Paolo Ciabatti (Ducati): «Die Winglets haben Nutzen»
Vor zwei Jahren wetterte vor allem Honda gegen die «Winglets» von Ducati. Sie wurden Ende 2016 verboten, feierten aber 2017 in neuer Form Auferstehung. Was sagt Ducati zur aktuellen Diskussion?
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Die Ducati-Fahrer Lorenzo, Dovizioso und Miller etablierten sich letzte Woche beim Sepang-Test auf den Position 1, 4 und 5. Ducati-Konstrukteur Gigi Dall’Igna gilt als Vorreiter der Winglets, die in Malaysia wieder neue Gestalt annahmen.
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Um die Auswüchse einzudämmen, verlangen Werke wie KTM ein sinnvolleres Reglement für die Saison 2019. Ducati will sich die Vorzüge der – vom Gesetz erlaubten – Aerodynamik aber nicht streitig machen lassen.
"Ich denke, die Aerodynamik ist in jeder Rennserie wichtig. Daran besteht kein Zweifel", sagt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im SPEEDWEEK.com-Interview. "Wir hatten in Sepang zwei Fahrer, die die neuen aerodynamischen Verkleidungen nicht nutzten, das waren Dovizioso und Petrucci. Alle anderen Fahrer mit den Motorrädern von 2017 und 2018 haben sie verwendet. Das waren Jorge, Rabat, Miller und Bautista."
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"Die Vorschriften von 2016 mit den außen angebrachten Winglets wurden geändert, in erster Linie wegen Sicherheitsbedenken, wie man behauptet hat", ergänzte Ciabatti. "Von Seiten der FIM wurde befürchtet, ein Fahrer könne sich deswegen verletzen oder von einem Winglet aufgespießt werden. Das ist zwar in zwei Jahren damals nie passiert. Aber das war die offizielle Erklärung. Also wurde das Reglement so geändert, dass es keine scharfen Kanten mehr geben kann. Heute sieht man bei Ducati diesbezüglich keine Bedrohung mehr. Bei anderen Motorrädern kann man sich bei so manchen neuen Aero-Bodys die Frage stellen, ob dieses Problem wirklich beseitigt wurde."
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"Einerseits haben wir uns 2016 bemüht, Verständnis für das Verbot der alten Winglets zu haben. Denn WM-Promoter Dorna will die Kosten senken, man hat deshalb zum Beispiel die Einheits-Elektronik für 2016 eingeführt. Aber gleichzeitig bestand die Gefahr, dass die Hersteller viel Geld in die Aerodynamik investieren", sagt Ciabatti. "Jetzt müssen wir zu verstehen versuchen, welches Aero-Konzept sinnvoll ist. Was Yamaha benutzt, unterscheidet sich von den Systemen, an dem die anderen Hersteller arbeiten. Wir müssen herausfinden, ob die Richtung von Yamaha den Vorschriften entspricht und ob dieses Konzept für die WM erlaubt wird. Ich glaube, die aktuellen Vorschriften müssen genauer definiert werden. Es besteht Aufklärungsbedarf."
Zur Erinnerung: Movistar-Yamaha brachte im November Flügel zum Valencia-Test, die als illegal eingestuft wurde. Technical Director Danny Aldridge: "Die Update-Verkleidung, die zuletzt von Rossi und Viñales in Sepang benutzt wurde, ist als legal eingestuft worden. Das Design unterscheidet sich von jenem beim Valencia-Test, das illegal war. Jetzt sind die oberen Kanten aus Gründen der Sicherheit abgerundet worden. Und die Oberfläche ist glatt." Paolo Ciabatti weiß, dass Márquez und Dovizioso 2017 je sechs Rennen ohne Downforce-Verkleidungen gewonnen haben. Besteht also die Gefahr, dass die Werke hier viel Geld und Manpower ohne wirklichen Nutzen investieren?
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Ciabatti: "Die neuen Verkleidungen helfen, manche Probleme an den Motorrädern zu lösen. Denn manche Fahrer wünschen sich mehr Gefühl für den Vorderreifen. Die ‘internal winglets’ helfen uns, diese Ziele zu erreichen. Seit wir die Aero-Fairing eingeführt haben, hat Jorge jedes Rennen damit bestritten. Denn er braucht für seinen Fahrstil ein bestimmtes Gefühl für den Vorderreifen. Niemand hat die Verpflichtung, die neue Aerodynamik zu verwenden. Ducati ist ja das beste Beispiel. Wir haben zwei Werksfahrer, Jorge fährt immer damit, Dovi fast nie, ausgenommen beim Österreich-GP und bei regnerischen Verhältnissen. Wenn sich diese Aero-Packages leicht auf dem Motorrad montieren lassen und wenn sie manchen Fahrern helfen, warum nicht? Jack Miller sagte in Malaysia, er hatte am ersten Tag einige Probleme, und als er die Aero-Fairing montieren ließ, waren sie verschwunden. Sie hat also ihre Berechtigung. Es wäre nicht gut, jetzt einen Rückschritt zu machen. Alle Werke haben Geld investiert, weil diese internen Flügel gestattet sind. Jetzt brauchen wir stabile und klare Vorschriften." Wie viel Geld gibt Ducati im Jahr für die MotoGP-Aerodynamik aus? 1 Million Euro? "Nein, viel weniger als das", versichert Ciabatti. "Ich möchte ergänzen, dass die bis Ende 2016 verwendeten Winglets sehr flexibel waren. Man konnte auf der existierenden Verkleidung von Strecke zu Strecke unterschiedliche Formen anbringen. Man hatte also eine Basisverkleidung und verschiedene Sorten von Winglets", gibt der Ducati-Sportdirektor zu bedenken. "Man konnte einen Flügel anschrauben, zwei oder drei. Und man konnte sie wieder entfernen oder die Gestaltung ändern. Man war flexibler, das System war preiswerter. Aber es wurden Änderungen gefordert…" Sepang-Test, kombinierte Zeitenliste aller drei Tage:
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