KTM-Neuling Johann Zarco: «Brauchen Dani Pedrosa»
 
            Johann Zarco
Der Franzose Johann Zarco, 2015 und 2016 Moto2-Weltmeister und in den letzten zwei Jahren zweimal WM-Sechster in der MotoGP auf der Tech3-Yamaha, findet sich mit der KTM RC16 immer besser zurecht. Er hat jetzt insgesamt neun Testtage auf diesem Motorrad verbracht und den Abstand zum Schnellsten Danilo Petrucci auf 1,401 Sekunden reduziert.
Sowohl in der Tageswertung des dritten IRTA-Testtages auf dem Sepang International Circuit als auch auf der kombinierten Zeitenliste aller drei Tage belegte der 28-Jährige aus Cannes die 17. Position. Nach getaner Arbeit zog der 16-fache GP-Sieger ein positives Fazit.
Johann, am Sontag nach den zwei Tage beim Shakedown-Test haben dir noch 2,2 Sekunden auf deine FP3-Zeit mit der Yamaha beim Sepang-GP im Oktober gefehlt. Damals bist du 1:59,655 min gefahren, jetzt fehlen hier auf die Test-Bestzeit von Danilo Petrucci nur 1,401 sec. Der Rückstand mit der KTM wird also kleiner. Du bist sicher erleichtert?
Ja, genau. Ich war in der Lage, viele Runden unter zwei Minuten zu fahren. Ich habe versucht, eine niedrige 1:59er-Zeit zu fahren, aber das ist mir nicht gelungen. Das geht momentan noch nicht.
Als ich gesehen habe, dass sechs Fahrer unter 1:59 min gefahren sind, dachte ich, ich werde nicht schnell genug weiter nach vorne kommen. Aber so darf ich nicht denken. Ich muss positiv denken und mir vor Augen halten: Wir haben uns verbessert, aber es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns.
?Ich bin wirklich happy, denn alles, was wir getan haben, zielt in die richtige Richtung. Alle meine Kommentare waren bei diesem Test sehr, sehr klar. Ich konnte meine Performance mit den anderen vergleichen. So wurde mir noch deutlicher klar, was uns fehlt. Ich bin zufrieden mit diesem Sepang-Test.
?Was fehlt alles?
?Der Bereich, in dem die Verbesserungen am schwierigsten werden, ist die Traktion beim Rausfahren aus den Kurven. Es geht hier nicht um den Grip oder die Power oder die Elektronik. Es ist ein Mix aus allem. Alle Werke, gegen die wir kämpfen, hatten diese Sorgen. Sie brauchten viele Jahre, um diese Probleme zu lösen. Wir haben nicht so viel Zeit, wir müssen das schneller schaffen. So schnell wie möglich! Ich denke, man wird mehr als drei, vier Monaten brauchen, um Fortschritte sehen. Aber das ist schwer zu sagen.
?Aber ich hoffe, dass wir in diesem Jahr viele technische Informationen sammeln, die uns im nächsten Jahr helfen. Wir dürfen unser Ziel nicht aus den Augen verlieren.
?Was fehlt beim Motor? Mehr Power im unteren Bereich? ?
Wir müssen überall besser werden. wenn du die Zeiten von Ducati im letzten Sektor hier siehst, dann merkst du, dass unser Motor überall besser werden muss, unten, in der Mitte und im oberen Drehzahlbereich. Überall.
Du hast die KTM jetzt auf drei Pisten getestet: Valencia, Jerez, Sepang. Welche war die schwierigste?
?Der erste Test in Jerez war am schwierigsten. Alles war neu. Ich bin zweimal gestürzt. Deshalb war ich enttäuscht. Aber das ist normal. Es war der erste Kontakt.
Hast du mit Dani Pedrosa nach seinem ersten KTM-Test gesprochen?
Nein, ich habe nur seinen Aussagen vom Team gehört. Er ist jetzt verletzt und muss wieder fit werden. Aber Dani wird uns sehr stark helfen können. Er wird uns sagen können, was wir tun müssen, um die Traktion zu verbessern. Er hat so viel mehr Erfahrung als ich! Deshalb wird er sagen können, ob wir am Motor oder an der Elektronik etwas ändern müssen, um hinten mehr Grip zu bekommen.
Er hat 13 Jahre lang alle diese Stunden bei Honda durchlaufen. ich denke, wir brauchen ihn für diesen Bereich, damit wird konkurrenzfähiger werden.
?Im November haben die KTM-Neulinge alle gesagt, das Motorrad sei vorne zu steif, man spüre kein Gefühl für das Limit des Vorderreifens. War das auch dein erster Eindruck? Inzwischen gab es auch neue Teile, die das Feeling für die Front verbessert haben.
