Formel 1: Fremdschämen in den USA

Wie ausgewechselt: Rins (6.) ist «Wirklich glücklich»

Von Bernhard M. Höhne
Wieder im Q2: Alex Rins steuert im Zeittraining auf Position 6

Wieder im Q2: Alex Rins steuert im Zeittraining auf Position 6

Zum zweiten Mal in Folge ein direkter Einzug ins Q2 für Alex Rins. Der Yamaha-Pilot sprach nach dem Zeittraining der MotoGP in Australien über dieTrendwende und die noch offenen Baustellen für ihn und sein Arbeitsgerät.

«Ich hatte ein wenig Angst vor dem Zeitfahren auf Phillip Island!» Dieser Gedanke reifte bei Alex Rins nach dem FP1 auf der australischen Strecke. Beim letzten Rennwochenende in Mandalika war der Yamaha-Pilot zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder ins Q2 vorgedrungen, dazu noch auf direktem Weg, ohne im ersten Q1 auf seine M1 steigen zu müssen.

Nun ging es darum, den positiven Eindruck aus Indonesien zu bestätigen und nicht als Eintagsfliege verpuffen zu lassen. Stattdessen startete das erste freie Training auf Phillip Island direkt mit Problemen: «Wir hatten gleich zu Beginn Schwierigkeiten am Motorrad. Die Kupplung hat nicht hundertprozentig funktioniert.» Zwar sei es nur um eine Kleinigkeit gegangen, diese hätte jedoch auch Auswirkungen haben können: «Jeder weiß, wie eng es in der MotoGP zugeht. Und wenn dir gleich zu Beginn wichtige Runden fehlen, dann musst du später die doppelte Arbeit verrichten, um das wieder auszugleichen.» Doch dazu kam es nicht für den Spanier. «Auf dem weichen Reifen konnte ich sofort meinen Rhythmus finden und konstante Zeiten herausfahren. Darüber bin ich wirklich glücklich!», berichtete Rins mit gestiegener Leichtigkeit.

 

Noch bis vor wenigen Wochen war daran nicht zu denken. Der Dritte der MotoGP-WM von 2020 war zuletzt in der Startaufstellung in der Regel im letzten Drittel zu finden und deutlich langsamer als Teamkollege Fabio Quartararo. Auf der Speed-Piste von Phillip Island fehlte Rins dieses Mal weniger als eine Zehntelsekunde auf den viertplatzierten Teamkollegen.

Der Schlüssel seien die nach dem Rennwochenende in Misano stattfindenden Testfahrten an gleicher Stelle gewesen. Dort habe für Yamaha zwar die Erprobung des neuen V4-Motorrads im Mittelpunkt gestanden, doch Rins habe auch auf der aktuellen M1 mit Reihenvierzylinder noch Verbesserungen finden können: «Ich habe in Misano einen etwas anderen Fahrstil ausprobieren können. Der hilft mir jetzt, mehr Geschwindigkeit in die Kurve hineintragen zu können. Seit ich das zum ersten Mal ausprobieren konnte, werde ich Stück für Stück schneller, besonders auf einer einzelnen schnellen Runde. Ich schaffe es, konstanter zu fahren, und mache dadurch weniger Flüchtigkeitsfehler – und es hilft mir beim Anbremsen.»

Dennoch bleiben Probleme bestehen und zwar für beide Yamaha-Werkspiloten. Auf der australischen Strecke ein akutes Problem für das japanische Team: Eine eingeschränkte Auswahl an Reifentypen, die auf der M1 funktionieren: «Man konnte schon in Indonesien sehen, dass wir mit dem mittelharten Pneu massive Probleme hatten. Wenn wir am Samstag ein langes Rennen fahren müssten, dann müsste ich wahrscheinlich den weichen Reifen dafür wählen.» Teamkollege Quartararo hatte diese Auswahl ebenfalls bestätigt, viele der Konkurrenten sprechen dem weichen Reifentypen jedoch die nötige Haltbarkeit für ein ganzes Rennen ab. Rins Fazit: «Allein daran sieht man die Probleme, die wir mit dem jetzigen Motorrad haben.»

Stichwort Renndistanz: Aufgrund der instabilen Wetterlage wird auf Phillip Island noch eine Debatte in Gang gehalten, die Rennen möglicherweise zu tauschen. Bereits 2023 fand der Große Preis am Samstag statt, gesprintet wurde am Sonntag. Noch ist die Sicherheitskommission der MotoGP zu keiner Entscheidung gekommen. 

Ergebnisse MotoGP Phillip Island, Zeittraining (17. Oktober):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:26,492 min
2. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,291 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,420
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,434
5. Alex Marquez (E), Ducati, +0,453
6. Alex Rins (E), Yamaha, +0,514
7. Luca Marini (I), Honda, +0,559
8. Pol Espargaro (E), KTM, +0,562
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,640
10. Pedro Acosta (E), KTM, +0,653
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,658
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,777
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,817
14. Joan Mir (E), Honda, +0,827
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,884
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,204
17. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,414
18. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,428
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,486
20. Enea Bastianini (I), KTM, +1,623
21. Michele Pirro (I), Ducati, +2,548
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,620

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