WM ist schon einmal quasi auf dem grünen Tisch entschieden worden. 2011 war Stefan Bradl am Samstagnachmittag in Valencia plötzlich Weltmeister, als Marc Márquez wegen seiner Sehbeschwerden nicht zum Quali antrat und somit auch die Rennteilnahme absagte.

Einen erheblichen Anteil am Erfolg von Zarco hat auch Teambesitzer Aki Ajo, der den Franzosen nach ein paar durchschnittlichen Moto2-Jahren in sein neues Moto2-Team holte, Ajo und Zarco hatten schon 2011 um den 125-ccm-Titel gekämpft und den Fight gegen Nico Terol knapp verloren.

Zarco dominierte auch das FP2 in Motegi. Er lag nach 15 der 45 Minuten mit 1:51,642 min an erster Stelle vor Syaharin, Rins, Lüthi, A. Pons, Shah, A. Márquez, Folger, Nakagami, Simón und Corsi. 15. Cortese. 16. Schrötter. 21. Raffin. 22. Krummenacher.

Vorübergehend setzte sich Tom Lüthi an die Spitze, aber dann konterte Johann Zarco mit 1:51,212 min. Lüthi lag mit 1:51,522 min um 0,310 sec dahinter. Folger fiel 20 Minuten vor Schluss auf Platz 11 zurück. Marcel Schrötter ärgerte sich über einen Crash, der kostbare Trainingszeit kostete.

In den letzten zehn Minuten steigerte sich Alex Rins zuerst auf den fünften, dann auf den dritten Platz, ehe er sich mit 1:51,503 min den zweiten Platz sicherte. Vorjahressieger Tom Lüthi (der Kalex-Pilot war in Japan dreimal hintereinander auf dem Podest) fiel auf Platz 3 vor Sam Lowes zurück, der in Aragón den ersten Podestplatz seit Assen Ende Juni erreicht hat.

Dann stürzte Axel Pons zum zweiten Mal an diesem Tag, er lag an siebter Stelle.

Nach 45 Minuten lag Zarco an erster Stelle mit 1:51.158 min vor Rins, der nur 0,039 sec zurückliegt und in der letzten Runde in Turn 10 stürzte. 3. Lüthi, nur 0,155 sec hinter Leader Zarco. 4. Lowes. 5. Salom. 6. Nakagami. 7. Folger. 8. Cortese. 9. A. Pons. 10. Syahrin. – ferner: 19. Krummenacher. 21. Schrötter. 23. Mulhauser. 25. Raffin. 29. Alt.

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