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Spielberg: Erste Bewährungsprobe für KTM

Von Günther Wiesinger
Am Dienstag und Mittwoch testen die MotoGP-Teams auf dem Red Bull Ring in Österreich. Dort wird sich das KTM-Werksteam erstmals im direkten Vergleich mit der Konkurrenz messen.

Die MotoGP-Asse sind gespannt auf das erste Stelldichein auf dem Red Bull Ring in Spielberg in der Steiermark, wo am Dienstag und Mittwoch (19./20. Juli) getestet wird.

Es wird die erste richtige Bewährungsprobe für die MotoGP-Stars sein, denn beim letzten GP von Österreich 1997 waren noch die 500-ccm-Zweitakter-Maschinen im Einsatz.

Während auf dem Sachsenring zehn Linkskurven und nur drei Rechtskurven zu bewältigen waren, sieht es in Spielberg umgekehrt aus. Dort werden die Fahrer nur mit zwei Linkskurven konfrontiert.

Ausserdem erzählte WM-Leader Marc Márquez beim GP von Deutschland beim Meeting der Safety Commission, in Spielberg stehe in der Zielkurve eine Betonmauer aussen zu nahe an der Fahrbahn. Es wurde diskutiert, ob man dort die Fahrbahn künstlich schmaler machen könnte, um aussen zwei, drei oder vier Meter zusätzlichen Sturzraum zu gewinnen. Man könnte die Fahrbahn mit neuer Bemalung verschmälern, wie es nach dem Salom-Crash teilweise in Barcelona auf einem Streckenabschnitt vorexerziert wurde.

«Was, wir haben in Österreich nur zwei Linkskurven? Nett. Ich bin dort noch nie gefahren, aber ich habe mir das Formel-1-Rennen im Fernsehen angeschaut...», seufzte LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow.

Dani Pedrosa teilt die Bedenken von WM-Leader Márquez. «Nicht nur in der Zielkurve steht die Mauer zu nahe, das ist beim Bremsen auch in den Kurven 1 und 2 der Fall, und in Kurve 3. Ja, die Piste ist nicht perfekt... Aber die Zielkurve macht uns die meisten Sorgen, weil sich die Mauer dort am Kurvenausgang befindet.»

Macht sich Dani auch Gedanken, weil auf dem Red Bull Ring nur zwei Linkskurven zu fahren sind? «Ja, das ist nicht ideal. Aber wir hoffen, dass Michelin nach dem Test von dieser Woche genug Aufschlüsse und Informationen hat, um bis zum Grand Prix im August einen ausbalancierten Reifen herstellen zu können.»

Eigentlich wollte das Repsol-Honda-Werksteam mit WM-Leader Marc Márquez und Dani Pedrosa ebenfalls am 19./20. Juli auf dem Red Bull Ring für den GP von Österreich (14. August) testen.

Aber nach den drei Testtagen Ende November 2015 in Jerez wollte HRC keine privaten Testtage mehr opfern, deshalb wollten die Honda-Stars mit käuflichen RC213V-S-Production-Racern gegen die MotoGP-Stars antreten. Es gibt nämlich für die MotoGP-Teams (mit Ausnahme der «concession teams» von Aprilia und Suzuki) nur fünf private Testtage zwischen dem WM-Finale 2015 und dem WM-Finale 2016, Repsol hat nur noch zwei übrig. Und die will man für Tests mit dem 2017-Prototyp aufbewahren.

Marc Márquez legte in Spielberg schon 2015 im September etliche Runden mit einer alten RC213V zurück, damals anlässlich eines Promotions-Events von Red Bull.

Interessant: Das neue Red Bull-KTM-Werksteam wird erstmals im direkten Wettstreit mit den anderen MotoGP-Teams auf einer Rennstrecke messen. Bisher fanden nur private Tests statt. Als Fahrer sind Mika Kallio und Tom Lüthi aufgeboten worden, KTM wird vier RC16-Maschinen mitbringen.

Auf die Rundenzeiten sind die Fahrer schon gespannt. Marc Márquez soll im Juni mit dem Production-Bike Zeiten von 1:29 min gefahren sein.

Und Michelin wird auch neugierig auf die Erkenntnisse der Fahrer sein, denn der Red Bull-Rung weist nur zwei Linkskurven auf.

Ducati hat für den Spielberg-Test auch Ex-Weltmeister Casey Stoner aufgeboten.

Die teilnehmenden MotoGP-Teams und Fahrer:

Ducati Corse: Andrea Dovizioso, Andrea Iannone, Casey Stoner.
Aprilia Racing: Alvaró Bautista, Mike di Meglio; Sam Lowes fährt für Aprilia eventuell nur am 19. Juli. Bradl ist verletzt und hat abgesagt.
Avintia Ducati: Héctor Barbera, Loris Baz.
Suzuki Ecstar: Maverick Viñales, Aleix Espargaró.
Movistar Yamaha: Valentino Rossi, Jorge Lorenzo.
LCR-Honda: Cal Crutchlow.
Marc VDS Honda: Jack Miller, Tito Rabat.
Tech3-Yamaha: Pol Espargaró, Bradley Smith.
Pramac Ducati: Scott Redding, Danilo Petrucci.
Aspar Ducati: Yonny Hernandez, Eugene Laverty.
Red Bull KTM: Mika Kallio, Tom Lüthi.

Es haben sich alle Teams eingeschrieben, nur Repsol-Honda wird fehlen.

Gefahren wird von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, nur der Zutritt zum Fahrerlager wird voraussichtlich gesperrt sein.

KTM hat die Rennstrecke in der Steiermark für 26./27. Juli (Dienstag und Mittwoch) gemietet und lässt dann einige Teams aus den zwei kleinen Klassen für den Grand Prix auf dem Red Bull Ring testen.

In der Moto3-Klasse werden alle KTM-Teams mit Ausnahme der Sky VR46-Mannschaft (Fenati, Bulega und Migno) in die Steiermark reisen, also Red Bull KTM (Brad Binder, Bo Bendsneyder), RBA (Gabriel Rodrigo, Juanfran Guevara), Leopard Racing (Fabio Quartararo, Joan Mir), Schedl Racing (Philipp Öttl) sowie eventuell das MH6-Team mit Maria Herrera, die aber verletzt ist.

Vom zwölfköpfigen KTM-Moto3-WM-Aufgebot fehlen nur die drei Rossi-Schützlinge aus der SKY-VR46-Mannschaft, weil sie schon zu viele Testtage absolviert haben und gerade in der vorletzten Woche in Misano privat trainiert haben.

Von den Moto2-Teams haben sich Ajo Motorsport (Johann Zarco), CarXpert Interwetten (Domi Aegerter), Garage Plus Interwetten (Tom Lüthi), Leopard Racing (Danny Kent, Miguel Oliveira), Paginas Amarillas HP 40 Pons (Alex Rins, Edgar Pons), AGR (Marcel Schrötter, Axel Pons) sowie Dynavolt Intact GP (Jonas Folger, Sandro Cortese), Speed-up (Simone Corsi) und Marc VDS Racing (Alex Márquez, Franco Morbidelli) angesagt.

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