Formel 1: Fremdschämen in den USA

Pol Espargaro winkt ab (8.): «Genieße den Moment!»

Von Thomas Kuttruf
Beeindruckend: Ersatz Pol Espargaro auf Platz 8 noch vor Pedro Acosta

Beeindruckend: Ersatz Pol Espargaro auf Platz 8 noch vor Pedro Acosta

Die Befürchtungen, auf der Piste von Phillip Island unter die Räder zu kommen, bewahrheiteten sich nicht. Vinales-Ersatz Pol Espargaro stürmte im MotoGP-Zeittraining ins Q2 und war als Achter schnellster KTM-Pilot.

Kaum hatte sich KTM-Ersatzpilot Pol Espargaro den Medienvertretern nach dem Zeittraining der Königsklasse auf Phillip Island genähert – die unausweichliche Frage: Denkt Pol Espargaro nun doch wieder über eine Rückkehr ins aktive Rennfahrerleben nach?

Die Frage hatte sich der 34-Jährige selbst eingebrockt. Platz 8! Dabei war der Spanier nicht nur schneller als Großkaliber Pedro Acosta – mit 1:27,054 min blieb auch der KTM-Tester unter dem alten Strecken- und Pole-Rekord von Jorge Martin (2024). Damit war auch klar, dass nie zuvor eine KTM schneller auf Phillip Island unterwegs war.

Also zurück zur Eingangsfrage. Doch der Pilot winkte sofort lachend ab: «Okay, der Speed ist da – aber es ändert nichts an meinen Plänen und daran, dass es hier jüngere und schnellere Piloten gibt. Meine Zeit ist vorbei – und man muss das akzeptieren.»

Ruhe. Espargaro weiter: «Ich hatte eine großartige Karriere als Rennfahrer – aber ich hatte auch eine schwere Verletzung und es ist nun mal so: Das große Momentum, das es einmal gab, das ist nicht mehr. Es geht in so einer Situation wie jetzt nur darum, den Moment zu genießen – und KTM weiterzuhelfen. Und wir haben jetzt die Möglichkeit, auf hohem Niveau zu entwickeln.»

Absolut erstaunlich auch, wie schnell Pol Espargaro sich auf der Strecke mit der RC16 zu einer Einheit verband. Bereits im ersten freien Training hatte sich die kleine Überraschung angedeutet. Während Espargaro nur 0,7 sec auf die Bestzeit verloren hatte, büßten die Kollegen von Aprilia (Savadori) und Ducati (Pirro) bis zu 2,3 sec ein.

Davon zeigte sich der Katalane selbst überrascht: «Ich bin sofort gut klargekommen und konnte das Bike mit dem ganzen Körper so steuern, wie ich es wollte. Als ich zuletzt hier war, nach meiner Verletzung, war ich nicht ich selbst. Aber jetzt kann ich machen, was ich will, und die KTM auch aggressiv fahren – das Motorrad funktioniert hervorragend!»

Dass die Nummer 44 am Ende schneller war als die «37», relativierte der Tech3-Pilot. «Pedro war auf jeden Fall auch im Zeittraining schneller als ich, doch er hat im letzten Sektor einen Fehler gemacht, der ihn einige Zehntel gekostet hat – und ich habe eigentlich keine Fehler gemacht», grinste Espargaro.

Fakt ist, die Zeitenliste wies Espargaro am Ende des Freitags auf Rang 8 aus. Pedro Acosta brachte als Zehnter eine zweite KTM direkt in Q2. Gute Chancen nachzurücken hat auch Brad Binder – der Südafrikaner verpasste das Ticket um 0,124 sec. Bitter lief das es für den zweiten Tech3-Akteur. Enea Bastianini strandete auf Rang 20 und war dabei über eine Sekunde langsamer als Ersatzmann Espargaro.

Ergebnisse MotoGP Phillip Island, Zeittraining (17. Oktober):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:26,492 min
2. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,291 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,420
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,434
5. Alex Marquez (E), Ducati, +0,453
6. Alex Rins (E), Yamaha, +0,514
7. Luca Marini (I), Honda, +0,559
8. Pol Espargaro (E), KTM, +0,562
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,640
10. Pedro Acosta (E), KTM, +0,653
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,658
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,777
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,817
14. Joan Mir (E), Honda, +0,827
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,884
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,204
17. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,414
18. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,428
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,486
20. Enea Bastianini (I), KTM, +1,623
21. Michele Pirro (I), Ducati, +2,548
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,620

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