Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lin Jarvis (Yamaha): «Valentino war sensationell»

Von Ernest Marson
Das MotoGP-Ergebnis des Katar-GP stellte alle Prognosen und Quali-Resultate auf den Kopf. «Es war sogar ein Doppelsieg möglich», hält Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis fest.

Der Engländer Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Factory Racing, hat den Auftritt von Valentino Rossi beim Katar-GP als «sensationell» bezeichnet.

Der 36-jährige Italiener war vom achten Startplatz losgefahren und in der Anfangsphase auf Platz 10 zurückgefallen, doch in der Schlussrunde trickste er seinen Landsmann Andrea Dovizioso auf dem Losail International Circuit auf eindrucksvolle Art und Weise aus.
Der Movistar-Yamaha-Werkspilot sicherte sich somit seinen 109. GP-Sieg, ausserdem führt er erstmals seit seinem Auftaktsieg in Katar 2010 die Weltmeisterschaft an.

Honda brachte in Katar erstmals seit Australien 2014 keinen Fahrer unter die ersten drei eines MotoGP-Rennens, während Ducati erstmals seit Aragón 2010 zwei Piloten auf dem Podest sah, damals waren es Sieger Casey Stoner und Nicky Hayden (auf Platz 3).

Yamaha feiert in diesem Jahr sein 60-Jahre-Firmenjubiläum, da passte der Triumph in Doha bestens ins Konzept.

«Es war ein klassischer Valentino, aus vielerlei Gründen», sagte Lin Jarvis im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es gab in der Vergangenheit so viele Grand Prix, bei denen er im Training nicht bei der Musik war, aber am Sonntag trotzdem ganz vorne mitgemischt hat. Wenn das Rennen gestartet wird, sind Valentino und sein Motorrad meistens in Bestform. Er ist ein sensationelles Rennen gefahren und es ist unbeschreiblich, so eine Leistung im alter von 36 Jahren zu vollbringen. Valentino führt jetzt erstmals seit fünf Jahren die Weltmeisterschaft an. Das sagt viel über ihn aus. Er fiel in der Anfangsphase auf Platz 10 zurück, aber du konntest bald sehen – er war auf einer Mission. Er wollte die Spitze unbedingt einholen. Es gibt sonst nicht viel zu sagen. Er war recht erstaunlich.»

Der einzige Wehmutstropfen für Yamaha: Jorge Lorenzo konnte nicht um den Sieg fighten, weil der Schaumstoff innerhalb seines HJC-Helmes nach unten rutschte und seine Sicht beeinträchtigte.

«Es ist schade für uns, dass Jorge ein Problem mit dem Helm hatte und er deshalb am Schluss nicht genug sah», stellte Jarvis fest. «Denn ehrlich gesagt, wir hätten die Plätze 1 und 2 erreichen können. Bei allem Respekt gegenüber Ducati, die uns bis zum Schluss stark unter Druck gesetzt haben, aber Jorge war am Sonntag wie Valentino in erstklassiger Form. Ein Doppelsieg war möglich, obwohl niemand mit einer Niederlage von Honda gerechnet hat. Die Resultate kamen überraschend, denn nach dem Qualifying lagen wir hinter Honda und Ducati.»

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