Marini mahnt: «Crash in Australien ist noch heftiger»

Wieder direkt im Q2, aber nur wenig zufrieden: Luca Marini (7.)
Fünf Mal am Stück ist Luca Marini in den letzten MotoGP-Events auf direktem Weg ins entscheidende Q2 eingezogen. Beim Rennwochenende in Österreich musste der Italiener zum letzten Mal in Q1 die Segel streichen. Zwar ist der Aufwärtstrend beim Honda-Werksteam zuletzt ein wenig ins Stocken geraten, nur zweimal fuhr ein HRC-Pilot in dieser Zeit im Sonntagsrennen unter die ersten Fünf. Dennoch zeigt diese Quote, dass die Ansprüche beim HRC-Werksteam im Allgemeinen und beim Italiener im Besonderen inzwischen höher anzusiedeln sind. Man sieht sich im unmittelbaren Verfolgerfeld der Ducati-Werksmannschaft und entsprechend reicht ein Startplatz innerhalb der ersten 12 allein nicht mehr aus.
Auf dem Weg an Ziel tat sich der 28-Jährige aber schwer. Er war angeschlagen ins Zeitfahren gegangen: «Ich hatte Probleme mit dem Motorrad. Unter die ersten Zehn zu kommen, war um einiges schwieriger, als ich es erwartet hatte, auch weil ich physisch zu kämpfen hatte. Ich kuriere derzeit einen Infekt aus und habe auch noch Probleme mit der Hüfte vom Unfall in Suzuka. Damit fühlen sich die äußeren Bedingungen noch um einiges schlimmer an.» Das, nicht ganz ernst gemeinte, Zwischenfazit: «Ich glaube, ich werde alt!»
Der direkte Einzug ins Q2 sei auf Änderungen am Motorrad zurückzuführen gewesen, die ursprünglich gewählten Einstellungen an seiner RC213V waren noch nicht ausgereift, um damit das Wochenende erfolgreich bestreiten zu können: «Wir konnten uns beim Setup dank meiner Mannschaft stark verbessern. Damit hat es am Ende dfür eine sehr gute Runde gereicht.»
Der Pilot aus Urbino richtete den Blick nach vorn. Für das Qualifikationstraining sei der Plan, sich an Trackhouse-Pilot Raul Fernandez und Aprilia-Speerspitze zu orientieren, die Marini als Maßstab in diesem Abschnitt sieht: «Wenn wir den Aprilia-Jungs im Qualifying folgen können, dann können wir eine Lücke zum Rest des Feldes schaffen und weit vorn starten.» Dennoch sehe er das Honda-Werksteam in einem Pulk, das Ducati in den Rennen nicht gefährlich werden könne: «Die Ducati-Jungs werden sich am Samstag noch um einiges verbessern im Vergleich zu Freitag, so wie immer. Die Verfolger machen dann den Kampf um den dritten Platz unter sich aus. Und wo alle anderen einen Schritt machen, müssen wir zwei schaffen. Wir haben zumindest ein paar gute Ideen, wie das gelingen kann.»
Als Thema am Herzen lag dem HRC-Piloten der in Phillip Island obligatorische Wind. In der Saison 2023 wurde deswegen der Grand Prix der MotoGP von Samstag auf Sonntag vorgezogen und das Sprintrennen am Sonntag abgebrochen: «Falls so etwas wieder vorkommen sollte, hoffe ich, dass die Entscheidung dieses Mal getroffen wird, bevor Fahrer in der Moto2 zu Sturz kommen. So weit wie in der Vergangenheit, darf es dieses Mal nicht kommen. Hier auf Phillip Island muss man mehr Vorsicht walten lassen als anderswo und mehr auf die Sicherheit achten. Denn wenn man auf diesem Kurs crasht, dann ist das besonders heftig!»
Ergebnisse MotoGP Phillip Island, Zeittraining (17. Oktober):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:26,492 min
2. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,291 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,420
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,434
5. Alex Marquez (E), Ducati, +0,453
6. Alex Rins (E), Yamaha, +0,514
7. Luca Marini (I), Honda, +0,559
8. Pol Espargaro (E), KTM, +0,562
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,640
10. Pedro Acosta (E), KTM, +0,653
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,658
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,777
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,817
14. Joan Mir (E), Honda, +0,827
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,884
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,204
17. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,414
18. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,428
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,486
20. Enea Bastianini (I), KTM, +1,623
21. Michele Pirro (I), Ducati, +2,548
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,620