Lucio Cecchinello (LCR): «Möchte zweiten Fahrer»

Von Günther Wiesinger
2017 tritt Cal Crutchlow für das Team von Lucio Cecchinello an

2017 tritt Cal Crutchlow für das Team von Lucio Cecchinello an

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello möchte in der Saison 2018 unbedingt einen zweiten MotoGP-Fahrer einsetzen – wie 2015. Aber bisher fehlt es am Geld – und am geeigneten Fahrerkandidaten..

Das LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello bildet 2017 wie schon im Vorjahr mit Cal Crutchlow das einzige Ein-Fahrer-Team im 23 Piloten starken MotoGP-Feld. Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta will aber 2018 lauter 2-Fahrer-Team in der Königsklasse haben.

Deshalb bemüht sich Lucio Cecchinello, siebenfacher 125-ccm-GP-Sieger, um eine Aufstockung seines Rennstalls. LCR tritt seit 2006 mit Honda in der «premier class» an, nur 2015 wurde mit zwei Piloten gefahren – mit Crutchlow und Miller.

Aber damals bezahlte Hauptsponsor CWM nur 4 statt der vereinbarten 6,5 Millionen Euro, deshalb wurden die Logos damals nach dem Brünn-GP entfernt, Jack Miller wurde zum belgischen Marc VDS-Team transferiert.

Lucio, wie sieht die Situation bei LCR für die Saison 2018 aus? Wird die Aufstockung auf zwei MotoGP-Fahrer funktionieren? Gibt es da eine Frist, bis wann das sichergestellt sein muss?

Wir haben diese «dead line» für Ende Mai festgelegt. Bis dann werden wir bestimmen, ob wir dieses Projekt vorantreiben oder nicht.

Die Realität sieht so aus, dass ich immer noch nach Sponsoren suche – und das ist keine so einfache Angelegenheit, obwohl wir letztes Jahr sehr gute Resultate erreicht haben.

Immerhin sind für 2017 und die vier Jahre danach die Leasingraten für das Materialpaket pro Fahrer und Saison auf 2,2 Millionen Euro gestiegen, die Dorna schießt jetzt 2,5 Millionen pro Fahrer zu. Welche Summe brauchst du für den zweiten Fahrer?

Man kann sagen, dass sich das Budget durch die neuen Dorna-Zuschüsse bei einem zweiten Fahrer nicht verdoppelt. Denn es gibt viele Kosten, die ohnedies auch bei einem Fahrer anfallen, man kann also Synergien nützen und dadurch die Kosten für die Nr. 2 senken.

Das Geld, das wir von der Dorna und IRTA erhalten, deckt in der MotoGP-WM jetzt bereits zwischen 50 und 60 Prozent der Betriebskosten ab. Wir brauchen also keinen riesigen zusätzlichen Betrag.

Du hast vor ein paar Jahren die Idee gehabt, einen jungen Fahrer aus Asien in die MotoGP zu bringen. Das würde wohl von der Dorna zusätzlich unterstützt, von Honda auch.

Man sieht, dass die Regierung in Malaysia große Anstrengungen unternimmt, um hier die junge Fahrergeneration zu unterstützen. Honda betreibt den Asian Talent Cup, KTM hat jetzt eine ähnliche Nachwuchsserie für Asien gegründet.

Ich glaube, eines Tages wird ein junger, talentierter Fahrer vorhanden sein, der vielleicht eine Chance in der MotoGP verdient.
Ich hoffe, das wird nicht zu spät sein. Denn wir haben nur Zeit bis Ende Mai 2017...

Im Moment fällt mir mit Moto2-Pilot Takaaki Nakagami nur ein Asiate ein, dem man für 2018 eine MotoGP-Karriere zutrauen könnte?

Es gibt auch andere Fahrer...

Ja, es gibt den Japaner Takuma Takahashi, der für Honda 2015 in Motegi als Wildcardfahrer Zwölfter geworden ist und der 2014 das «Suzuka Eight Hours Race» gewann.

Ja. Es gibt Fahrer aus Asien. Aber ich suche nicht nur nach Gelegenheiten aus Asien.

Jeder Fahrer, der etwas Sponsorgeld mitbringen kann, die Nationalität wäre Nebensache, es könnte ein Russe, Türke oder Koreaner sein...

Im Ernst: Ich möchte für 2018 wirklich ein Team mit zwei Piloten zustandebringen.

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