Zarco: Jeder Fahrer braucht seinen eigenen Plan!
Sucht noch vergebens nach Zuversicht: LCR-Pilot Johann Zarco
Die MotoGP-Saison 2025 hat einen in jeder Hinsicht erstaunlichen Verlauf genommen. Das gilt insbesondere auch für Honda. Die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Mannschaften haben sich umgedreht. Während Johann Zarco, der nach einem gloriosen ersten Saisonviertel stellenweise auf WM-Rang 4 lag, immer weiter abrutschte und vor Runde 20 nur noch auf Position 11 zu finden ist, arbeitete sich insbesondere Luca Marini immer weiter nach oben. Nur noch acht Punkte trennen die beiden Athleten. Damit könnte der Italiener Asien als neues Honda-Aushängeschild verlassen.
Zarcos Absturz kann durchaus wörtlich genommen werden, denn die Misere des Franzosen beruht auch auf vielen Stürzen. Kuiros: Während Marini nicht einmal die Kontrolle über sein Arbeitsgerät verlor, ist Zarco mit 29 (!) Unfällen Spitzenreiter der Sturz-Statistik.
Johann Zarco in Malaysia: «Mein Problem ist offensichtlich. Ich konnte in den letzten Rennen kein neues Vertrauen mit dem Motorrad aufbauen. Im Gegenteil – ich habe noch mehr Vertrauen verloren. Jetzt muss ich das erst wieder neutralisieren, dann kann ich wie in den positiven Bereich kommen. Bei den letzten Events konnte ich mich über das Wochenende nicht steigern, was eigentlich normal ist. Aber ich habe mehr Zweifel bekommen, und Zuversicht verloren.»
Nicht hilfreich ist dabei auch die technische Unausgewogenheit in der LCR-Box. Zarco: «Fakt ist, meine Motorräder haben einen unterschiedlichen Entwicklungsstand und es wäre gut, wenn wir das angleichen könnten. Es ist nicht einfach, immer hin und her zu wechseln. Derzeit gibt es noch nicht ausreichend Teile und Motoren und ich weiß nicht, wann sich die Situation ändert.»
Mit der Arbeit seines Arbeitgebers zeigte sich der älteste MotoGP-Stammfahrer aber weiter sehr zufrieden: «Die Fortschritte sind da und die Arbeit mit all den neuen Teilen wirkt sich definitiv aus. Ich glaube, dass auch in Sepang wieder drei Piloten in den Top-10 sein können – der reine Speed ist sicher gut für die Top-6.»
Dann kam der Franzose zu seinem vielleicht härtesten Rivalen: «Luca wird sehr sicher auch in Malaysia wieder richtig schnell sein. Es ist erstaunlich zu sehen, was er für Zuversicht aufgebaut hat. Er hat eine besondere Kontrolle über das Motorrad gewonnen und jetzt das, was er braucht.»
Den Austausch mit den Honda-Kollegen hält Johann Zarco allerdings nur für bedingt sinnvoll. Der LCR-Frontmann erklärte: «Wir Fahrer unterhalten uns wenig. Erstens, weil wir wenig Zeit haben, aber auch weil wir andere Fahrstile haben und es wohl mehr Verwirrung gäbe, wenn hier weitere Aussagen kommen. Die Techniker der einzelnen Piloten, die sind natürlich vernetzt, aber die Fahrer, die müssen sich einen eigenen Plan machen!»
Trotz der zuletzt überlegenen Honda-Piloten bei Castrol Honda und einem Podestplatz von Joan Mir in Japan, bleibt Johann bis auf Weiteres die Ehre der einzigen Honda-Siegesfahrt.
WM-Stand nach 38 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 379. 3. Bezzecchi 282. 4. Bagnaia 274. 5. Acosta 233. 6. Di Giannantonio 216. 7. Morbidelli 208. 8. Aldeguer 183. 9. Quartararo 166. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 128. 12. Binder 126. 13. Marini 120. 14. Bastianini 96. 15. Mir 77. 16. Ogura 73. 17. Vinales 72. 18. Miller 66. 19. Rins 60. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 671 Punkte. 2. Aprilia 345. 3. KTM 298. 4. Honda 248. 5. Yamaha 205.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 562. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 424. 4. Red Bull KTM Factory Racing 359. 5. Aprilia Racing 324. 6. Monster Energy Yamaha 226. 7. Trackhouse MotoGP Team 219. 8. Honda HRC Castrol Team 197. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 191. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 105.










