Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Yamaha mit Toprak in MotoGP: Sofuoglu redet Klartext

Von Ivo Schützbach
Voraussichtlich am 21. Juni wird Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu in Aragon zum ersten Mal Yamahas MotoGP-Maschine M1 testen. Für Manager Kenan Sofuoglu ist die Zukunft seines Schützlings eindeutig.

Yamaha Motor Racing will den neuen Zwei-Jahres-Vertrag mit MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo so bald wie möglich unterschreiben, Franco Morbidellis Kontrakt im Werksteam läuft bis Ende 2023.

Auch mit dem Yamaha-Kundenteam RNF soll es weitergehen. Die Japaner legen Wert auf ein Satellitenteam, das zur Ausbildung hoffnungsvoller Talente dient. Für 2023 ist zum Beispiel der neue Moto2-Star Celestino Vietti ein Wunschkandidat, auch Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu wird immer wieder genannt.

«Im Werksteam haben wir keinen Platz für ihn», sagt Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, über Razgatlioglu. «Er muss zuerst das Motorrad probieren, wir werden dann sehen, wie sein Performance-Level und Speed aussehen. Wenn er danach den Ansporn hat in MotoGP zu kommen, können wir ihm unseren bestmöglichen Platz anbieten, das wäre bei RNF. Die Entscheidung liegt bei ihm.»

«Noch wissen wir nicht, ob Toprak das MotoGP-Bike lieben wird oder nicht», sagte sein Manager Kenan Sofuoglu im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com. «Eine Sache ist aber ganz klar, das habe ich den Yamaha-Leuten auch so gesagt: Lin Jarvis redet über Toprak und betont, dass er Interesse an ihm hat. Die einzige Option für ihn ist aber, dass er im B-Team fährt. Ich habe SBK-Rennchef Andrea Dosoli gebeten mit Yamaha zu reden, dass die MotoGP-Leute aufhören sollen über ihn zu reden und ihn zu verwirren. Toprak ist nicht gut in die Saison gestartet, nicht wie ein Champion. Er hat noch nicht ein Rennen gewonnen. Deshalb will ich nicht, dass er mit MotoGP-Geschichten weiter verwirrt wird. Zuerst muss Toprak einen guten Job in der Superbike-WM erledigen, bevor er in die MotoGP-WM geht – sollte er das wirklich wollen.»

Razgatlioglu verlängerte seinen Vertrag mit Yamaha bereits am 2. Juli 2021 bis Ende 2023. «Ich habe gegenüber Yamaha eine Sache von Anfang an klar kommuniziert», betonte Sofuoglu. «Wenn uns Yamaha ein Angebot macht für das MotoGP-Werksteam, dann ziehen wir das in Betracht. Toprak hat einen Zwei-Jahres-Vertrag für Superbike, wenn ihn Yamaha aber im MotoGP-Werksteam haben möchte, dann ist das möglich. Und nur dann. Jarvis redet aber vom B-Team. Das wollen wir aber nicht, Toprak wird nicht für das B-Team fahren. Dafür gibt es null Chance, nicht ein Prozent. Ich habe vergangenes Wochenende eine Nachricht an Lin Jarvis geschickt, in der ich mich sehr deutlich ausgedrückt habe. Er soll damit aufhören, über Toprak und MotoGP zu reden, wenn das Werksteam voll ist. Er kann das nicht entscheiden. Toprak träumt nicht davon, für irgendein MotoGP-Team zu fahren. Wenn Yamaha ihn wirklich haben möchte, müssen sie ihn im Werksteam unterbringen.»

Der Supersport-Rekordweltmeister abschließend: «Für 2024 ist Toprak frei. Ich werde mit Ducati und Yamaha sprechen, ich werde mit der Marke reden, für die Toprak fahren möchte. Ich glaube nicht, dass wir 2023 in MotoGP sein werden. Ich sagte immer schon, dass dafür zwei Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Erstens müsste er in der ersten Saisonhälfte Superbike sehr viele Rennen gewinnen. Und zweitens müsste er im MotoGP-Werksteam untergebracht werden. Beides ist derzeit nicht der Fall.»


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