Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Colin Edwards hat Sorgen: «Ich beklage mich nicht»

Von Günther Wiesinger
Die FTR-Kawasaki von Colin Edwards

Die FTR-Kawasaki von Colin Edwards

Colin Edwards steuert mit der FTR-Kawasaki auf eine weitere beschwerliche Saison zu.

Nach der unbefriedigenden Saison mit der Suter-BMW fährt Colin Edwards (39) 2013 bei NGM Mobile Forward Racing eine FTR.-Kawasaki, aber nach den ersten drei Testtagen weiss der Superbike-Weltmeister von 2000 und 2002 nur eines – es gibt noch viel zu tun.

Der «Texas Tornado» sitzt zu Mittag um 14.30 Uhr in kurzen Hosen in der Forward-Box, checkt auf seinem neuen iPad Mini E-Mails; die Beine lagert er auf einem zweiten Plastikstuhl, den er freundlich für den SPEEDWEEK.de-Reporter freiräumt. Er hat die Suter-BMW im Vorjahr als «Scheisshaufen» bezeichnet. Für deren Bosch-Elektronik wird er in wegen Minuten eine Beschreibung verwenden, die man beiläufig als «Schmerz im Hintern» übersetzen könnte.

Colin, was ist der grösste Unterschied zwischen der Suter-BMW und der FTR-Kawasaki?

Die Suter-BMW war einfach zu klein und zu steif. Man kann sagen, sie sei für mich zu klein gewesen... Wenn du 1 Meter 50 gross bist, dann funktioniert sie vielleicht für dich. Ich war zu gross dafür.

Anderseits: Wenn du dieses Gefühl der Steifheit hast, spielt die Körpergrösse eigentlich keine Rolle.

Und diese Steifigkeit liess sich auch mit anderen Gabel und Federbeinen nicht beseitigen?

Nein, das liess sich nicht ändern. Die Zeiten haben sich geändert. Ein Chassis muss heute Flex haben. Du kannst für diese Bridgestone-Reifen nicht einfach so etwas Steifes bauen.

Die Bosch-Elektronik an der Suter machte anfangs auch ständig Flausen. Gab es im Lauf der Saison Fortschritte?

Ahhh... Die Elektronik hat mir das ganze Jahr Kopfzerbrechen gemacht.

Beim Sachsenring-GP hast du auf die Frage nach den Vorzügen der der Suter-BMW geantwortet: Die Bremsen sind gut.

Ja, stimmt, sie haben jedes Mal funktioniert, wenn ich sie betätigt habe.

Wo stecken die Kinderkrankheiten an der FTR-Kawa?

Die Elektronik von Magneti Marelli ist brandneu. Wir probieren so viel aus wie möglich. Aber ich habe kein Ersatzmotorrad, deshalb kommen wir nur langsam vorwärts. Als ich hier eingetroffen bin und am Sonntag fahren wollte, war das Motorrad noch nicht einmal zusammengebaut. Wir haben dadurch einen ganzen Tag verloren. Alles ist neu, nicht nur die Elektronik.

Welche elektronischen Systeme benützt du bereits? Traction-Control? Wheelie-Control?

Ja, ich glaube, Traction Control haben wir. Aber bitte frag nicht nach weiteren Einzelheiten. Wheelie Control? Kann sein. Wir bemühen uns das Motorrad so weit zu bringen, damit es mal Benzin verbrennt. Dann kümmern wir uns um Traction Control und andere Feinheiten.

Wirst du beim zweiten Sepang-Test eine Ersatzmaschine haben?

Weiss ich nicht. Wir haben viel Arbeit zu erledigen. Das weiss ich sicher. Ich habe nicht gefragt, wann ich das zweite Motorrad bekomme. Ich gehe davon aus, dass ich spätestens in Katar ein Ersatzbike habe.

Aber ich beklage mich nicht, ich bin glücklich, wo ich bin. Die FTR-Techniker bemühen sich redlich. Das Chassis ist viel besser, es bietet viel mehr Platz. Wenn du Änderungen machst, reagiert es so, wie es reagieren sollte. Letztes Jahr konnten wir Änderungen machen, wie wir wollten, es war beim Fahren kein Unterschied zu spüren.

Ist es hilfreich, mit Claudio Corti einen Teamkollegen zu haben?

Ja, klar, das ist immer von Nutzen. Du kannst unterschiedliche Sachen ausprobieren. Mit gefällt das.

Wie sehen deine Ziele für 2013 aus?

Unser Ziel ist es, mit den ART-Aprilia mitzuhalten. Sie sind hier schon sehr gut unterwegs. Aprilia hat vom letzten Jahr ein sehr schlagkräftiges Paket. Wir spielen «catch up». Wir müssen in kurzer Zeit viel aufholen. Der Kawasaki-Motor gefällt mir, er hat eine sehr sanfte Leistungsentfaltung. Das ist ein positiver Aspekt dieses Projekts.

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