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Crew-Chief Nicastro: «Ich sehe Corteses Speed»

Von Sharleena Wirsing
Lucio Nicastro mit Sandro Cortese in der Box des Teams Dynavolt Intact GP

Lucio Nicastro mit Sandro Cortese in der Box des Teams Dynavolt Intact GP

«Wenn ein Fahrer die nötigen Fähigkeiten nicht hat, dann akzeptiert man das, aber wenn man seinen Speed sieht...» Sandro Corteses Crew-Chief Lucio Nicastro erklärte SPEEDWEEK.com, zu was der Berkheimer fähig ist.

2016 nahm Crew-Chief Lucio Nicastro die Zusammenarbeit mit Sandro Cortese auf, nachdem er zuvor für Sam Lowes tätig war. In der ersten Saisonhälfte erlebte das Duo viele Enttäuschungen. In elf Rennen konnte Cortese, der Moto3-Weltmeister von 2012, nur 20 Punkte sammeln und liegt auf WM-Rang 22. Nicastro hat jedoch eine genaue Vorstellung, wo die Probleme des 26-jährigen Schwaben liegen, wie er bereits gegenüber SPEEDWEEK.com erläutert hatte, doch ihm ist auch bewusst, dass viel Potenzial in Cortese steckt.

«Ich bin zuversichtlich, denn ich sehe seinen Speed. In der Vergangenheit habe ich mit anderen Fahrern in der Supersport-WM oder anderen Kategorie gearbeitet, die einfach nicht den Speed hatten. Bei ihnen sah ich schnell, dass sie keine Chance haben, noch schneller zu werden. Doch bei Sandro ist es anders», versichert Nicastro. «Ich sehe seinen Speed. Es ärgert mich, dass er ihn nicht umsetzen kann. In Jerez startete er als Dritter und lag nur drei Hundertstel hinter Lowes... Auf vielen Strecken war er den Top-Positionen nahe. Es ist eine Schande, dass er diese Resultate nicht ins Ziel bringen konnte.»

«Wenn ein Fahrer die nötigen Fähigkeiten nicht hat, dann akzeptiert man das, aber wenn man seinen Speed sieht... Dann will man, dass er auch alle Teile zusammenfügt und gute Resultate zeigt. Ein Sieg wäre natürlich ein Traum, aber diesen verfolgen alle. Ich denke aber schon, dass die Top-5 möglich sind. Wenn er sie konstant erreichen kann, dann kann man auch an andere Ziele denken.»

Nicastro forderte von Cortese eine neue Vorgehensweise in den Trainingssessions, um das Problem der mangelnden Pace in der Anfangsphase durch mehr Vertrauen in den eigenen Speed zu beseitigen. «Ich pushe, weil er aufhören muss, anderen Fahrern in den Trainings zu folgen. Mir ist es lieber, wenn er im Qualifying eine etwas schlechtere Position erzielt, die Runde aber allein gefahren ist», so beschrieb Nicastro die neue Vorgehensweise, welche Cortese seit dem Österreich-GP anwendet.

Im Qualifying auf dem Red Bull Ring erzielte er den 13. Startplatz, war aber zuversichtlich, was seine Rennpace betrifft. Im Rennen ging Cortese in der Anfangsphase ein Risiko ein, als er die erste Kurve weit außen anfuhr und fiel auf den 20. Platz zurück. Bis zum Rennende hatte er sich wieder auf Platz 11 nach vorne gearbeitet. In Brünn hatte sich Cortese den 12. Startplatz gesichert, im verregneten Rennen stürmte er bis auf Platz 5 nach vorne, doch nach einer Berührung durch Pasini stürzte er.

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