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Marc Márquez: «Ich verliere mindestens 0,5 Sekunden»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez probierte wieder verschiedene Aero-Pakete aus

Marc Márquez probierte wieder verschiedene Aero-Pakete aus

Mit 1,399 Sekunden Rückstand und Platz 19 erlebte Marc Márquez beim Portimão-Test die nächste herbe Enttäuschung. Sogar alle sechs 2022-Bikes waren schneller als die beste Honda!

Nur Platz 19 und 1,399 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Weltmeister Pecco Bagnaia – das ist das niederschmetternde Ergebnis von Marc Márquez nach 78 Runden am ersten Tag des zweitägigen Portimão-MotoGP-Tests an der Algarve.

Man kann sich vorstellen, dass jetzt bei Repsol-Honda eine Nachtschicht eingelegt wird. Aber der achtfache Weltmeister hat schon beim Valencia-Test im November bemängelt, dass der Prototyp für 2023 keine Anzeichen eines Sieger-Motorrads offenbart. Und diese Erkenntnis hat sich beim Sepang-Test weiter vertieft, als Marc über Rang 10 (Rückstand 0,777 sec) nicht hinauskam. Dort hatte er allerdings angemerkt, diese Strecke seit ihm noch nie entgegen gekommen. 

Márquez gab zwar in Malaysia täglich tapfere Durchhalteparolen aus und hoffte auf neue Updates für die letzten der insgesamt sechs Winter-Testtage. Er hoffte damals, beim Portugal-Test unter den Top-5 mitmischen zu können. Doch dieser Plan ist vorläufig gescheitert; auch einen Sturz musste der Honda-Star in Kauf nehmen.

Nach dem mühsamen Samstag in Portimão bemühte sich Marc Márquez, seine Enttäuschung nicht allzu sichtbar zu machen. Aber allein der vierte Platz seines jüngeren Bruders Alex auf der Gresini-Ducati des Baujahres 2022 verdeutlichte, in welchem Schlamassel Honda steckt. 

Peinlich: Marc Márquez wurde heute von nicht weniger als sechs 2022-Motorräder besiegt. Von beiden Gresini-Ducatil, von den zwei Mooney VR46-Ducati und von den zwei RNF-Aprilia (Oliveira, Raúl Fernández. Diese sechs Bikes klassierten sich alle in den Top-9!

«In der Früh ist es heute nicht so übel gelaufen», stellte Marc fest. «Wir sind mit dem Basis-Set-up gestartet und habend dann mit der Set-up-Arbeit begonnen. Aber es ist wahr, dass wir am Nachmittag viele große Sachen probiert haben und ich dann ein bisschen vom Weg abgekommen bin.»

«Wenn du ganz andere Konzepte ausprobierst, kann das passieren, es ist auch in Sepang ähnlich gewesen», erklärte der 59-fache MotoGP-Sieger, der bei HRC bis Ende 2024 unter Vertrag ist und für 2023 mit allem Nachdruck ein Sieger-Motorrad gefordert hat. Und zwar in regelmäßigen Abständen seit dem tristen zehnten Platz beim Mugello-GP 2022.

Marc Márquez hatte sich in Malaysia geärgert, weil ihm Honda vier unterschiedliche Bikes in die Box gestellt hatte. Nach zwei der drei Tage war er immerhin der Meinung, man habe die richtige Richtung und das beste Bike für 2023 gefunden.

«Morgen ist es an der Zeit, keine neuen großen Konzepte mehr zu probieren, sondern mit dem zu arbeiten, was wir haben und das Beste daraus zu machen. Gegenüber Ducati liegen wir weit hinten. Aber dahinter befindet sich eine große Gruppe, zu der uns nicht viel Zeit fehlt», meint der Spanier.

Und leider umfasst allein der Pulk der schnellen Ducati-Piloten sieben Kontrahenten, dazu kommen vier Aprilia, an denen sich Honda die Zähne ausbeißt.

«Wir verlieren mindestens eine halbe Sekunde pro Runde», ist sich der Superstar bewusst, der seit Oktober 2021 kein Rennen gewonnen hat. «Wie sich das über eine Renndistanz auswirken wird, ist vorläufig schwer zu sagen.»

Ergebnisse Portimão-Test, Samstag (11.3.):

1. Bagnaia, Ducati, 1:38,771 min
2. Marini, Ducati, + 0,234 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,254
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,565
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,689
6. Oliveira, Aprilia, + 0,695
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,837
8. Quartararo, Yamaha, + 0,843
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,870
10. Martin, Ducati, + 0,872
11. Rins, Honda, + 0,875
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,877
13. Zarco, Ducati, + 0,945
14. Mir, Honda, + 1,005
15. Brad Binder, KTM, + 1,152
16. Miller, KTM, + 1,216
17. Bastianini, Ducati, + 1,238
18. Bradl, Honda, + 1,391
19. Marc Márquez, Honda, + 1,399
20. Pirro, Ducati, + 1,565
21. Morbidelli, Yamaha, + 1,643
22. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,736
23. Nakagami, Honda, + 1,871
24. Augusto Fernández, GASGAS, + 2,000


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