MotoGP mit Tom Lüthi: Domi Aegerter gratuliert schon

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi

Tom Lüthi

Allmählich spricht sich die Exklusiv-Meldung von SPEEDWEEK.com, wonach Tom Lüthi den MotoGP-Platz bei Marc VDS Honda bekommt, herum.

Anlässlich des «British Motorcycle Grand Prix» in Silverstone wird das belgische Estrella Galicia 0,0 Marc VDS Team verkünden, wer den Platz von Jack Miller übernimmt und 2018 im MotoGP-Team des Bier-Milliardärs Marc van der Straten (VDS) neben Franco Morbidelli die MotoGP-WM bestreitet.

Auch wenn es bisher niemand offiziell bestätigt: Die Wahl ist zu Beginn dieser Woche auf den 30-jährigen Tom Lüthi gefallen, der in den letzten zwölf Monaten immerhin fünf Moto2-WM-Rennen gewonnen hat, 2016 Vizeweltmeister war und jetzt als WM-Zweiter 26 Punkte hinter Leader Morbidelli liegt.

Die letzten Schweizer Piloten in der Königsklasse waren Eskil Suter (acht Rennen im Jahr 1998 auf MuZ 500), Adrian Bosshard in den Jahren 1995 und 1996 auf ROC-Yamaha 500, Bernard Haenggeli in den Jahren 1994 und 1995 sowie Niggi Schmassmann in den Jahren 1989 bis 1991.

Für den letzten Schweizer «premier class»-Sieg sorgte der 1983 in Le Mans tödlich verunglückte Michel Frutschi, der 1982 in Nogaro  mit einer Sanvenero 500 gewann, als die Werksteams streikten.

Marco Gentile gelang 1989 ein vierter Platz in Misano, auch damals streikten die Werkspiloten. Der Westschweizer fuhr drei Jahre lang mit Marlboro-Geld eine raffinierte Eigenbaumaschine von Claude Fior mit Honda-500-Dreizylinder-Motor.

Auch Philipp Coulon sorgte für starke Leistungen in der 500-ccm-WM: Er fuhr mit der Frankonia-Suzuki 1976 in Imatra und Brünn auf Platz 3 und kassierte in den Jahren 1974. 1976, 1977, 1978, 1979, 1980 und WM-Punkte. 1976 eroberte er den sechsten WM-Rang, 1977 wurde er WM-Achter, 1979 WM-Neunter. 

Lüthis Landsmann Werner Giger zählte zu den erfolgreichsten Schweizern in der 500-ccm-Klasse: Er war 1973 Gesamt-WM-Vierter und sicherte sich damals als Privatfahrer auf einer Yamaha 354 in Hockenheim einen zweiten GP-Platz hinter Phil Read (MV Agusta). Giger kam 1974 bei einem internationalen Rundstreckenrennen in Hämeenlinna/Finnland ums Leben.

Tom Lüthi und sein Manager Daniel M. Epp dürfen sich zum Transfer momentan nicht äussern, sie sind auf Tauchstation gegangen. Das Team des rührigen Marc VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy feilscht noch am Wortlaut für ein Press Release, das zum geeigneten Zeitpunkt in den nächsten Tagen veröffentlicht wird.

Domi Aegerter, 2015 und 2016 Teamkollege von Tom Lüthi, nimmt hingegen kein Blatt vor den Mund. «Yeah, we will have a @motoGP Rider in 2018», schrieb er auf Instagram. «Congrats to @tomluethi12.»

Und er fügte an: «Aber vorher möchte ich 2017 noch einmal mit dir   auf dem Moto2-GP-Podest stehen.»

Roger Burnett, selbst einst Rothmans-Honda-500-Werksfahrer und jetzt Manager von Sam Lowes, sucht für seinen britischen Schützling bereits eine neue Aufgabe. Vorrangig in der Moto2-WM. Lowes hat 2015 und 2016 den Texas-Moto2-GP gewonnen, einmal auf Speed-up, einmal auf Kalex.

Trotz der enttäuschenden Resultate im Aprilia Racing Team Gresini kam Lowes bei Marc VDS neben Stefan Bradl und Tom Lüthi in die engere Wahl. Er geht nämlich bei diesem Rennstall seit Jahren ein und aus – er ist mit der italienischen Teamkoordinatorin Maria Rossi liiert.

Stefan Bradl (27) nimmt die Entscheidung von Marc VDS sportlich zur Kenntnis. Er hat seine Chancen bei Marc VDS immer realistisch eingeschätzt, denn die Liste umfasste anfangs bis zu acht Piloten.

Der Moto2-Weltmeister von 2011 will jetzt genauer in Erfahrung bringen, welche Pläne das Red Bull Honda SBK Team für 2018 hat, ob technischer Support aus Japan kommt und ob die Entwicklung der Fireblade zielführend vorangetrieben wird.

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