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Valentino Rossi: Warum kein Strafpunkt für Lorenzo?

Von Günther Wiesinger
Katar: Valentino Rossi vor Yonny Hernandez

Katar: Valentino Rossi vor Yonny Hernandez

Valentino Rossi erlebte in Katar einen turbulenten Samstag. Zuerst wurde ein neuer Yamaha-Vertrag verkündet, dann kam ihm Lorenzo im FP4 in die Quere, Valentino forderte einen Strafpunkt. Im Quali fuhr er auf Platz 5.

Nach der fünftbesten Zeit im Qualifying 2 hatte Valentino Rossi zuerst einen wichtigen Besuch abzustatten.

Er spazierte zur Race Direction und erkundigte sich dort bei Race Director Mike Webb, warum sein Teamgefährte Jorge Lorenzo für sein Fehlverhalten im vierten freien Trainings in Katar keinen Strafpunkt bekommen habe.

Der Weltmeister hatte im FP4 eine schnelle Runde des Italieners vereitelt, genau so wie es Rossi unabsichtlich 2015 beim Misano-GP bei Lorenzo getan hatte, was ihm damals einen Strafpunkt bescherte.

Und genau dieser Strafpunkt entschied dann die Weltmeisterschaft.
Denn für das Revanchefoul an Marc Márquez in Sepang/Malaysia bekam Rossi von Webb drei Strafpunkte, was keine Konsequenzen gehabt hätte. Aber in der Addition mit dem Strafpunkt von Misano ergab das insgesamt vier Penalty Points und damit eine Strafversetzung auf den letzten Startplatz beim entscheidenden WM-Finale in Valencia.

Gab es ein Wortgefecht zwischen Jorge und Valentino? Rossi schmunzelt. «Naja, eigentlich bin ja ich derjenige, der nicht happy ist, nicht er. Es ist heute genau dieselbe Situation passiert wie 2015 in Misano. Er war damals sehr zornig auf mich. Und ausserdem habe ich einen Strafpunkt bekommen. Also habe ich mich gewundert, warum er in derselben Situation ohne Strafe davon kommt. Ich muss zugeben, dass ich eigentlich gar nicht dafür bin, dass Lorenzo bestraft wird. Denn solche Zwischenfälle passieren manchmal. Aber ich bin heute immer noch der Ansicht, es war in Misano auch nicht korrekt, mir diesen Penalty Point anzuhängen.»

Wie gut fühlt sich Rossi jetzt auf das erste Rennen vorbereitet – mit der neuen ECU und den Michelin-Reifen? «Ich bin recht zufrieden, denn die Top-5 waren mein Ziel für das Qualifying. Wir haben also unser Minimalziel erreicht, ausserdem fehlen mir nur 0,272 sec auf die Pole-Position. Das ist nicht übel. Wäre mit eine perfekte Runde gelungen, hätte ich auch in die erste Reihe fahren können. Abgesehen davon haben wir auch eine gute Pace, wir haben gute Arbeit geleistet. Wenn ich die Trainingszeiten anschaue, dann sieht es so aus, als habe Marc Márquez die beste Pace. Aber die anderen Jungs sind nicht weit weg. Es wird wichtig sein, aus der zweiten Reihe einen optimalen Start hinzulegen. Ich bin froh, dass ich nicht aus der dritten Reihe wegfahren muss, sonst wäre es sehr schwierig geworden.»

Ungewöhnlich war auch, dass Valentino Rossi seine Vertragsverlängerung ausgerechnet am Samstagvormittag vor dem ersten Qualifying der Saison kundtat. Warum hat sich «The Doctor» so früh entschieden?

Rossi: «Ich bin sehr happy, dass wir jetzt alles unter Dach und Fach haben. Ich wollte ein paar abwarten, das war der ursprüngliche Plan. Ich wollte wissen, ob ich konkurrenzfähig bin. Das ist die übliche Vorgangsweise, man entscheidet im Juni. Aber nach den Wintertests... Yamaha ist auf mich zugekommen, sie haben mir mitgeteilt, dass sie froh wären, wenn ich weiterfahre. Ich war glücklich, denn ich wollte ebenfalls unbedingt weitermachen für zwei Jahre. Das wird mir viel abverlangen, aber ich bin bereit dazu. Ich werde es versuchen. Also habe ich unterschrieben. Jetzt bin ich entspannter.»

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