Genau. Wir haben jetzt ein besseres Feeling, Wir konnten näher ans Limit gehen und die Zeiten verbessern. Ich habe bei KTM nichts über Stürze übers Vorderrad gehört. Wir haben jetzt ein gutes Feeling beim Bremsen, beim Reinfahren und in maximaler Schräglage. Wir haben kein Motorrad, das untersteuert und stürzt.
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. - 8. Februar, kombinierte Zeitenliste:
1. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,239 min
  2. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,063 sec
  3. Jack Miller, Ducati, + 0,127
  4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,299
  5. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,405
  6. Cal Crutchlow, Honda, + 0,541
  7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,783
  8. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,902
  9. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,909
  10. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,916
  11. Marc Márquez, Honda, + 0,931
  12. Alex Rins, Suzuki, + 0,941
  13. Stefan Bradl, Honda, + 1,129
  14. Tito Rabat, Ducati, + 1,246
  15. Joan Mir, Suzuki, + 1,247
  16. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,258
  17. Johann Zarco, KTM, + 1,401
  18. Pol Espargaró, KTM, + 1,512
  19. Miguel Oliveira, KTM, + 1,710
  20. Karel Abraham, Ducati, + 2,139
  21. Andrea Iannone, Aprilia, + 2,271
  22. Mika Kallio, KTM, + 2,284
  23. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,527
  24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 2,726
  25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,751
  26. Bradley Smith, Aprilia, + 2,756
  27. Yamaha Test 2 (Jonas Folger), Yamaha, + 3,004
  28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,037
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 8. Februar:
1. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,239 min
  2. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,063 sec
  3. Jack Miller, Ducati, + 0,127
  4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,299
  5. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,405
  6. Cal Crutchlow, Honda, + 0,541
  7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,783
  8. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,902
  9. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,909
  10. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,916
  11. Marc Márquez, Honda, + 0,931
  12. Alex Rins, Suzuki, + 0,941
  13. Stefan Bradl, Honda, + 1,129
  14. Tito Rabat, Ducati, + 1,246
  15. Joan Mir, Suzuki, + 1,247
  16. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,258
  17. Johann Zarco, KTM, + 1,401
  18. Pol Espargaró, KTM, + 1,512
  19. Miguel Oliveira, KTM, + 1,710
  20. Karel Abraham, Ducati, + 2,139
  21. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,527
  22. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,751
  23. Bradley Smith, Aprilia, + 2,756
  24. Mika Kallio KTM, + 2,781
  25. Jonas Folger, Yamaha, + 3,004
  26. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 3,480
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 7. Februar:
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,897 min
  2. Alex Rins, Suzuki, + 0,527 sec
  3. Jack Miller, Ducati, + 0,620
  4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,665
  5. Cal Crutchlow, Honda, + 0,669
  6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,728
  7. Tito Rabat, Ducati, + 0,767
  8. Marc Márquez, Honda, + 0,893
  9. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,948
  10. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,069
  11. Johann Zarco, KTM, + 1,076
  12. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,098
  13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,204
  14. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,211
  15. Franco Morbidelli, Yamaha, +1,254
  16. Stefan Bradl, Honda, + 1,333
  17. Pol Espargaró, KTM, + 1,408
  18. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,613
  19. Mika Kallio, KTM, + 1,626
  20. Miguel Oliveira, KTM, + 1,775
  21. Joan Mir, Suzuki, + 1,979
  22. Karel Abraham, Ducati, + 2,348
  23. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 2,509
  24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,757
  25. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,962
  26. Kohta Nozane, Yamaha, + 4,092
  27. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,379
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. Februar:
1. Marc Márquez, Honda, 1:59,621 min
  2. Alex Rins, Suzuki, + 0,259 sec
  3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,316
  4. Tito Rabat, Ducati, + 0,362
  5. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,430
  6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,433
  7. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,537
  8. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,576
  9. Stefan Bradl, Honda, + 0,593
  10. Pol Espargaró, KTM, + 0,692
  11. Jack Miller, Ducati, + 0,762
  12. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,839
  13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,981
  14. Cal Crutchlow, Honda, + 1,060
  15. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,073
  16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,281
  17. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 1,344
  18. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,364
  19. Mika Kallio, KTM, + 1,433
  20. Johann Zarco, KTM, + 1,500
  21. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,628
  22. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 1,665
  23. Joan Mir, Suzuki, + 1,811
  24. Karel Abraham, Ducati, + 2,006
  25. Jonas Folger, Yamaha, + 2,115
  26. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,232
Zum Vergleich:
Beste Pole-Zeit: Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,606 min (2015)
  Rundenrekord: Dani Pedrosa, Honda,1:59,053 min (2015)
  Beste Rundenzeit: Jorge Lorenzo, Ducati, 1:58,830 min (2018 Test)
  Shakedown-Test 2019: Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,500 min


















