Martin (13.): Widersprüchliche Aussagen zur Aprilia
Aprilia-Pilot Marco Bezzecchi kämpfte beim Heim-Grand-Prix in Misano verbissen, um Marc Marquez herauszufordern. Bezzecchi musste sich knapp geschlagen geben, wurde von Aprilia aber dennoch wie ein Sieger gefeiert. Knapp 30 Sekunden hinter Marquez und Bezzecchi kam MotoGP-Weltmeister Jorge Martin ins Ziel. Der Titelverteidiger erlebte einen holprigen Start in den Grand Prix und musste daraufhin zwei Long-Lap-Penaltys absolvieren.
Auf dem Weg in die Startaufstellung rollte die Aprilia mit der Nummer 1 einfach aus. «Das Motorrad ging einfach aus. Ich fuhr mit wenig Gas im Eco-Modus, um nicht so viel Kraftstoff zu verbrauchen. Vor Kurve 12 erkannte ich, dass das Motorrad ausgegangen war. Ich versuchte, es erneut zu starten. Doch das war nicht möglich. Ich übergab das Motorrad an die Streckenposten und rannte wie verrückt zur Box», erklärte Martin.
Nach dem Wechsel zur Ersatz-Aprilia war die Boxengasse bereits geschlossen. «Ich musste zwei Long-Laps absolvieren, konnte aber meinen Startplatz einnehmen. Das ist jetzt die Vorgehensweise. Ich denke, es wäre besser, wie in der Vergangenheit vom Ende des Feldes zu starten. Wenn man zwei Long-Laps absolviert, dann verliert man das komplette Rennen», kritisierte Martin.
Neben der Strafe hatte Martin einen weiteren Nachteil, denn er musste mit dem Ersatzmotorrad fahren. «Es hatte die gleiche Konfiguration. Aber ich bin sehr sensibel und spüre, wenn der Lenkerstummel einen Millimeter anders eingestellt ist. In der MotoGP werden die Lenkerstummel immer exakt gleich eingestellt, doch ich fühle immer Unterschiede», kommentierte der Spanier.
Doch es war nicht alles schlecht. «Mein Start war gut. In den ersten Runden war ich Neunter. Es war möglich, zu überholen, doch das ergab keinen Sinn. Ich schonte den Reifen», verwies er auf die beiden Strafrunden, die ihn weit zurückwarfen.
Während Bezzecchi in Misano aufhorchen ließ, stand Martin klar im Schatten. Das Fahrverhalten seiner Aprilia bereitete dem Champion einige Probleme. «Am Morgen machten wir eine große Änderung bei der Abstimmung», erklärte Martin mit Blick auf das Warm-up, das er auf der 13. Position beendete.
«Ich hatte Fahrer vor mir und konnte keine gute Rundenzeit fahren. Doch mein Renntempo lag heute zwischen 1:31,6 bis 1:31,8 – damit wäre ein Top-5-Ergebnis möglich gewesen, was ein tolles Resultat gewesen wäre. Im Rennen fühlte ich mich aber ein bisschen schlechter. Der Hinterreifen funktionierte nicht so gut. Ich bin in Kurve 2 beinahe gestürzt», schilderte er.
Nach dem Rennen gab Martin widersprüchliche Aussagen zum Fahrverhalten seiner Aprilia zu Protokoll und wünschte sich einerseits mehr Agilität, aber gleichzeitig mehr Fahrstabilität – zwei Dinge, die im Kontrast zueinander stehen.
«Ich realisierte, dass das Motorrad bei den Richtungswechseln zu träge für meinen Fahrstil verhielt. Für mich muss es agiler sein, aber gleichzeitig etwas mehr Stabilität haben», bemerkte Martin, hatte aber auch Lob für sein Motorrad übrig: «Bei der Elektronik sind wir sehr stark. Diesbezüglich war es das beste Wochenende bisher.»
WM-Stand nach 32 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 512 Punkte. 2. A. Marquez 330. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 229. 5. Acosta 188. 6. Morbidelli 180. 7. Di Giannantonio 179. 8. Aldeguer 141. 9. Quartararo 137. 10. Zarco 117. 11. Binder 101. 12. Marini 94. 13. Bastianini 84. 14. R. Fernandez 84. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 58. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 24. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 575 Punkte. 2. Aprilia 271. 3. KTM 248. 4. Honda 198. 5. Yamaha 168.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 749 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 471. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 359. 4. Red Bull KTM Factory Racing 289. 5. Aprilia Racing 271. 6. Monster Energy Yamaha 182. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 153. 9. Honda HRC Castrol Team 144. 10. LCR Honda 119. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 85.