KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Andrea Dovizioso (2.): «Iannone ziemlich aggressiv»

Von Sharleena Wirsing
Andrea Dovizioso gegen seinen Teamkollegen Andrea Iannone

Andrea Dovizioso gegen seinen Teamkollegen Andrea Iannone

Im Verlauf der Vorsaison waren bei Ducati alle Augen auf Andrea Iannone gerichtet, doch in Katar war es sein Teamkollege Andrea Dovizioso, der einen Podestplatz für die Roten sicherte.

Wie bereits 2015 konnte Andrea Dovizioso auch in diesem Jahr beim Saisonauftakt unter dem Flutlicht von Katar Platz 2 belegen. Ducati muss zwar weiter auf den ersten MotoGP-Sieg seit 2010 warten, aber «Desmo Dovi» zeigte ein starkes Rennen und kletterte auf das Treppchen. Er besiegte dabei Marc Márquez und Valentino Rossi. Nur Jorge Lorenzo war dem Italiener trotz des fabelhaften Topspeeds der Ducati überlegen.

In den ersten fünf Rennen der Saison 2015 hatte Dovizioso vier Podestplätze eingefahren, doch der Italiener erlebte zur Saisonmitte ein Tief, das sich auch auf die restlichen Rennen auswirkte. Nur im Regen von Silverstone schaffte er es noch einmal auf das Podest. In Katar konnte er 2016 nun endlich wieder aus dem Schatten von Andrea Iannone treten. «Ja, im letzten Jahr kämpften wir hier um den Sieg, daher rechneten alle mit mir, doch man muss sich das Ende der letzten Saison anschauen. Die Wahrheit ist, dass mein Gefühl damals nicht besonders gut war. Während der Testfahrten machten wir nach kleinen Veränderungen im Team einen hervorragenden Job. Ich danke meinem Team und Ducati sehr dafür. Schritt für Schritt wurde mein Gefühl bei den Tests besser. Ab Phillip Island lief es mit dem Bike rund. Die Zeiten der anderen Fahrer waren aber sehr gut, deswegen rechneten nur wenige damit, dass wir im ersten Rennen konkurrenzfähig sind. Doch beim Test in Katar lief es noch besser.»

Wie konkurrenzfähig wird Ducati bei den nächsten Rennen sein? «Ich denke, dass unsere Basis nun besser ist als 2015, denn das Bike hat eine bessere Balance. Es ist kein neues Bike wie im letzten Jahr. Wir kennen die Maschine besser, aber es gibt neue Regeln, deswegen müssen wir noch ein paar Rennen abwarten, um das wahre Potenzial zu erkennen. Ich fühle mich aber sehr gut. Was ich im Rennen sah, war wirklich interessant. Ich habe wichtige Dinge verstanden, die uns im nächsten Rennen nützen können.»

Vor seinem Sturz ging Andrea Iannone mit dem Messer zwischen den Zähnen gegen seinen Teamkollegen vor. «Ja, er fuhr ziemlich aggressiv», lachte Dovi. «Doch so sind die Rennen. Im ersten Teil des Rennens pushte ich nicht zu hundert Prozent, denn niemand wusste, wie gut der Hinterreifen durchhalten würde. Am Ende war er wie bei Lorenzo völlig zerstört. Daher hielt ich mich zurück. Ich bin sehr glücklich darüber, wie ich mir das Rennen eingeteilt habe, denn vor allem am Kurveneingang und auch am Ausgang hatte ich starke Slides. Das war der erste wirkliche Test für die Reifen.»

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